Άμφικτύονες (fr. 6)
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τρώγε σύκων τού θέρους), gemäß welchem die phibalischen Feigen - wie
alle übrigen Sorten - zu Mittag verzehrt als gesundheitsschädlich und fieber-
erregend galten. Im Anschluß daran werden bei Athenaios die phibalischen
Myrtenzweige behandelt.
Interpretation In schol. Ar. Ach. 802a (ii) ist von einer zum Trocknen geeig-
neten Feigenart φίβαλις die Rede, wobei ίσχάς paretymologisch mit ισχνός
,dünn‘ assoziiert wird, wonach dünne Menschen φιβάλεις genannt würden:
dies hat die Deutung von Telekleides’ Ausdruck als ,dünne Menschen“ ver-
anlaßt (Kassel-Austin z.St.: „homines macilentos dici docuit Schweigh. coli.
Schol. Ar. Ach. 802 a (ii)“: vgl. Schweighäuser II16, zu Athen. III 75c), welche
aber keineswegs gesichert ist.
ώς καλοί Ähnliche Anreden, in denen die Preisung der Schönheit eben-
falls eine Rolle spielt, sind Ar. Pac. 564-5 (ώ Πόσειδον, ώς καλόν τό στίφος
αυτών φαίνεται / και πυκνόν καί γοργόν, ώσπερ μάζα καί πανδαισία), Αν.
667-8 (ώς καλόν τούρνίθιον / ώς δ’ απαλόν, ώς δε λευκόν) und Lys. 79-80
(οίον τό κάλλος, ώ γλυκυτάτη, φαίνεται. / ώς δ’ εύχροεΐς, ώς δε σφριγά τό
σώμά σου).
φιβάλεω Nom. pl. von φιβάλεως, einer Sorte von Dörrfeigen (zum Na-
men der Feigenart vgl. Olck 1909, 2108, 33-41), die in der Komödie gelegentlich
erwähnt werden (für trockene Feigen als Snacks in sympotischen Katalogen
vgl. Olson-Sens 2000, zu Archestr. fr. 60,15 O.-S.): Hermipp. fr. 53 [Stratiötai]
(τών φιβάλεων μάλιστ’ άν τών κοράκεων) suggeriert einen Vergleich
zwischen den phibalischen und den rabengrauen Feigen; in Ar. Ach. 802 (τί
δαί; φιβάλεως ίσχάδας;) werden sie von Dikaiopolis den Töchtern/Säuen des
Megariers zum Knabbern angeboten; in Apolloph. fr. 5 [Kretes] steht φιβάλεως
hingegen für eine Myrtenart.98 φιβάλεως, bei dem das zu ergänzende Subst.
συκή lautet, gehört zu einer wenig umfangreichen Kategorie von Adjektiven,
die nach der att. Deklination flektiert werden (wie etwa άμφαρίστεως und
βασίλεως in Poll. VI 81, δαμαρίππεως in Eup. fr. 443, κοράκεως im zitierten
Hermipp. fr. 53 [Stratiötai], κορώνεως in Ar. Pac. 628, Eup. fr. 460 und Poll. VI
81; vgl. Kühner-Blaß 1.1 405 A. 6 und Olson 1998, zu Ar. Pac. 628). Obwohl
Schweighäuser II 16 anhand von schol. Ar. Ach. 802 die Frage für offen hält,
ob die Herkunft dieser Feigensorte Phibalis in Attika oder in der Megaris zu
98 Zu dieser Stelle vgl. Orth 2013, z.St., der u.a. beobachtet: „Der adjektivische Cha-
rakter des Worts erleichterte sicherlich die Verbindung auch mit anderen Früch-
ten (vgl. κορώνεως, das nach Poll. 6,81-2 sowohl eine Feigenart als auch eine
Weinrebensorte bezeichnet).“
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τρώγε σύκων τού θέρους), gemäß welchem die phibalischen Feigen - wie
alle übrigen Sorten - zu Mittag verzehrt als gesundheitsschädlich und fieber-
erregend galten. Im Anschluß daran werden bei Athenaios die phibalischen
Myrtenzweige behandelt.
Interpretation In schol. Ar. Ach. 802a (ii) ist von einer zum Trocknen geeig-
neten Feigenart φίβαλις die Rede, wobei ίσχάς paretymologisch mit ισχνός
,dünn‘ assoziiert wird, wonach dünne Menschen φιβάλεις genannt würden:
dies hat die Deutung von Telekleides’ Ausdruck als ,dünne Menschen“ ver-
anlaßt (Kassel-Austin z.St.: „homines macilentos dici docuit Schweigh. coli.
Schol. Ar. Ach. 802 a (ii)“: vgl. Schweighäuser II16, zu Athen. III 75c), welche
aber keineswegs gesichert ist.
ώς καλοί Ähnliche Anreden, in denen die Preisung der Schönheit eben-
falls eine Rolle spielt, sind Ar. Pac. 564-5 (ώ Πόσειδον, ώς καλόν τό στίφος
αυτών φαίνεται / και πυκνόν καί γοργόν, ώσπερ μάζα καί πανδαισία), Αν.
667-8 (ώς καλόν τούρνίθιον / ώς δ’ απαλόν, ώς δε λευκόν) und Lys. 79-80
(οίον τό κάλλος, ώ γλυκυτάτη, φαίνεται. / ώς δ’ εύχροεΐς, ώς δε σφριγά τό
σώμά σου).
φιβάλεω Nom. pl. von φιβάλεως, einer Sorte von Dörrfeigen (zum Na-
men der Feigenart vgl. Olck 1909, 2108, 33-41), die in der Komödie gelegentlich
erwähnt werden (für trockene Feigen als Snacks in sympotischen Katalogen
vgl. Olson-Sens 2000, zu Archestr. fr. 60,15 O.-S.): Hermipp. fr. 53 [Stratiötai]
(τών φιβάλεων μάλιστ’ άν τών κοράκεων) suggeriert einen Vergleich
zwischen den phibalischen und den rabengrauen Feigen; in Ar. Ach. 802 (τί
δαί; φιβάλεως ίσχάδας;) werden sie von Dikaiopolis den Töchtern/Säuen des
Megariers zum Knabbern angeboten; in Apolloph. fr. 5 [Kretes] steht φιβάλεως
hingegen für eine Myrtenart.98 φιβάλεως, bei dem das zu ergänzende Subst.
συκή lautet, gehört zu einer wenig umfangreichen Kategorie von Adjektiven,
die nach der att. Deklination flektiert werden (wie etwa άμφαρίστεως und
βασίλεως in Poll. VI 81, δαμαρίππεως in Eup. fr. 443, κοράκεως im zitierten
Hermipp. fr. 53 [Stratiötai], κορώνεως in Ar. Pac. 628, Eup. fr. 460 und Poll. VI
81; vgl. Kühner-Blaß 1.1 405 A. 6 und Olson 1998, zu Ar. Pac. 628). Obwohl
Schweighäuser II 16 anhand von schol. Ar. Ach. 802 die Frage für offen hält,
ob die Herkunft dieser Feigensorte Phibalis in Attika oder in der Megaris zu
98 Zu dieser Stelle vgl. Orth 2013, z.St., der u.a. beobachtet: „Der adjektivische Cha-
rakter des Worts erleichterte sicherlich die Verbindung auch mit anderen Früch-
ten (vgl. κορώνεως, das nach Poll. 6,81-2 sowohl eine Feigenart als auch eine
Weinrebensorte bezeichnet).“