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https://doi.org/10.11588/diglit.47793#0156
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Πρυτάνεις (fr. 29)
155
erotischen Ansinnens haben (vgl. Ar. Av. 405-7, mit Dunbar 1995, z.St. und
Dover 1978, 92).
σωφρονεΐν Dieses Verb kann ,Mäßigkeit, Selbstkontrolle üben“ heißen
(wie etwa in Heraclit. 22 A 112. 116 D.-K., Aesch. PV 982, Pers. 829, Thuc.
VIII 24, Plat. Phdr. 244a, Xen. Cyr. VIII 1,30; das substantivierte Inf. für das
Abstraktum σωφροσύνη in Aesch. Ag. 1425, Eur. IA 1159, Ar. Nub. 1061.
1067. 1071). Verbunden mit weiteren Begriffen z.B. in Xen. Mem. III 5,21
(ένθα μάλιστα δει σωφρονεΐν τε και εύτακτεΐν και πειθαρχεΐν) und Andoc.
De myst. 109 (εί έθέλοιμεν οί πολΐται σωφρονεΐν τε και όμονοεΐν άλλήλοις).
Zum Ideal einer gesunden Erziehung alter Prägung gehört nicht zuletzt die
Sittsamkeit, welche sogar Enthaltsamkeit implizieren darf: in Ar. Nub. 1060-73
wird das σωφρονεΐν (im Sinne von sexueller Abstinenz) vom Logos dikaios der
Jugend explizit empfohlen, vom Adikos logos natürlich verworfen. So gesehen
wäre auch diesem Verb eine sexuelle Färbung nicht fremd. Ein eher politisch
konnotiertes σωφρονεΐν kommt in fr. 44,5 vor. Die söphrosyne kann in der
attischen Komödie und bei den Rednern u.a. zugleich für Selbstbeherrschung
im sexuellen Bereich stehen (vgl. Rademaker 2005, 235-40).
fr. 29 K.-A. (27 K.)
ναι μά τάς κράμβας
bei den Kohlköpfen
Athen. IX 370b
καί Τηλεκλείδης Πρυτάνεσιν ναι μά τ. κρ. έφη
und Telekleides in den Prytaneis sagte:-
Metrum Ende eines choliambischen Trimeters (?) (—^-).
Zitatkontext Diese Schwurformel wird in einem Abschnitt (Athen. IX 369e-
371b) über die κράμβη (,Kohlkopf“) innerhalb einer längeren Sektion über
Gemüsesorten (IX 369a-372f) angeführt. Daß bei einem Kohlkopf geschwo-
ren wird, erklärt der Zitatträger (IX 370b) mit der Sakralität desselben (ίεράν
ούσαν), und dies als Schlußfolgerung einer unmittelbar zuvor zitierten Passage
aus Nikanders Georgika (Nie. fr. 85 Schn.), wo es in v. 7 heißt: ήν μάντιν
λαχάνοισι παλαιόγονοι ένέπουσιν ,welchen [d.h. den Kohl aus Kyme] die
Antiken zum Wahrsager unter den Gemüsesorten erklären“. Die Bemerkung
zu diesem Fragment bei Athen. IX 370c (,anscheinend war dies ein ionischer
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erotischen Ansinnens haben (vgl. Ar. Av. 405-7, mit Dunbar 1995, z.St. und
Dover 1978, 92).
σωφρονεΐν Dieses Verb kann ,Mäßigkeit, Selbstkontrolle üben“ heißen
(wie etwa in Heraclit. 22 A 112. 116 D.-K., Aesch. PV 982, Pers. 829, Thuc.
VIII 24, Plat. Phdr. 244a, Xen. Cyr. VIII 1,30; das substantivierte Inf. für das
Abstraktum σωφροσύνη in Aesch. Ag. 1425, Eur. IA 1159, Ar. Nub. 1061.
1067. 1071). Verbunden mit weiteren Begriffen z.B. in Xen. Mem. III 5,21
(ένθα μάλιστα δει σωφρονεΐν τε και εύτακτεΐν και πειθαρχεΐν) und Andoc.
De myst. 109 (εί έθέλοιμεν οί πολΐται σωφρονεΐν τε και όμονοεΐν άλλήλοις).
Zum Ideal einer gesunden Erziehung alter Prägung gehört nicht zuletzt die
Sittsamkeit, welche sogar Enthaltsamkeit implizieren darf: in Ar. Nub. 1060-73
wird das σωφρονεΐν (im Sinne von sexueller Abstinenz) vom Logos dikaios der
Jugend explizit empfohlen, vom Adikos logos natürlich verworfen. So gesehen
wäre auch diesem Verb eine sexuelle Färbung nicht fremd. Ein eher politisch
konnotiertes σωφρονεΐν kommt in fr. 44,5 vor. Die söphrosyne kann in der
attischen Komödie und bei den Rednern u.a. zugleich für Selbstbeherrschung
im sexuellen Bereich stehen (vgl. Rademaker 2005, 235-40).
fr. 29 K.-A. (27 K.)
ναι μά τάς κράμβας
bei den Kohlköpfen
Athen. IX 370b
καί Τηλεκλείδης Πρυτάνεσιν ναι μά τ. κρ. έφη
und Telekleides in den Prytaneis sagte:-
Metrum Ende eines choliambischen Trimeters (?) (—^-).
Zitatkontext Diese Schwurformel wird in einem Abschnitt (Athen. IX 369e-
371b) über die κράμβη (,Kohlkopf“) innerhalb einer längeren Sektion über
Gemüsesorten (IX 369a-372f) angeführt. Daß bei einem Kohlkopf geschwo-
ren wird, erklärt der Zitatträger (IX 370b) mit der Sakralität desselben (ίεράν
ούσαν), und dies als Schlußfolgerung einer unmittelbar zuvor zitierten Passage
aus Nikanders Georgika (Nie. fr. 85 Schn.), wo es in v. 7 heißt: ήν μάντιν
λαχάνοισι παλαιόγονοι ένέπουσιν ,welchen [d.h. den Kohl aus Kyme] die
Antiken zum Wahrsager unter den Gemüsesorten erklären“. Die Bemerkung
zu diesem Fragment bei Athen. IX 370c (,anscheinend war dies ein ionischer