Hoya
Zum achten25b soler in seiner vocation sehen
auf die zukünftige ewige besoldung und also alle
undankbarkeit der menschen mit gedult und er-
wartung ewiger belohnung uberwinden. l.Petri
5 [2. 4]: So gehet nun hin und weidet die herde,
welche euch befohlen ist, ungedrungen, nicht
umb schendliches gewinß willen, sondern von
gutem herzen, so werdet ihr die unvergengliche
krone der ehren entpfahen. Matt. 24 [45]: Wel-
cher ist nu ein fromer und threuer knecht etc.
Post haec alloquitur praesentandum hoc modo:
Lieber bruder, ihr habt gehört, was euch in
eurem ampt zu thun befohlen ist. Seid ihr nu,
solches mit höchstem fleis zu thun, geneigt und
wollet es für dem richtstuel Jhesu Christi ver-
antworten?, so sprechet ja.
Allhie leget er ihm erstlich die bibel, darnach
die augspurgische confession sampt derselben
apologia, schmalkaldischen artickeln und den
beyden catechismis, grossen und kleinen, D.
Martini Lutheri, so in der formula concordiae
begriffen, und endlich die kirchenordnung für
mit einer kurzen erklerung und vermanung zu
derselben lection und exercitio.
Darauf folget:
Und lieber bruder N.. so befehle ich euch diese
gemeine zu N. und setze euch uber dieselben
zu einem seelsorger im namen des Vaters, des
Sohns und des heiligen Geistes.
Hinc ad auditores:
Lieben freunde, ihr habt jetzund angehört,
welcher gestalt dem gegenwertigen N., euerm
neuen pastori und seelsorger, sein ampt befohlen
und wie eine grosse, schwere last durch Gottes
wort und befehl auf ihn gelegt sey, darvon er
am jüngsten tage rechenschaftgeben muß, Ezech.
33 [6. 8]. Derhalben erfordert nu Gottes wort
und euer eigen heil und wolfart, das ihr be-
denket, was es für eine sehr hohe, fürtreffliche
25b Druckvorlage: fünften.
26 „Der Fünffte Teil aller Bücher vnd Schrifften
des thewren seligen Mans Gottes Docto.
Martini Lutheri . . . Zum Vierdten mal ge-
druckt . . . Gedruckt zu Jhena durch Thomas
und heilsame gabe Gottes sey, zu haben einen
frommen und getreuen seelsorger, dem man seine
seele vertrauen mag, von dem man geleitet und
gefüret werde auf den weg der warheit wieder
alle lügen und irthumb des leidigen teufels und
wisse, wo man nach diesem leben bleiben möge,
von welchem man in schwerer angst und be-
druck der sündlichen conscientien mit heilsamen
troste erhalten werde, dem man die geheimnis
seiner beschwerten conscientien vertrauen, seine
wunden eröffnen und rechte erzney erlangen
möge, welcher alle tage eure sündliche seele
weidet, das ihr wachset und zunemet im glau-
ben, in der liebe, hoffnung, gedult, keuscheit
und dergleichen tugenden, das ihr wie ein baum
an die wasserbach gepflanzet werdet, der seine
frucht bringet zu seiner zeit [Ps 1, 3]. Der euch
leret, wie ihr feine, fromme, geschickte haus-
väter werden möget, die da selbst prediger sein
in ihrem eigenen hause. Der euch unterrichtet,
wie euer beruff in Gottes wort gegründet sey
und Gott gefalle. Der euch sterket in aller euer
schwacheit, so euch in euerm beruffe fürfellt.
Der euch mit dem schwerte des Geistes waffnet
wieder den teufel und seine anfechtung. Der
euch, so oft euch hüngert und dürstet nach der
gerechtigkeit, speiset und trenket mit dem leben-
digen wort Gottes, absolution und sacramen-
ten, welcher euch auch im sterben beystehet
und mit trost bewaret biß an euer ende. Von
welchem allen D. Martinus Lutherus redet Tom.
5 Jenen. fol. 172 et 17526, wie man daselbst mag
weitleuftiger lesen. Demselben seid ihr nu schül-
dig von Gottes wegen: erstlich, das ihr ihn für
einen diener Christi haltet, als dann Christus
spricht Johan. am 20. [21]: Wie mich mein Vater
gesandt hat, so sende ich euch. Item Lucae. 10
[16]: Wer euch höret, der höret mich. Item Paul.
1. Cor. 4 [1].
Rhebarts Erben. Anno M. D. LXXV.“ — Fol.
172 u. 175 entsprechen WA 30 II, 518, 26 — 520,
18; 522, 3-8, bzw. 16-22; 531, 11 bzw. 28 - 536,
6 bzw. 24: Eine Predigt, daß man Kinder zur
Schulen halten solle.
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Zum achten25b soler in seiner vocation sehen
auf die zukünftige ewige besoldung und also alle
undankbarkeit der menschen mit gedult und er-
wartung ewiger belohnung uberwinden. l.Petri
5 [2. 4]: So gehet nun hin und weidet die herde,
welche euch befohlen ist, ungedrungen, nicht
umb schendliches gewinß willen, sondern von
gutem herzen, so werdet ihr die unvergengliche
krone der ehren entpfahen. Matt. 24 [45]: Wel-
cher ist nu ein fromer und threuer knecht etc.
Post haec alloquitur praesentandum hoc modo:
Lieber bruder, ihr habt gehört, was euch in
eurem ampt zu thun befohlen ist. Seid ihr nu,
solches mit höchstem fleis zu thun, geneigt und
wollet es für dem richtstuel Jhesu Christi ver-
antworten?, so sprechet ja.
Allhie leget er ihm erstlich die bibel, darnach
die augspurgische confession sampt derselben
apologia, schmalkaldischen artickeln und den
beyden catechismis, grossen und kleinen, D.
Martini Lutheri, so in der formula concordiae
begriffen, und endlich die kirchenordnung für
mit einer kurzen erklerung und vermanung zu
derselben lection und exercitio.
Darauf folget:
Und lieber bruder N.. so befehle ich euch diese
gemeine zu N. und setze euch uber dieselben
zu einem seelsorger im namen des Vaters, des
Sohns und des heiligen Geistes.
Hinc ad auditores:
Lieben freunde, ihr habt jetzund angehört,
welcher gestalt dem gegenwertigen N., euerm
neuen pastori und seelsorger, sein ampt befohlen
und wie eine grosse, schwere last durch Gottes
wort und befehl auf ihn gelegt sey, darvon er
am jüngsten tage rechenschaftgeben muß, Ezech.
33 [6. 8]. Derhalben erfordert nu Gottes wort
und euer eigen heil und wolfart, das ihr be-
denket, was es für eine sehr hohe, fürtreffliche
25b Druckvorlage: fünften.
26 „Der Fünffte Teil aller Bücher vnd Schrifften
des thewren seligen Mans Gottes Docto.
Martini Lutheri . . . Zum Vierdten mal ge-
druckt . . . Gedruckt zu Jhena durch Thomas
und heilsame gabe Gottes sey, zu haben einen
frommen und getreuen seelsorger, dem man seine
seele vertrauen mag, von dem man geleitet und
gefüret werde auf den weg der warheit wieder
alle lügen und irthumb des leidigen teufels und
wisse, wo man nach diesem leben bleiben möge,
von welchem man in schwerer angst und be-
druck der sündlichen conscientien mit heilsamen
troste erhalten werde, dem man die geheimnis
seiner beschwerten conscientien vertrauen, seine
wunden eröffnen und rechte erzney erlangen
möge, welcher alle tage eure sündliche seele
weidet, das ihr wachset und zunemet im glau-
ben, in der liebe, hoffnung, gedult, keuscheit
und dergleichen tugenden, das ihr wie ein baum
an die wasserbach gepflanzet werdet, der seine
frucht bringet zu seiner zeit [Ps 1, 3]. Der euch
leret, wie ihr feine, fromme, geschickte haus-
väter werden möget, die da selbst prediger sein
in ihrem eigenen hause. Der euch unterrichtet,
wie euer beruff in Gottes wort gegründet sey
und Gott gefalle. Der euch sterket in aller euer
schwacheit, so euch in euerm beruffe fürfellt.
Der euch mit dem schwerte des Geistes waffnet
wieder den teufel und seine anfechtung. Der
euch, so oft euch hüngert und dürstet nach der
gerechtigkeit, speiset und trenket mit dem leben-
digen wort Gottes, absolution und sacramen-
ten, welcher euch auch im sterben beystehet
und mit trost bewaret biß an euer ende. Von
welchem allen D. Martinus Lutherus redet Tom.
5 Jenen. fol. 172 et 17526, wie man daselbst mag
weitleuftiger lesen. Demselben seid ihr nu schül-
dig von Gottes wegen: erstlich, das ihr ihn für
einen diener Christi haltet, als dann Christus
spricht Johan. am 20. [21]: Wie mich mein Vater
gesandt hat, so sende ich euch. Item Lucae. 10
[16]: Wer euch höret, der höret mich. Item Paul.
1. Cor. 4 [1].
Rhebarts Erben. Anno M. D. LXXV.“ — Fol.
172 u. 175 entsprechen WA 30 II, 518, 26 — 520,
18; 522, 3-8, bzw. 16-22; 531, 11 bzw. 28 - 536,
6 bzw. 24: Eine Predigt, daß man Kinder zur
Schulen halten solle.
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