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Telekleides

lokalisieren sei (vgl. Sud. φ 287), muß dies als bloßes „scholarly guesswork“
bewertet (so Olson 2002, zu Ar. Ach. 802) und die Etymologie als letztlich
unklar betrachtet werden (vgl. Frisk GEW, s.v.).

fr. 7 K.-A. (6 K.)

schol. (vet Tr) Ar. Av. 988c
Διοπείθης R: Σύμμαχος· ότι Διοπείθης ό ρήτωρ ύπομανιώδης ήν, RVEFMLh ώς
καί Τηλεκλείδης έν Άμφικτύοσι δήλον ποιεί. RVEF παράκειται δέ καί τά Φρυνίχου
έμπροσθεν έν Κρόνω· (Phryn. fr. 9 [Kronos]) καί Άμειψίας έν Κόννω· (Amips. fr. 10
[Konnos])
,Diopeithes‘: Symmachos (sagt): daß Diopeithes der Redner/Politiker ein Quasi-
rasender war, wie auch Telekleides in den Amphiktyones deutlich macht. Es ist
aber zuvor auch die Stelle des Phrynichos aus dem Kronos zitiert worden: (Phryn. fr. 9
[Kronos]). Auch Ameipsias im Konnos: (Amips. fr. 10 [Konnos])
Metrum Ungewiß (^^^—).
Zitatkontext Das Scholion zu Ar. Av. 988 (μήτ’ ήν Λάμπων ή μήτ’ ήν ό
μέγας Διοπείθης) beruft sich auf den Grammatiker Symmachos," um die
Persönlichkeit des dort erwähnten Diopeithes mit weiteren Stellen aus der
Komödie zu beleuchten.
Interpretation Laut Scholion soll Diopeithes von Telekleides das wenig
schmeichelhafte Epitheton ύπομανιώδης - ein Hapax - erhalten haben (am
ehesten wortgetreu durch it. pazzoide wiederzugeben). Dies paßt zur Figur
des kömödoumenos Diopeithes, der im zeitgenössischen Athen im Ruf eines
religiösen Fanatikers und besessenen chresmologos stand. Wie sich zeigen
wird, hindert nichts daran, ύπομανιώδης als wörtliches Zitat aus Telekleides
zu verstehen. Während bakchisch bzw. mantisch berauschte Personen die
nicht negativ konnotierte Etikettierung μανιώδης erhielten, hatte nun die-
ses vermutlich ad hoc für Diopeithes geprägtes Epitheton den eindeutigen
Charakter einer Beschimpfung.
Diopeithes war ein zumal in religiösen Angelegenheiten konservativ ge-
sinnter Politiker, der auch als Orakeldeuter aktiv war (PA 4309; PAA 363105;
LGPN II 129 [3]; vgl. Sommerstein 1996, 340. 343; schwerlich wird der

99 Zu Symmachos, einem Grammatiker aus dem 1./2. Jh. n.Chr., dessen Aristophanes-
Kommentar stark auf Didymos basierte und als Hauptquelle für die Aristophanes-
Scholien diente, vgl. Dübner 1877, vi-ix und Schmid 1.4 389.
 
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