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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band: Niedersachsen ; 2. Hälfte): Die welfischen Lande: Halbbd. 2, Die Fürstentümer Calenberg-Göttingen und Grubenhagen mit den Städten Göttingen, Northeim, Hannover, Hameln und Einbeck. Die Grafschaften Hoya und Diepholz. Anhang: Das freie Reichsstift Loccum — Tübingen, 1957

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https://doi.org/10.11588/diglit.30041#0237
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STADT NORTHEIM

LITERATUR: H. Bartels, Geschichte der Reformation in der Stadt Northeim = Forsch..
z. Gesch. Nieders. 5, H. 3, Hannover 1918. — A. Frankenberg, Das Siechenhaus vor Nort-
heim = Heimatbll., hrsg. v. d. Museumsverein f. Northeim u. Umgebg. 8, 1932, S. 65—71. —
Friese, Andeutungen zur Geschichte der Stadt Nordheim. Die Kirchen-Reformation zu Nord-
heim 1539 = Vaterländ. Archiv d. histor. Ver. f. Nieders. 1840, S. 293—397. — Grote - Red-
dersen, Geschichte der Stadt Northeim. Einbeck 1807. — A. Hueg, Northeim im Wandel
der Zeit. Northeim 1928 .— A. Hueg.Die Reformation in Northeim = Heimatbll., hrsg.
v. d. Museumsverein usw. 15, 1939, S. 17—25. — G. J. Vennigerholz, Beschreibung und
Geschichte der Stadt Northeim in Hannover und ihrer nächsten Umgebung. I. II. Northeim 1894.
Im Stadtarchiv Northeim findet sich kein hier verwertbares Material.

Spätestens 1529 fand die neue Lehre Eingang in der Stadt Northeim. Seit 1538 stand auch
der Rat der Stadt dem Luthertum nicht mehr feindlich gegenüber, jedoch wahrte er stets
in erster Linie seine politischen Interessen gegenüber der Landesherrschaft. Die finanziel-
len Nöte namentlich der katholisch gesinnten Herzöge Erich I. und Erich II. wurden zu-
gunsten der evangelischen Sache ausgenützt. In einem Vertrag vom 2. Febr. 1539 sagte Her-
zogin Elisabeth den Northeimern zu, die Bewilligung zum Religionswechsel in der Stadt bei
Herzog Erich I. zu erwirken. Erst nach Abgabe dieses Zugeständnisses durch den Herzog zahlte
Northeim an diesen die geforderte Geldsumme (vgl. Bartels, S. 19 ff.). Durch Vermitt-
lung der Herzogin Elisabeth kam kurz darauf Anton Corvin zur Ordnung des Kirchenwesens
nach Northeim. Mit Hilfe des von ihm empfohlenen Predigers Georg Thomas aus Allendorf/
Werra und einiger Ratspersonen stellte er die KO für die Stadt Northeim in kurzer Zeit auf.
Am 7. März 1539 war sie bereits vollendet, am 15. März wurde sie von Rat, Gildemeistern und
ganzer Gemeinheit einmütig bewilligt und angenommen (vgl. Bartels, S.31). Im August des
gleichen Jahres, nachdem endlich auch Herzog Erich seine Einwilligung zur Reformation ge-
geben hatte, wurde die KO in Wittenberg in Druck gegeben (vgl. Bartels, S. 36 ff.; zum
Inhalt vgl. Bartels, S. 32 ff., Vennigerholz II, S. 103 f., Hueg, Reformation,
S. 20 f.). Der Druck ist mehrfach vorhanden. Einen fehlerhaften Abdruck nach einer späteren
Handschrift der Northeimer Kirchenbibliothek veranstaltete Friese (S. 322—354); im Aus-
zugbei Richter (1, S. 287-289).

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