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Testimonia (test. 5)

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pro Zeile gerechnet,30 mitsamt der Angabe des Aufführungsjahrs (nach dem
Archontat); dabei basiert seine Lesart von Z. 1 auf dem irrtümlichen ]ενα[,
das er als έν ά[στει versteht (d.h. an den ,Städtischen“ Dionysien), und zwar
für die Zweitplatzierungen (die korrekte lectio erst in Moretti 1968, 186: „L. 1:
an έπι] Έπα[μείνονος (429/428)? Iniuria Körte de έν ά[στει cogitaverat“; vgl.
auch Luppe 1971,123). So kommt Dittmer (auch in Anbetracht von test. 3. 4) zu
folgendem Ergebnis: Erstplatzierungen: 3 an den Dionysien, 5 an den Lenäen
(insgesamt: 8); Zweitplatzierungen: 4 an den Dionysien, 4 an den Lenäen (insge-
samt: 8); Drittplatzierungen: 2 an den Dionysien, 6 an den Lenäen (insgesamt:
8); Viertplatzierungen: 2 an den Dionysien, 2 an den Lenäen (insgesamt: 4);
Fünftplatzierungen: 0 an den Dionysien, 2 an den Lenäen (insgesamt: 2).
Insgesamt 30 Platzierungen (11 Platzierungen an den Dionysien, 19 an den
Lenäen). In Z. 1 wird jedoch nicht die Liste der Zweitplatzierungen an den
Dionysien eingeführt, sondern ein Aufführungsjahr (unter dem Archontat des
Epameinon) konstatiert.31
Während in Z. 1 έπι] Έπα[μείνονος auf den Archontat von Epameinon
(429/8 v.Chr.) hinweist, wurde έ]πι Εύδ[ in Z. 3 als έ]πι Εύ<θυ>δ[ήμου gelesen
und auf den Archontat des Euthydemos (431/0 v.Chr.) bezogen (so Körte 1905,
441). Die chronologische Reihenfolge der beiden Archonten - Epameinon
in Z. 1 aus dem J. 429/8 v.Chr. und Euthydemos in Z. 3 aus dem J. 431/0
v.Chr. - deutet daraufhin, daß in den Z. 1-3 der Agon - innerhalb derselben
Platzierung - gewechselt wurde. In Z. 4 wurde κωμωιδί]αι Λήναια[ gelesen
(Capps 1906, 218, anhand von Call. test. *4,2-3), woraus sich folgende Sequenz

30 Dies hängt mit der von ihm vorgeschlagenen Zahl von Buchstaben pro Zeile
zusammen (72-76; Dittmer 1923, 11-23; vgl. auch Körte 1925, 1: „Ich halte dies
Ergebnis, dem auch Capps zustimmt, für ganz überwiegend wahrscheinlich;
eine mathematische Sicherheit ist leider nicht zu erreichen“; Geißler 1925a, 175:
,,D[ittmer] hat nun angewiesen, daß die erstgenannte Ansicht unhaltbar ist
und kommt, noch über Capps hinaus, zu dem so gut wie gesicherten Ergebnis,
dass die Zeile im Durchschnitt sogar 74 Buchstaben enthielt“); Capps 1906 hatte
nämlich 50-54 Buchstaben pro Zeile vermutet (mit nur zwei Aufführungsjahr- und
Komödien-Angaben).
31 Gültig bleiben bei Dittmer 1923, 34-5 folgende Bemerkungen zu Z. 1: „It could
not be the beginning of his record, for his victories at the two festivals, eight in
number, would take up about three lines of the inscription. Since his fourths begin
in the sixth line, there would not be enough space for his seconds and thirds [...]
On the other hand it is hardly possible that the first line marks the beginning of his
thirds, because they would then extend down to line six, making a total of about 15
thirds - too large a number“; aber seine vermutlich sehr lange Karriere (längstens
446-414 v.Chr.) dürfte theoretisch auch eine Gesamtzahl von 15 Drittplatzierungen
(Dionysien und Lenäen) gestatten.
 
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