Πρυτάνεις (fr. 27)
151
πυρ διέλ-/κων μετ’ άνδρών έταί-/ρων φίλων, fr. 111,3-4 [Geörgoi] λουσαμένω
διελκύσαι / τής τρυγάς) dürfte weniger,wettsaufen“ als schluckweise trinken“
heißen (vgl. Totaro 20002, 114). Das lat. Pendant ist trahere (Hör. Epod. 14,4)
bzw. ducere (Hör. Carm. 117,22. IV 12,14; Prop. II 9,21).
2 ήδύπνου Das Adj. ήδύπνοος gehört der poetischen Sprache an: in
Pind. 0.13,22 (άδυπνόω τέ νιν άσπάζοντο φωνά) und I. 2,25 (Μοΐσ’ άδύπνοος)
charakterisiert es jeweils die Stimme der zum Sieg Rufenden und der Muse;
in Soph. El. 480 (άδυπνόων κλύουσαν άρτίως όνειράτων) wird es von
verheißungsvollen Träumen gesagt, in Eur. Med. 840 (ήδυπνόους αύρας) von
wohlriechenden Luftzügen. Der Duft und somit das Bouquet gehören zusam-
men mit der Süße zu den charakteristischen Qualitätskriterien griechischen
Weins (vgl. Pütz 20 0 72,157 - 9), wie etwa in den fast identischen Pher. fr. 113,30
[Metalles] (πλήρεις κύλικας ο’ίνου μελανός άνθοσμίου) und Ar. Plut. 807 (οί δ’
άμφορής ο’ίνου μελανός άνθοσμίου). ήδύοσμος ist in Ar. fr. 715 von ,Decken“
im erotischen Kontext gesagt.
λεπαστής Die λεπαστή ist eine Art Trinkschale, deren Größe und Form
bereits in der Antike debattiert wurde: einige Lexikographen halten sie zugleich
für eine Art Becher (Kylix) und ein größeres Gefäß (Poll. X 75 λεπαστή· ότι δε
ή λεπαστή ούκ εκπωμα μόνον έστίν άλλα καί οίνοχόη, unter Verweis auf Ar.
fr. 174,2-3 [Gerytades]·, ähnlich Hsch. λ 663 λεπαστή· κύλιξ, λ 664 λεπαστής·
οίνοχόη. καί είδος κύλικος und schol. Ar. Pac. 916 λεπαστήν· είδος ποτηριού
μεΐζον ή κύλιξ. ούτως ό Σύμμαχος;141 für die Komödienstellen vgl. hier oben,
Zitatkontext, S. 148). Daß sie relativ groß sein konnte, zeigen etwa die bei
Athenaios zitierten Antiphan. fr. 47,3 [Asklepios] und Philyll. fr. 5 [Auge].
3 τυρίον Dieses Diminutiv von τυρός erscheint ausschließlich hier in
der Komödie, wie überhaupt diese Form, die zum Standardwert für ,Käse“
im Neugriechischen avancierte (τυρί, nt.), vor der byzantinischen Zeit sonst
nur für das Artokopikon des Chrysipp von Tyana bezeugt ist (in Athen. XIV
647c, wo es ,Käsestück“ heißt, für die Zubereitung einer Art Pfannkuchen; das
zitierte Chion. fr. 7 [Ptöchoi] τυρόν καί φυστήν δρυπεπεΐς τ’ έλάας καί πράσα
- vgl. hier oben, Interpretation, S. 149 - wurde u.a. als επί των τραπεζών δε
τιθέασι τυρίον / φυστήν τε καί δρυπεπεΐς έλάας καί πράσα (3ia) rekonstru-
iert; vgl. Meineke 1847,1 5).142 Die alternative Diminutivform τυρίσκος (vgl.
141 LSJ s.v. („limpet-shaped drinking-cup“) basiert auf der Etymologie aus λεπάς
,Napfschnecke, -muschel“; vgl. Frisk GEW, s.v. λεπάς, der λεπάστη mit „napf-
schneckenförmiges Trinkgefäß“ wiedergibt; vgl. Nachod 1925, 2065.
142 Ebenfalls konjektural, und sehr unwahrscheinlich, ist die Präsenz von τυρίδιον
(Konjektur von Musurus; vgl. Kaibel in Kassel-Austin z.St.: „vix recte“) in Epich.
fr. 81 [Megaris] (ψορεατηρηδιον, κωλεοί, σφονδύλοι, των δέ βρωμάτων ουδέ εν).
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πυρ διέλ-/κων μετ’ άνδρών έταί-/ρων φίλων, fr. 111,3-4 [Geörgoi] λουσαμένω
διελκύσαι / τής τρυγάς) dürfte weniger,wettsaufen“ als schluckweise trinken“
heißen (vgl. Totaro 20002, 114). Das lat. Pendant ist trahere (Hör. Epod. 14,4)
bzw. ducere (Hör. Carm. 117,22. IV 12,14; Prop. II 9,21).
2 ήδύπνου Das Adj. ήδύπνοος gehört der poetischen Sprache an: in
Pind. 0.13,22 (άδυπνόω τέ νιν άσπάζοντο φωνά) und I. 2,25 (Μοΐσ’ άδύπνοος)
charakterisiert es jeweils die Stimme der zum Sieg Rufenden und der Muse;
in Soph. El. 480 (άδυπνόων κλύουσαν άρτίως όνειράτων) wird es von
verheißungsvollen Träumen gesagt, in Eur. Med. 840 (ήδυπνόους αύρας) von
wohlriechenden Luftzügen. Der Duft und somit das Bouquet gehören zusam-
men mit der Süße zu den charakteristischen Qualitätskriterien griechischen
Weins (vgl. Pütz 20 0 72,157 - 9), wie etwa in den fast identischen Pher. fr. 113,30
[Metalles] (πλήρεις κύλικας ο’ίνου μελανός άνθοσμίου) und Ar. Plut. 807 (οί δ’
άμφορής ο’ίνου μελανός άνθοσμίου). ήδύοσμος ist in Ar. fr. 715 von ,Decken“
im erotischen Kontext gesagt.
λεπαστής Die λεπαστή ist eine Art Trinkschale, deren Größe und Form
bereits in der Antike debattiert wurde: einige Lexikographen halten sie zugleich
für eine Art Becher (Kylix) und ein größeres Gefäß (Poll. X 75 λεπαστή· ότι δε
ή λεπαστή ούκ εκπωμα μόνον έστίν άλλα καί οίνοχόη, unter Verweis auf Ar.
fr. 174,2-3 [Gerytades]·, ähnlich Hsch. λ 663 λεπαστή· κύλιξ, λ 664 λεπαστής·
οίνοχόη. καί είδος κύλικος und schol. Ar. Pac. 916 λεπαστήν· είδος ποτηριού
μεΐζον ή κύλιξ. ούτως ό Σύμμαχος;141 für die Komödienstellen vgl. hier oben,
Zitatkontext, S. 148). Daß sie relativ groß sein konnte, zeigen etwa die bei
Athenaios zitierten Antiphan. fr. 47,3 [Asklepios] und Philyll. fr. 5 [Auge].
3 τυρίον Dieses Diminutiv von τυρός erscheint ausschließlich hier in
der Komödie, wie überhaupt diese Form, die zum Standardwert für ,Käse“
im Neugriechischen avancierte (τυρί, nt.), vor der byzantinischen Zeit sonst
nur für das Artokopikon des Chrysipp von Tyana bezeugt ist (in Athen. XIV
647c, wo es ,Käsestück“ heißt, für die Zubereitung einer Art Pfannkuchen; das
zitierte Chion. fr. 7 [Ptöchoi] τυρόν καί φυστήν δρυπεπεΐς τ’ έλάας καί πράσα
- vgl. hier oben, Interpretation, S. 149 - wurde u.a. als επί των τραπεζών δε
τιθέασι τυρίον / φυστήν τε καί δρυπεπεΐς έλάας καί πράσα (3ia) rekonstru-
iert; vgl. Meineke 1847,1 5).142 Die alternative Diminutivform τυρίσκος (vgl.
141 LSJ s.v. („limpet-shaped drinking-cup“) basiert auf der Etymologie aus λεπάς
,Napfschnecke, -muschel“; vgl. Frisk GEW, s.v. λεπάς, der λεπάστη mit „napf-
schneckenförmiges Trinkgefäß“ wiedergibt; vgl. Nachod 1925, 2065.
142 Ebenfalls konjektural, und sehr unwahrscheinlich, ist die Präsenz von τυρίδιον
(Konjektur von Musurus; vgl. Kaibel in Kassel-Austin z.St.: „vix recte“) in Epich.
fr. 81 [Megaris] (ψορεατηρηδιον, κωλεοί, σφονδύλοι, των δέ βρωμάτων ουδέ εν).