17.-19. März 2003 | 109
künftig institutionalisierten Beratung politischer Entscheidungsträger durch Wissen-
schaftler zu stärken, sondern um allererst die grundsätzlichen Fragen nach Form und
Regelung, nach Anspruchsweite und -grenzen einer sinnvollen Beratung zu erör-
tern, so betonten die Organisatoren, finde die Heidelberger Konferenz statt.
An der grundsätzlichen Notwendigkeit einer fundierteren Politikberatung in
Deutschland besteht kein Zweifel. Während in anderen großen Industrienationen
wie Frankreich, England und den USA bewährte Verfahren und Modelle existieren,
gibt es hierzulande keine klaren Mechanismen, welche Vergleichbares zu leisten ver-
mögen. Im Gegensatz zu vielen anderen demokratischen Staatswesen existiert in
Deutschland auch keine Beratungstradition. Deshalb erscheint eine vorgängige
Debatte über die Grundregeln und Grundstrukturen einer Beratung der Politik
durch die Wissenschaft längst überfällig. Des Weiteren wächst die Abhängigkeit der
Gesellschaft von schwer überschaubaren Wissensbeständen und einzig durch eine
systematische Heranziehung und Nutzung von Expertenwissen kann es gelingen,
hochkomplexe Sachverhalte adäquat zu durchschauen sowie resultierend Ergebnisse
für die Legislative zu gewinnen.
Doch ist die Frage nach einer bestmöglichen Konzeption von Politikberatung
keineswegs einfach zu beantworten. Die Schlüsselfrage im Machtgefüge von Politik,
Wissenschaft und Öffentlichkeit lautet: „Wer entscheidet darüber, wer gefragt wird?“
Zu gewährleisten ist dabei, daß die Politik vor dem Hintergrund einer fundierten
Podiumsdiskussion: Konrad Beyreuther, Wolf-Michael Catenhusen,
Peter Graf Kielmansegg, Christoph Bertram,
Ludger Honnefeider (v.l.n.r.)
Foto: Dafferner
künftig institutionalisierten Beratung politischer Entscheidungsträger durch Wissen-
schaftler zu stärken, sondern um allererst die grundsätzlichen Fragen nach Form und
Regelung, nach Anspruchsweite und -grenzen einer sinnvollen Beratung zu erör-
tern, so betonten die Organisatoren, finde die Heidelberger Konferenz statt.
An der grundsätzlichen Notwendigkeit einer fundierteren Politikberatung in
Deutschland besteht kein Zweifel. Während in anderen großen Industrienationen
wie Frankreich, England und den USA bewährte Verfahren und Modelle existieren,
gibt es hierzulande keine klaren Mechanismen, welche Vergleichbares zu leisten ver-
mögen. Im Gegensatz zu vielen anderen demokratischen Staatswesen existiert in
Deutschland auch keine Beratungstradition. Deshalb erscheint eine vorgängige
Debatte über die Grundregeln und Grundstrukturen einer Beratung der Politik
durch die Wissenschaft längst überfällig. Des Weiteren wächst die Abhängigkeit der
Gesellschaft von schwer überschaubaren Wissensbeständen und einzig durch eine
systematische Heranziehung und Nutzung von Expertenwissen kann es gelingen,
hochkomplexe Sachverhalte adäquat zu durchschauen sowie resultierend Ergebnisse
für die Legislative zu gewinnen.
Doch ist die Frage nach einer bestmöglichen Konzeption von Politikberatung
keineswegs einfach zu beantworten. Die Schlüsselfrage im Machtgefüge von Politik,
Wissenschaft und Öffentlichkeit lautet: „Wer entscheidet darüber, wer gefragt wird?“
Zu gewährleisten ist dabei, daß die Politik vor dem Hintergrund einer fundierten
Podiumsdiskussion: Konrad Beyreuther, Wolf-Michael Catenhusen,
Peter Graf Kielmansegg, Christoph Bertram,
Ludger Honnefeider (v.l.n.r.)
Foto: Dafferner