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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2003 — 2004

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II. Die Forschungsvorhaben
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Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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23. Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway
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https://doi.org/10.11588/diglit.67592#0248
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260 | TÄTIGKEITSBERICHTE

eindeutig nur zwei Brähmi-Inschriften und vier Stüpadarstellungen zuzuweisen, die
überwiegend in Wegnähe ganz im Osten der Station gefunden wurden. Hier scheint
ein Trockental und eine östlich von ihr auf einer leichten Anhöhe errichtete recht-
eckige Umfriedung von 21,50 zu 15 m die Grenze zum weiter flußaufwärts beob-
achteten Siedlungsbereich von Gali zu markieren. Er ist von der im Westen liegen-
den Ebene über einen paßähnlichen, hoch über dem Industal führenden Weg zu
erreichen, der gegen die tieferliegende Hochterrasse von Ba Das-West durch eine
2001 entdeckte Wege- bzw. Kontrollstation auf einer Anhöhe gesichert ist. Die An-
lage mit zwei befestigten Zugängen umgibt einen Rastplatz, der vom Berghang im
Norden und einer steil vom Indus aufragenden Felsrippe im Süden eingerahmt wird.
Der südliche Bereich der Felsbildstation Ba Das-Ost, die sich auf einer Terras-
se über dem Indusufer erstreckt, ist durch zwei Trockentäler in drei Teile unterglie-
dert. Die hier gefundenen Felsbilder, die vorläufig der späten Bronzezeit und Frühen
Eisenzeit zugewiesen werden, stehen in deutlichem Zusammenhang mit einer über
die einzelnen Terrassenabschnitte verteilten Siedlung. Auf einer von zwei hohen
Felsrücken begrenzten Sandfläche wurden entlang des Nordabhangs, an deren Fel-
sen sechs Gravuren angebracht sind, mehrere gut erhaltene Rundbauten beobachtet.
Auf der mittleren Felsenterrasse wurden ebenfalls mehrere kleinere Rundbauten und
ovale Steinsetzungen von Gräbern nachgewiesen. Hier sind auf 27 Steinen auch die
meisten Gravuren angetroffen worden, darunter prähistorische Tierbilder und Jagd-
szenen. Eine Felsplatte mit 81 Gravuren zeigt szenische Darstellungen und Bauwer-
ke, die an buddhistische Stupas erinnern. Eine der gefundenen Brähmi-Inschriften
datiert diese Gruppe in die buddhistische Zeit, während andere abstrahierte Motive
unklarer Deutung der nachbuddhistischen Epoche angehören dürften. Auffallend ist
die Abbildung eines großen Pferdes mit Reiter, das dem achämenidischen Pferd von
Thalpan nachempfunden scheint (MANP 6, 2003, Nr. 30:226). Ein antiker Weg ver-
läuft aus dem Felsenmeer durch em tiefes Trockental auf die östliche terrassenförmi-
ge Kuppe, die von vier, stark durch Raubgrabung gestörten Rundhäusern besetzt ist.
Zahlreiche Gravuren sind auf 12 Gerollen direkt über dem Steilabfall angebracht.
Unterhalb dieser Kuppe liegt noch ein exponierter östlicher Siedlungsbereich, in
dem fünf Rundhäuser um eine größere zweiräumige oval-rechteckige Anlage ange-
ordnet sind, die offensichtlich die Funktion des Zentralbaus einnimmt. Die kleine-
ren Rundbauten mit einem manchmal aus Blöcken gesetzten Zugang im Osten
besitzen im Innern einen Durchmesser von 3,50 bis 4,00 m. Die aus regelmäßigen
Steinen errichteten Blendmauern sind im Innern manchmal mit kleinen Steinen
verfällt und 0,80—0,90 m dick.
2. Die „Heiligen Felsen“ von Haldeikish im Hunza-Tal sind mit ihren zahlrei-
chen Gravuren von Steinböcken, Markhor, Jagdszenen, Pferden und Reitern, aber
auch ornamentierten Scheiben und Tamgas, vor allem aber aufgrund der Inschriften
als eines der bedeutendsten epigraphischen Denkmäler im westlichen Himalaya
bezeichnet worden. Unter den Inschriften sind 65 in Kharosthi, 60 in Brähmi, vier in
Sogdisch, zwei in Baktrisch und eine in Tibetisch. Ein Grafitto in Chinesisch nennt
einen Gesandten der Großen Wei, deren zeitliche Ansetzung zwischen der Han- und
Tang-Dynastie umstritten bleibt. Von besonderer Bedeutung sind zwei männliche
 
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