Kirchenordnung 1581
Hie mag man auch lesen den 128. psalm
[1 ff.]:
Wol dem, der den Herrn fürchtet und auf
seinem wege gehet.
Du wirst dich neeren von der arbeit deiner
hende. Wol dir, du hast es gut.
Dein weib wird sein wie ein fruchtbar wein-
stock umbher in deinem hause, deine kinder wie
öhlzweige umb deinen tisch her.
Sihe, also wird gesegnet der man, der den
Herrn fürchtet.
Der Herr wird dich segnen aus Zion, das du
sehest das glück Jerusalem dein lebtage.
Und sehest deine kindeskinder. Friede uber
Israel.
Item aus dem 22. psalm diese verss [10 f.]:
Du hast mich aus mutterleibe gezogen. Du
warest meine zuversicht, da ich noch an meiner
mutter brüsten hieng.
Auf dich bin ich geworfen aus mutterleibe. Du
bist mein Gott von meiner geburt an.
Aus dem 139. psalm [14-16]:
Ich danke dir dafür, das ich wunderbarlich
gemacht bin.
Wunderbarlich sein deine werk, und das er-
kennt meine seele wol.
Mein gebein war dir nicht verborgen, da ich
im verborgen gemacht ward, da ich gebildet
ward unten in der erden.
Deine augen sahen mich, da ich noch unberei-
tet war, und alle tage waren in deinem buche
geschrieben, die da noch werden solten und der-
selben noch keines da war.
Gebet :
O allmechtiger, ewiger, barmherziger Gott, Va-
ter unsers Herrn Jhesu Christi, wir danken dir
von herzen für deine grundlose gnade und güte,
daß du biß anher so veterlich uber deiner ord-
nung, dem heiligen ehestand, gehalten und uns
mit der frucht des leibes zur ausbreitung des
menschlichen geschlechts und vermehrung dei-
nes reichs gesegnet und nach der geburt mit
gesundem leibe begnadet hast, und bitten dich,
du wollest ohn unterlaß bey uns sein, mit dei-
ner gnade und schutz uber uns halten, der frucht
des leibes deinen heiligen Geist verleihen, das
sie in deiner furcht und vertrauen möge erwach-
sen und in aller gottseligkeit am inwendigen
menschen zunemen, zu erlangen das ewige leben,
durch Jhesum Christum, deinen lieben Sohn, un-
sern Herrn. Amen.
Oder also 24:
O allmechtiger, ewiger, Lebendiger und war-
haftiger Gott, ewiger Vater unsers Herrn Jhesu
Christi, und sampt deinem eingebornen Sohn und
dem heiligen Geiste, schöpfer himels und der
erden, der du man und weib erschaffen und
zum heiligen ehestande verordnet hast, dazu mit
früchten des leibes gesegnet und den weibern,
in grossen, engstlichen sorgen und tödtlichen
schmerzen zu geberen, das heilige, gebenedeyte
kreuz auferlegt, wir danken deiner grundlosen
güte und barmherzigkeit, das du gegenwertiger
N. ein gethreuer nothelfer und beystand in ihren
tödtlichen engsten und schmerzen gewesen bist
und hast ihr aus dem bette ihrer krankheit durch
deine hand gnediglich geholfen und eine leben-
dige, rechtschaffene frucht nach deinem bildnis
gnediglich bescheret und zur heiligen taufe las-
sen kommen, und bitten deine grundlose barm-
herzigkeit, du wollest dich ihrer erbarmen und
deinen heiligen Geist in ihr herz geben, der sie
erleuchte und bey deinem wort erhalte, auf das
sie ihr kindlein in der zucht und vermanung
auferziehen möge, zu ehren deines heiligen na-
mens. Und wollest ihm auch deine gnade ver-
leihen, das es gesund und frisch auferwachsen
und lange leben möge. Wollest es auch segnen
und ihm an leib und seel zu gesundheit und
weißheit gedeyen geben, das es wolgerate, dei-
nem namen diene und mit allen gleubigen deiner
zusage nach, das ewige leben zu erlangen, wir-
24 Vgl. ein ganz ähnliches Gebet in der Wol-
fenbüttler KO v. 1569 (Sehling VI, 1, 169).
1161
Hie mag man auch lesen den 128. psalm
[1 ff.]:
Wol dem, der den Herrn fürchtet und auf
seinem wege gehet.
Du wirst dich neeren von der arbeit deiner
hende. Wol dir, du hast es gut.
Dein weib wird sein wie ein fruchtbar wein-
stock umbher in deinem hause, deine kinder wie
öhlzweige umb deinen tisch her.
Sihe, also wird gesegnet der man, der den
Herrn fürchtet.
Der Herr wird dich segnen aus Zion, das du
sehest das glück Jerusalem dein lebtage.
Und sehest deine kindeskinder. Friede uber
Israel.
Item aus dem 22. psalm diese verss [10 f.]:
Du hast mich aus mutterleibe gezogen. Du
warest meine zuversicht, da ich noch an meiner
mutter brüsten hieng.
Auf dich bin ich geworfen aus mutterleibe. Du
bist mein Gott von meiner geburt an.
Aus dem 139. psalm [14-16]:
Ich danke dir dafür, das ich wunderbarlich
gemacht bin.
Wunderbarlich sein deine werk, und das er-
kennt meine seele wol.
Mein gebein war dir nicht verborgen, da ich
im verborgen gemacht ward, da ich gebildet
ward unten in der erden.
Deine augen sahen mich, da ich noch unberei-
tet war, und alle tage waren in deinem buche
geschrieben, die da noch werden solten und der-
selben noch keines da war.
Gebet :
O allmechtiger, ewiger, barmherziger Gott, Va-
ter unsers Herrn Jhesu Christi, wir danken dir
von herzen für deine grundlose gnade und güte,
daß du biß anher so veterlich uber deiner ord-
nung, dem heiligen ehestand, gehalten und uns
mit der frucht des leibes zur ausbreitung des
menschlichen geschlechts und vermehrung dei-
nes reichs gesegnet und nach der geburt mit
gesundem leibe begnadet hast, und bitten dich,
du wollest ohn unterlaß bey uns sein, mit dei-
ner gnade und schutz uber uns halten, der frucht
des leibes deinen heiligen Geist verleihen, das
sie in deiner furcht und vertrauen möge erwach-
sen und in aller gottseligkeit am inwendigen
menschen zunemen, zu erlangen das ewige leben,
durch Jhesum Christum, deinen lieben Sohn, un-
sern Herrn. Amen.
Oder also 24:
O allmechtiger, ewiger, Lebendiger und war-
haftiger Gott, ewiger Vater unsers Herrn Jhesu
Christi, und sampt deinem eingebornen Sohn und
dem heiligen Geiste, schöpfer himels und der
erden, der du man und weib erschaffen und
zum heiligen ehestande verordnet hast, dazu mit
früchten des leibes gesegnet und den weibern,
in grossen, engstlichen sorgen und tödtlichen
schmerzen zu geberen, das heilige, gebenedeyte
kreuz auferlegt, wir danken deiner grundlosen
güte und barmherzigkeit, das du gegenwertiger
N. ein gethreuer nothelfer und beystand in ihren
tödtlichen engsten und schmerzen gewesen bist
und hast ihr aus dem bette ihrer krankheit durch
deine hand gnediglich geholfen und eine leben-
dige, rechtschaffene frucht nach deinem bildnis
gnediglich bescheret und zur heiligen taufe las-
sen kommen, und bitten deine grundlose barm-
herzigkeit, du wollest dich ihrer erbarmen und
deinen heiligen Geist in ihr herz geben, der sie
erleuchte und bey deinem wort erhalte, auf das
sie ihr kindlein in der zucht und vermanung
auferziehen möge, zu ehren deines heiligen na-
mens. Und wollest ihm auch deine gnade ver-
leihen, das es gesund und frisch auferwachsen
und lange leben möge. Wollest es auch segnen
und ihm an leib und seel zu gesundheit und
weißheit gedeyen geben, das es wolgerate, dei-
nem namen diene und mit allen gleubigen deiner
zusage nach, das ewige leben zu erlangen, wir-
24 Vgl. ein ganz ähnliches Gebet in der Wol-
fenbüttler KO v. 1569 (Sehling VI, 1, 169).
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