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TÄTIGKEITSBERICHTE
Mitwirkung von Angela Bruch wurde die Working Group on African Past Vegeta-
tion (WAVE) gegründet.
Die ROCEEH-Aktivitäten in Ostafrika umfassten neben der Sichtung von
Sammlungen im National Museum in Dar es Salaam, Tansania, durch Christine
Herder auch die Auswertung der Stein- und Straußeneiartefakte aus der Mumba-
Höhle durch Andrew Kandel in Kooperation mit Prof. Anthony Marks von der
Southern Methodist University in Dallas. In Zusammenarbeit mit den Universitäten
Frankfurt und Dar es Salaam wurde eine knapp dreiwöchige Field School im
Bereich der archäologischen und Hominiden-Fundstelle Makuyuni, Tansania, orga-
nisiert. Prof. Dr. Charles Sanaane führte zusammen mit Liane Giemsch und PD Dr.
Ralf Schmitz (beide LVR-Landesmuseum Bonn) archäologische Ausgrabungen in
den Lower Manyara Beds durch, Christine Herder und Friedemann Schrenk unter-
nahmen Surveys sowie taphonomische und ökologische Studien am Lake Manyara.
Prof. Dr. Heinrich Thiemeyer, Prof. Dr. Andreas Junge (beide Universität Frankfurt)
und Michael Märker erprobten den Einsatz von Geomagnetik und elektrischer
Widerstandsmessung zur Prospektion von Artefakten, kartierten Paläoböden und
unternahmen vergleichende Studien auf der Basis zuvor analysierter remote sensing-
Karten.
In Armenien führten Andrew Kandel und Dr. Boris Gasparyan von der Natio-
nal Academy of Sciences in Eriwan einen Survey rund um den Paläosee Vorotan
sowie eine zwölftägige Testgrabung in der Aghitu 3-Höhle durch, die erste Höhlen-
fundstelle in Armenien mit jungpaläolithischer Stratigraphie und guter Erhaltung
organischer Reste. Erste Fundauswertungen wurden vorgenommen. Angela Bruch
setzte die paläobotanischen Studien in Armenien und Georgien im Rahmen ihres
laufenden, von der VolkswagenStiftung geförderten Kaukasus-Projektes „Die
Umwelt des frühen Menschen in Armenien — Klima- und Vegetationsrekonstruk-
tion für das frühe Pleistozän“ fort. Die Geländearbeit in Armenien diente insbe-
sondere der Schließung einzelner Lücken bei der Daten- und Profilaufnahme, Pro-
bennahmen für Datierung sowie der Erschließung neuer Arbeitsgebiete. Dabei
konnte zum ersten Mal für Armenien der Knochen eines mindesten 1 Million Jahre
alten Großsäugers geborgen werden, was neue Aspekte der zukünftigen For-
schungsarbeit in Armenien eröffnet. Die auf einem Workshop in Eriwan vorgestell-
ten Ergebnisse sollen in gemeinsamen Publikationen veröffentlicht werden. Arbeits-
gespräche, Literaturrecherche und eine 2-tägige Geländebegehung im Süden Geor-
giens bilden die Grundlage für einen gemeinsamen Antrag mit armenischen und
georgischen Kollegen zur Umweltrekonstruktion des frühen Menschen unter Ein-
beziehung der Paläoflora und Paläofauna. Im Iran erkundete Angela Bruch außer-
dem in Gesprächen, durch Sichtung von Sammlungen des Geological Survey of
Iran und bei Geländebegehungen die Möglichkeit, das Forschungsgebiet in der
Umgebung von Teheran und Tabriz zu erweitern. Pollenproben aus Armenien,
Georgien und dem Iran wurden von Dorothee Bauer aufbereitet und präpariert. An
archäologischen Aktivitäten unterstützte die Forschungsstelle im Iran Testgrabungen
und Surveys von paläolithischen Fundstellen in der Harn Province im Westiran
durch Nicholas Conard und Mohsen Zeidi sowie die Auswertungen der jung-
TÄTIGKEITSBERICHTE
Mitwirkung von Angela Bruch wurde die Working Group on African Past Vegeta-
tion (WAVE) gegründet.
Die ROCEEH-Aktivitäten in Ostafrika umfassten neben der Sichtung von
Sammlungen im National Museum in Dar es Salaam, Tansania, durch Christine
Herder auch die Auswertung der Stein- und Straußeneiartefakte aus der Mumba-
Höhle durch Andrew Kandel in Kooperation mit Prof. Anthony Marks von der
Southern Methodist University in Dallas. In Zusammenarbeit mit den Universitäten
Frankfurt und Dar es Salaam wurde eine knapp dreiwöchige Field School im
Bereich der archäologischen und Hominiden-Fundstelle Makuyuni, Tansania, orga-
nisiert. Prof. Dr. Charles Sanaane führte zusammen mit Liane Giemsch und PD Dr.
Ralf Schmitz (beide LVR-Landesmuseum Bonn) archäologische Ausgrabungen in
den Lower Manyara Beds durch, Christine Herder und Friedemann Schrenk unter-
nahmen Surveys sowie taphonomische und ökologische Studien am Lake Manyara.
Prof. Dr. Heinrich Thiemeyer, Prof. Dr. Andreas Junge (beide Universität Frankfurt)
und Michael Märker erprobten den Einsatz von Geomagnetik und elektrischer
Widerstandsmessung zur Prospektion von Artefakten, kartierten Paläoböden und
unternahmen vergleichende Studien auf der Basis zuvor analysierter remote sensing-
Karten.
In Armenien führten Andrew Kandel und Dr. Boris Gasparyan von der Natio-
nal Academy of Sciences in Eriwan einen Survey rund um den Paläosee Vorotan
sowie eine zwölftägige Testgrabung in der Aghitu 3-Höhle durch, die erste Höhlen-
fundstelle in Armenien mit jungpaläolithischer Stratigraphie und guter Erhaltung
organischer Reste. Erste Fundauswertungen wurden vorgenommen. Angela Bruch
setzte die paläobotanischen Studien in Armenien und Georgien im Rahmen ihres
laufenden, von der VolkswagenStiftung geförderten Kaukasus-Projektes „Die
Umwelt des frühen Menschen in Armenien — Klima- und Vegetationsrekonstruk-
tion für das frühe Pleistozän“ fort. Die Geländearbeit in Armenien diente insbe-
sondere der Schließung einzelner Lücken bei der Daten- und Profilaufnahme, Pro-
bennahmen für Datierung sowie der Erschließung neuer Arbeitsgebiete. Dabei
konnte zum ersten Mal für Armenien der Knochen eines mindesten 1 Million Jahre
alten Großsäugers geborgen werden, was neue Aspekte der zukünftigen For-
schungsarbeit in Armenien eröffnet. Die auf einem Workshop in Eriwan vorgestell-
ten Ergebnisse sollen in gemeinsamen Publikationen veröffentlicht werden. Arbeits-
gespräche, Literaturrecherche und eine 2-tägige Geländebegehung im Süden Geor-
giens bilden die Grundlage für einen gemeinsamen Antrag mit armenischen und
georgischen Kollegen zur Umweltrekonstruktion des frühen Menschen unter Ein-
beziehung der Paläoflora und Paläofauna. Im Iran erkundete Angela Bruch außer-
dem in Gesprächen, durch Sichtung von Sammlungen des Geological Survey of
Iran und bei Geländebegehungen die Möglichkeit, das Forschungsgebiet in der
Umgebung von Teheran und Tabriz zu erweitern. Pollenproben aus Armenien,
Georgien und dem Iran wurden von Dorothee Bauer aufbereitet und präpariert. An
archäologischen Aktivitäten unterstützte die Forschungsstelle im Iran Testgrabungen
und Surveys von paläolithischen Fundstellen in der Harn Province im Westiran
durch Nicholas Conard und Mohsen Zeidi sowie die Auswertungen der jung-