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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0420

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Schlesien.

gibet freie wonung, dem soll man zwo mark zu hulf
zu dem hauszinse geben zu zweunddreissig groschen.
Und sollen bei nechtlicher weile nimand begraben,
sondern allein bei und an dem tage. Wo aber
ymandes von einer wunden ader schlag gestorben
wer, den man begerte heimlich zu begraben, den
sollen sie nicht begraben, eher und zuvoran sie
das den gerichten vormeldet haben, bei schwerer
straf, und die todten nicht uber nacht in der
kammer stehen lossen, auch die teufe der greber
nach dem mosse, welche in der kirchen ist, graben.
Meher sollen sie die kirchen keren und rein
halten, dorvon gibet man in von oben zu keren,
dem zu S. Elisabeth achtundvierzig groschen weiss,
und dem zu S. Mariemagdalenen dreissig groschen
weiss, von unden aber gibet man dem zu S. Marie-
magdalenen vierundzwanzig groschen weiss, dem
aber zu S. Elisabeth soll man geben zweunddreissig
groschen weiss, dorum das die kirchen grosser
ist. Und um sollich gelt sollen sie die kirchen
allzeit reine halten bei einer pen und vorlust ires
lohnes.
Auch sollen sie alle sonnobent den kirchen-
knechten, wer und woran gestorben ist, ansagen,
die kirchenknecht weiter den pfarnhern anzeigen,
und die pfarnhern oder kirchenveter, wo ferlich-
keit vorhanden, solliches einem erbarn roth
ansagen; und zu diesem allem sollen sie voreidet
werden.
Es ist auch eines erbarn roths wolmeinung
und entlicher wille, dordurch das kinder spital
samt den andern spitalen nicht beschweret wurden,
das die todtengreber von den selbtigen den vorigen
lohn vom begrebnuss, wie vor alders der gebrauch
gewest, nehmen sollen und nicht mehr, als nem-
lich von einem fundling, der do sauget 6 d., von
einem, der do lauft 8 d., von einer ammen kind
2 gr., und von einem alten menschen4 gr.

Vom begrebnuss den priestern.
So vil priester mit gehen, soll ydem ein
weisser grosche gegeben werden. Es soll auch
so vill kerzen mit einem vorstorben getragen, von
yder kerzen den priestern ein weiss grosche ge-
fallen , und das in den zween pfarnkirchen. Zu
S. Barbara aber und zu S. Christoff soll in allweg
von zween kerzen ein weisser gr. geantwort
werden, dorvor sollen sie mit zu grabe gehen
und so lang derbei bleiben, bass der gesang vor-
endet wirt1).
Dem signator.
Wann zwen priester mit gehen, von an tiphon
und kreuz von allem funf weiss groschen. Wo
aber vier priester mitgehen, soll man im geben
sieben weiss groschen, und das in beiden pfarn-
kirchen.
Zu S. Barbara oder zu S. Christoff soll man
dem signator, wann zwen priester mitgehen, von
antiphon und kreuz drittehalbe gr. weiss, und wo
vier priester mitgehen, soll man im geben vor
alles vierdehalb groschen weiss, und der gesang
soll werden, bass der todte beschorren wirt2 3 4 5 6 7).
Solliche obgeschrieben ordenung ist als auf
heute freitags noch Mathei im 1528. iar den
kirchenvetern beider pfarn von wegen eines er-
barn raths uberantwort, forthin also zu halden,
mit vorbehaltung einem erbarn rath doran zu vor-
bessern , zu vormehren ader mindern, so oft in
das behagen und noth sein wil noch ihrem ge-
fallen.

1) Die letzten Worte von dorvor an sind später
von derselben oder doch von einer gleichzeitigen Hand
nachgetragen worden.
2) Das in vorstehender Anmerkung Gesagte gilt
von den Worten und der gesang u. s. w.

83. Gottesdienstordnung. Von 1550.
[Nach dem Abdruck im Correspondenzblatt 4, S. 49 ff. Vgl. oben S. 393. Zu Grunde gelegt ist diesem Abdrucke
e n Wittenberger Druck von Hans Lufft, ohne Jahreszahl. Die sprachlich oder sachlich wichtigeren Ab-
weichungen eines weiteren Breslauer Druckes sind in Klammern gesetzt, Auslassungen im letzteren durch [om.]
gekennzeichnet.]

Gemeine fürbit: auf die sontage und grossen festen durchs jar: zu Bresslaw [om.].
Ordnunge

1. Verkündigung der fest.
2. Sonderliche fürbit.
3. Sonderliche danksagung.
4. Verkündigung des verlornen.
5. Auffbietung zur ehe.
6. Der ehe verbietung.
7. Von den gevattern in der tauf eines kindes.

[1. Vorkuntigung der fest.]
[2. Sonderliche füerpit.]
[4. Vorkundigung des verlornen.]
[5. Aufbittung zur ehe und verbittung.]
[6. Vorkundigung der armen verstorben unther
dem enthaldt gemeines almus.]
[7. Gemeines bad armen leuten.]
 
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