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TÄTIGKEITSBERICHTE
Station von Alam Bridge und auf der über dem Indus liegenden Terrasse bis zum Ein-
gang der Rondu-Schlucht statt. Im östlichen Teil von Baltistan wurde mit der syste-
matischen Begehung der bekannten Stationen am Shyok zwischen seiner Mündung
in den Indus und um Khaplu sowie in den Seitentälern des Hushe, Kondus und
Saltoro begonnen.
Insgesamt sind auf 96 Steinen und Felswänden 646 Petroglyphen mit
14 Inschriften (3 Brähmi und 10 Tibetisch) dokumentiert worden. In dieser Kam-
pagne konnte das Ziel der Unternehmung, die vollständige Kartierung der entlang
der beiden antiken Routen des oberen Indus zwischen Shatial in Indus-Kohistan
und Raikot im Diamer-Distrikt liegenden Felsbildstationen weitgehend erreicht
werden. In einer Ausdehnung von 105 km liegen zu beiden Seiten des Indus und in
den noch nicht vollständig begangenen Seitentälern 93 archäologische Fundplätze
innerhalb des zukünftigen Stausees. Sie umfassen 73 Felsbildkomplexe, die aus 5.739
gravierten Steinen oder Felsen bestehen. Auf ihnen sind 37.046 Petroglyphen, dar-
unter allein 3.610 Inschriften, eingraviert. Die große Anzahl von 21.654 Felsbildern
auf der Nordseite des Indus gegenüber 15.720 Gravuren am Südufer bezeugt die
besondere Bedeutung der entlang der Nordseite des Flusses geführten Route als Ver-
kehrsweg. Registriert wurden außerdem der Verlauf der antiken Routen, Siedlungen,
Kontrollstationen und Rastplätze.
I. Felsbildstationen am Oberen Indus im Diamer-Distrikt
1. Chilas, der Verwaltungssitz des Diamer-Distrikts, dehnt sich vom Südufer des Indus
über die ansteigenden Terrassen bis zum Steilabhang des Harpen Das aus, der den
Ort überragt. Von seinem hoch gelegenen östlichen Teil führt ein Weg in das Buto
Gah, von dem durch ein schmales, Mirwali Shong genanntes Trockental eine kleine
Hochebene erreicht wird (1480 m ü.M.). Eine kleine Felsbildgruppe, die im steil
abfallenden Trockental Domu Nala entdeckt wurde, umfaßt sechs Steine mit 27 Gra-
vuren, die stilisierte Menschenfiguren, darunter drei Jäger und ein Dämon, außerdem
Bilder eines Reiters, zweier Schraubenziegen und zweier Steinböcke sowie einer
Schlange und eines Kreises zeigen. Aufgrund der dunklen Patinierung läßt sich ein
Teil der Felsbilder einer frühen prähistorischen Epoche zuweisen. In der Hochebe-
ne unterhalb des Gutomo Das liegt die zweite Felsbildgruppe umweit eines sorgfäl-
tig aus Steinblöcken gesetzten Rundgrabes von 6,50 zu 6,20 m Durchmesser. Auf
drei Steinen sind 13 prähistorische Bilder eingraviert, darunter auf einem Block fünf
Abdrücke von Händen und drei von Füßen. Hinzu kommen Darstellungen von drei
stilisierten Menschen, eines Steinbocks und einer Schlange. Die dritte Felsbildan-
sammlung, die durch Steinraub in ihrem Bestand reduziert ist, liegt auf einer Hoch-
terrasse über dem westlichen Ufer des Buto Gah oberhalb von Neubauten, die am
Rande von Chilas bis zum Talausgang entstanden sind. Auf sechs Steinen wurden 25
Petroglyphen nicht-buddhistischer lokaler Provenienz dokumentiert. Sie umfassen
charakteristische Bilder von stilisierten männlichen Figuren, einem Jäger, Stein-
böcken und Schraubenziegen sowie von acht als solare Symbole gedeuteten deko-
rierten Rundscheiben.
TÄTIGKEITSBERICHTE
Station von Alam Bridge und auf der über dem Indus liegenden Terrasse bis zum Ein-
gang der Rondu-Schlucht statt. Im östlichen Teil von Baltistan wurde mit der syste-
matischen Begehung der bekannten Stationen am Shyok zwischen seiner Mündung
in den Indus und um Khaplu sowie in den Seitentälern des Hushe, Kondus und
Saltoro begonnen.
Insgesamt sind auf 96 Steinen und Felswänden 646 Petroglyphen mit
14 Inschriften (3 Brähmi und 10 Tibetisch) dokumentiert worden. In dieser Kam-
pagne konnte das Ziel der Unternehmung, die vollständige Kartierung der entlang
der beiden antiken Routen des oberen Indus zwischen Shatial in Indus-Kohistan
und Raikot im Diamer-Distrikt liegenden Felsbildstationen weitgehend erreicht
werden. In einer Ausdehnung von 105 km liegen zu beiden Seiten des Indus und in
den noch nicht vollständig begangenen Seitentälern 93 archäologische Fundplätze
innerhalb des zukünftigen Stausees. Sie umfassen 73 Felsbildkomplexe, die aus 5.739
gravierten Steinen oder Felsen bestehen. Auf ihnen sind 37.046 Petroglyphen, dar-
unter allein 3.610 Inschriften, eingraviert. Die große Anzahl von 21.654 Felsbildern
auf der Nordseite des Indus gegenüber 15.720 Gravuren am Südufer bezeugt die
besondere Bedeutung der entlang der Nordseite des Flusses geführten Route als Ver-
kehrsweg. Registriert wurden außerdem der Verlauf der antiken Routen, Siedlungen,
Kontrollstationen und Rastplätze.
I. Felsbildstationen am Oberen Indus im Diamer-Distrikt
1. Chilas, der Verwaltungssitz des Diamer-Distrikts, dehnt sich vom Südufer des Indus
über die ansteigenden Terrassen bis zum Steilabhang des Harpen Das aus, der den
Ort überragt. Von seinem hoch gelegenen östlichen Teil führt ein Weg in das Buto
Gah, von dem durch ein schmales, Mirwali Shong genanntes Trockental eine kleine
Hochebene erreicht wird (1480 m ü.M.). Eine kleine Felsbildgruppe, die im steil
abfallenden Trockental Domu Nala entdeckt wurde, umfaßt sechs Steine mit 27 Gra-
vuren, die stilisierte Menschenfiguren, darunter drei Jäger und ein Dämon, außerdem
Bilder eines Reiters, zweier Schraubenziegen und zweier Steinböcke sowie einer
Schlange und eines Kreises zeigen. Aufgrund der dunklen Patinierung läßt sich ein
Teil der Felsbilder einer frühen prähistorischen Epoche zuweisen. In der Hochebe-
ne unterhalb des Gutomo Das liegt die zweite Felsbildgruppe umweit eines sorgfäl-
tig aus Steinblöcken gesetzten Rundgrabes von 6,50 zu 6,20 m Durchmesser. Auf
drei Steinen sind 13 prähistorische Bilder eingraviert, darunter auf einem Block fünf
Abdrücke von Händen und drei von Füßen. Hinzu kommen Darstellungen von drei
stilisierten Menschen, eines Steinbocks und einer Schlange. Die dritte Felsbildan-
sammlung, die durch Steinraub in ihrem Bestand reduziert ist, liegt auf einer Hoch-
terrasse über dem westlichen Ufer des Buto Gah oberhalb von Neubauten, die am
Rande von Chilas bis zum Talausgang entstanden sind. Auf sechs Steinen wurden 25
Petroglyphen nicht-buddhistischer lokaler Provenienz dokumentiert. Sie umfassen
charakteristische Bilder von stilisierten männlichen Figuren, einem Jäger, Stein-
böcken und Schraubenziegen sowie von acht als solare Symbole gedeuteten deko-
rierten Rundscheiben.