Calenberg-Göttingen
5. Reformation, gesetz und statuten unser, von Gotts gnaden Elisabet,
geborn marggrafin zu Brandenburgk etc., herzogin zu Braunschweigk und
Luneburgk etc., witwen, so wir zu nutz, gedeien und aller wolfarth dies-
ser loblichen stadt Munden als unsern besundern lieben underthan und
getreuen geordent wollen haben.
Anno 1542.1
Hilf uns, Gott, unser heiland!
Reformation, gesetz und ordenungh unser, von Gotts gnaden Elisabeth, geborn marg-
grafin zu Brandenburgh etc,, herzogin zu Braunschweig und Luneburgh etc., witwen,
Nachdem der almechtig, ewig, gutig Gott uns
uber diesse stadt zu einer weltlichen obrigkeit
gesetzt und damit mildiglichen begabt2, so haben
wir bedacht, das kein gewalth oder stadt ahne
guten fride und ordenungh lange bestendig sein
muge und das alle geordente dinge von Gott
komen, und derhalben seiner gotlichen almech-
tigkeit zu lob und ehren, zu handhabungh und
wolfarth dieser unser stadt und gemeine diese
nachfolgende reformation, satzungh und ord-
nungh mit tapfern, unsern erbarn, gelerten und
anderer rethe rathe gemacht und gesatzt. Und thun
das hiemit [kund] und wollen, das solche unser
reformation, satzungh und ordnungh nhun hin-
forth gehalten, durch unsern amptman, burger-
meister und rathe zu Munden gehanthabt wer-
den sollen in alle ihren gesetzen, punkten und
artickeln, bissolangh die durch unser weiter vor-
sehungh geendert und gebessert wurde, der hoff-
nungh zum almechtigen Gott, er werde nach
seinem gotlichen willen mit der zeit durch sei-
nen gotlichen segen zu heil und trost unsern
getreuen underthanen alhir zu vermehrung gnade
mildiglichen vorleihen. Amen.
1 Druckvorlage: Hs aus dem Staatsarchiv Han-
nover, Dep. 24 v. Hanstein, Urkunde Nr. 199,
Stück 12. — Die Ueberschrift findet sich dort
auf einem besonderen Titelblatt. Ein zweites
Exemplar der „Statuten“ unter derselben
Signatur, von anderer Hand geschrieben, ist
ohne Titelblatt.
2 Vgl. oben S. 708, Anm. 2.
Gebot, dieser ordnung zu halten,
Und gebieten derhalben dir, unserm amptman,
und euch, burgermeister und rath unser stat
Munden, nachdem ihr uns ahne mittel unter-
worfen, bei den pflichten und eiden, darmit ihr
uns von wegen unser leibzucht verbunden, und
wollen, das ihr diesse unser reformation, sat-
zungh und ordnungh stede unverruckt haltet,
der stracks unweigerlich nachkomet ahne alle
verhinderungh oder geverde bey vermeidungh
unser ungnedigen straff.
Vom gehor gotlichs worts,
Weil wir dan aus Gots vorsehungh im regi-
ment sitzen und uns derhalben, alle gotseligkeit
und erbarkeit zu pflanzen und zu fordern bey
unsern underthanen, geburth und widerumb, allem
unchristlichem wesen und unerbarkeit zu weh-
ren, sovil imer muglich, uns schuldig erkennen,
auch dis eine jede oberigkeit im abscheide ver-
gangen reichstags3 sunderlich bevelch, haben wir
zu forderung gotlicher ehre und des gemeinen
besten diesse unsere ordenungh euch wollen gne-
diger meinungh zuschicken mit beger, ihr wollet
3 Im Abschied des Reichstags zu Regensburg
(29. 7. 1541) wurde beiden Glaubensparteien
auferlegt,wegen der Religion Frieden zu
halten. Klöster und Kirchen sollten nicht
zerbrochen oder abgetan, den Geistlichen
ihre Renten, Zinsen, Einkommen usw. nicht
entzogen werden (vgl. CR IV, 628 f.). In
einer besonderen Deklaration interpretierte
862
5. Reformation, gesetz und statuten unser, von Gotts gnaden Elisabet,
geborn marggrafin zu Brandenburgk etc., herzogin zu Braunschweigk und
Luneburgk etc., witwen, so wir zu nutz, gedeien und aller wolfarth dies-
ser loblichen stadt Munden als unsern besundern lieben underthan und
getreuen geordent wollen haben.
Anno 1542.1
Hilf uns, Gott, unser heiland!
Reformation, gesetz und ordenungh unser, von Gotts gnaden Elisabeth, geborn marg-
grafin zu Brandenburgh etc,, herzogin zu Braunschweig und Luneburgh etc., witwen,
Nachdem der almechtig, ewig, gutig Gott uns
uber diesse stadt zu einer weltlichen obrigkeit
gesetzt und damit mildiglichen begabt2, so haben
wir bedacht, das kein gewalth oder stadt ahne
guten fride und ordenungh lange bestendig sein
muge und das alle geordente dinge von Gott
komen, und derhalben seiner gotlichen almech-
tigkeit zu lob und ehren, zu handhabungh und
wolfarth dieser unser stadt und gemeine diese
nachfolgende reformation, satzungh und ord-
nungh mit tapfern, unsern erbarn, gelerten und
anderer rethe rathe gemacht und gesatzt. Und thun
das hiemit [kund] und wollen, das solche unser
reformation, satzungh und ordnungh nhun hin-
forth gehalten, durch unsern amptman, burger-
meister und rathe zu Munden gehanthabt wer-
den sollen in alle ihren gesetzen, punkten und
artickeln, bissolangh die durch unser weiter vor-
sehungh geendert und gebessert wurde, der hoff-
nungh zum almechtigen Gott, er werde nach
seinem gotlichen willen mit der zeit durch sei-
nen gotlichen segen zu heil und trost unsern
getreuen underthanen alhir zu vermehrung gnade
mildiglichen vorleihen. Amen.
1 Druckvorlage: Hs aus dem Staatsarchiv Han-
nover, Dep. 24 v. Hanstein, Urkunde Nr. 199,
Stück 12. — Die Ueberschrift findet sich dort
auf einem besonderen Titelblatt. Ein zweites
Exemplar der „Statuten“ unter derselben
Signatur, von anderer Hand geschrieben, ist
ohne Titelblatt.
2 Vgl. oben S. 708, Anm. 2.
Gebot, dieser ordnung zu halten,
Und gebieten derhalben dir, unserm amptman,
und euch, burgermeister und rath unser stat
Munden, nachdem ihr uns ahne mittel unter-
worfen, bei den pflichten und eiden, darmit ihr
uns von wegen unser leibzucht verbunden, und
wollen, das ihr diesse unser reformation, sat-
zungh und ordnungh stede unverruckt haltet,
der stracks unweigerlich nachkomet ahne alle
verhinderungh oder geverde bey vermeidungh
unser ungnedigen straff.
Vom gehor gotlichs worts,
Weil wir dan aus Gots vorsehungh im regi-
ment sitzen und uns derhalben, alle gotseligkeit
und erbarkeit zu pflanzen und zu fordern bey
unsern underthanen, geburth und widerumb, allem
unchristlichem wesen und unerbarkeit zu weh-
ren, sovil imer muglich, uns schuldig erkennen,
auch dis eine jede oberigkeit im abscheide ver-
gangen reichstags3 sunderlich bevelch, haben wir
zu forderung gotlicher ehre und des gemeinen
besten diesse unsere ordenungh euch wollen gne-
diger meinungh zuschicken mit beger, ihr wollet
3 Im Abschied des Reichstags zu Regensburg
(29. 7. 1541) wurde beiden Glaubensparteien
auferlegt,wegen der Religion Frieden zu
halten. Klöster und Kirchen sollten nicht
zerbrochen oder abgetan, den Geistlichen
ihre Renten, Zinsen, Einkommen usw. nicht
entzogen werden (vgl. CR IV, 628 f.). In
einer besonderen Deklaration interpretierte
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