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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0149
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148

Autokrates

pen243 (zu weiteren Belegen vgl. Arnott Z.c.), der Vers des Autokrates neben
dieser Auf- und Abbewegung (vgl. Vers 6-7 τό μέν κάτω τό 6’ αύ εις άνω
εξαιρούσα) vielleicht auch auf kleinere Sprünge des Vogels, mit denen er
plötzlich seinen Gang beschleunigen kann. Arnott 2007, 97 interpretiert die
korrupten Verse 7-9 des Autokrates als Beschreibung von „girls springing up
from their haunches“ und denkt an bis zu einen halben Meter hohe Sprünge
der Bachstelze bei der Verteidigung des Reviers.244

fr. *2 K.-A. (2 K.)
Hesych. κ 3452
κομίζεται· νομίζεται. λέγεται, ψδπερ έστίν ή (έν Musurus) Τυμπανιστρίαιςψ
(-σταϊς Pricaeus)
komizetai: nomizetai („wird geglaubt“), legetai („gesagt“); fwas ist oder in den
Tympanistriai'f
Diskussionen Kock I (1880) 806; Pearson 1917, II 265 ad Soph. fr. 640;
Edmonds I (1957) 944-5; Latte 1966, 506 ad Hesych. κ 3452; Radt 1977, 460 ad
Soph. fr. 460; PCG IV (1983) 19.
Zitatkontext In der stärker korrupten und weitgehend rätselhaften (von
Latte auf Diogenian zurückgeführten) Hesychglosse wird κομίζεται mit
νομίζεται und λέγεται glossiert. Wenn nicht überhaupt ein Schreibfehler in
einer Quelle (κομίζεται statt νομίζεται) der Ausgangspunkt für die Glosse war,
dann könnte z.B. Arist. EN 1096al7 οί δή κομίσαντες τήν δόξαν ταύτην einen
Eindruck vermitteln, inwieweit κομίζεται als Synonym von νομίζεται oder
λέγεται betrachtet werden konnte. Ganz unklar sind die folgenden Worte οπερ
έστίν ή Τυμπανιστρίαις, in denen schon Musurus (der zu έν Τυμπανιστρίαις
korrigiert) einen Werktitel erkannt hat. Die Stücke mit einem ähnlichen Titel
sind Sophokles’ und Autokrates’ Tympanistai, und die Annahme erscheint

243 Arnott 2007, 97 bezieht Ar. fr. 147 auf die Auf- und Abbewegung des Kopfes bei
der Verteidigung des Reviers; κιγκλοβάταν ρυθμόν weist allerdings eher auf die
schnellen Schwanzbewegungen der laufenden Stelze.
244 Nach Calame 1977, 179 vollführen die Tänzerinnen dagegen „un mouvement ana-
logue ä celui qu’execute le merle d’eau quand il plonge“ (aber weder die noch er-
kennbaren Reste des Wortlauts in Vers 7-9 noch άλλομαι passen zu der Vorstellung
eines tauchenden Vogels).
 
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