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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2003 — 2004

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I. Das Geschäftsjahr 2003
DOI Kapitel:
Jahresfeier am 24. Mai 2003
DOI Kapitel:
Bericht des scheidenden Akademiepräsidenten Gisbert Freiherr zu Putlitz
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.67592#0024
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36 | JAHRESFEIER

te. Ich brauche Ihnen dabei ja nicht viel zu sagen, denn der gegenwärtige Umgang
in den verschiedenen Kommissionen und mit ihren Mitgliedern oder auch das teil-
weise kontraproduktive Verhalten der Kommissionsmitglieder selber macht die Poli-
tikberatung zur Farce. Das einleitende Referat von Professor Kurt Biedenkopf und
die abschließenden Ausführungen von Professor Neil Lane, dem Berater für Wissen-
schaft des amerikanischen Präsidenten Clinton, waren eindrucksvolle Beiträge dieser
Akademiekonferenz. Die Vorträge und die Ergebnisse der Diskussionsrunden werden
von der Akademie veröffentlicht werden.
Zum Abschluß erwähne ich die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuch-
ses im Rahmen des WIN-Kollegs der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Dieses Kolleg wurde mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg vor einem
Jahr eingerichtet und wird durch den Sekretär der Mathematisch-naturwissenschaft-
lichen Klasse, Professor Jäger, geleitet. Es ist darauf ausgerichtet, herausragenden wis-
senschaftlichen Nachwuchsgruppen in Baden-Württemberg mit Projekten fächer-
übergreifende Forschung zu ermöglichen, die interdisziplinäre Kommunikation als
Grundvoraussetzung hat. Em erstes Kolleg wurde unter dem Thema „Gehirn und
Geist“ von einer Gutachterkommission begutachtet. Als förderungswürdig wurden
die folgenden Projekte beurteilt:
— Vom Molekül zum Verhalten: Verarbeitung und Lernen von Sinnreizen im
Geruchssystem,
— Neuronale Repräsentation der Kommunikation von Emotionen,
— Neuronale Kodierung von Bewegung bei Affe und Mensch: von Einzelzellen und
Zellensembles zum Brain-Computer Interface.
Zu einem weiteren Forschungsschwerpunkt fand ein vorbereitendes Treffen
statt, welches Vorschläge und Projektanträge zum Thema „Kulturelle Grundlagen der
europäischen Einigung“ begutachtete.
Die Finanzierung des WIN-Projekts wurde nur durch zusätzliche Mittel des
Landes Baden-Württemberg ermöglicht, da der Akademiehaushalt allem Umschich-
tungen in der geforderten Größenordnung nicht vornehmen kann. Bedauerlicher-
weise ist bisher eine endgültige Zusage des Bundes zur Mitfinanzierung dieser
Nachwuchsförderung nicht getroffen worden. Im übrigen will ich — an die Adresse
des Bundes gerichtet — nicht verschweigen, daß die Arbeit der Akademie, insbeson-
dere in den mit Bundesmitteln geförderten Vorhaben, durch Uberrollung des Haus-
halts von 2002 de facto um drei Prozent verringert wurde. Wenn dieser Trend lang-
fristig anhält, wird auch die Schließung oder der Abbruch von einzelnen For-
schungsvorhaben nicht zu vermeiden sein. Angesichts der großen Investitionen, die
in diese Vorhaben schon gemacht worden sind, wäre dies für die Wissenschaft ein
herber Verlust und nicht verantwortbar.
Ich schließe meinen Bericht mit dem Dank an alle Mitarbeiter der Akademie
für ihren Einsatz in ihren Projekten und zum Wohle der Akademie, an das Land
Baden-Württemberg, an die vielen ehrenamtlichen Mitglieder der Kommissionen
und an die Förderer und Sponsoren, die in der Gesellschaft der Freunde der Akade-
mie ihren besonderen Ausdruck finden. Hier erwähne ich vor allem den Vorsitzen-
den Herrn Dr. Ronaldo Schmitz.
 
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