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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0073
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Divinatorische Texte II: Opferschau-Omina

Zu der vieldeutigen Apodose isdu kenu subtu nehtu, die auch (etwa mit CAD I/J 238b) militärisch als „eine sichere Position,
ein friedvolles Quartier“ übersetzt werden könnte, siehe U. Jeyes, OBE 58, und vgl. J. Nougayrol, RA 40 (1945-46) 66 zu
der Frage, warum die Parallele in BLO 59/74 nur SUHUS.ÄM GI.NA.MES bietet (vergleiche dazu auch ii 37 und die dort
aufgeführten Parallelen).

II 28 // BLO 59/19 und STT 308 ii 59. Siehe J. Nougayrol, RA 40 (1945-46) 61.

II 29-31 // U. S. Koch, Secrets 58/70-72. Dort wird jedoch statt Ninkarrak die Göttin Gula genannt, mit der Ninkarrak im ersten vor-

christlichen Jahrtausend gleichgesetzt wird, siehe D. O. Edzard, RIA 9,388. Die Göttin Sadarnunna ist die Gattin des Feuer-
und Lichtgottes Nusku (R. Litke, An = Anum I 257).

II 35 // BLO 59/69. Dort ist der Anfang nach dem vorliegenden Omen zu korrigieren!

II 36 // BLO 59/98, mit der kleinen Abweichung, daß in der Apodose dort ummänT(ERlN-ni) „mein Heer“ für das im vorliegen-

den Text gebotene rwM(NUN) „Fürst“ erscheint. W. von Soden liest in AHw 832b die Verbalform in diesem Omen nicht
pa-sit, sondem pa-rit und leitet von parätu „abreißen“ her. Dies wurde in CAD P 181a korrekterweise zurückgewiesen, und
die Belege des AHw sub parätu 1 wurden sämtlich zu pasätu gebucht.

II 37 // BLO 64/75 und die dort genannten Duplikate.

II 38 // BLO 59/83 und 80/13. U. Koch-Westenholz übersetzt redü(US) in diesem Omen mit „to point parallel to“, I. Starr,

SAA IV, XLII dagegen mit „to follow“. Koch-Westenholz folgt der Deutung von U. Jeyes, OBE 82, die allerdings die
Übersetzung „to point parallel to“ von redü nur auf kakku „Keule“ bezieht.

II 39-40 // BLO 59/78. Das „Palasttor“ (bäb ekalli), das als Incisura ligamenti teretis, die den Lobus sinister vom Lobus quadratus
trennt (siehe R. Leiderer, Anatomie 64 mit Abb. 21) identifiziert wurde, spielt in altbabylonischen Texten eine große Rolle,
in der späteren Zeit nimmt seine Bedeutung hingegen ab, siehe dazu Th. Richter, OrNS 62 (1993) 128 mit Anm. 22 und
ders., OrNS 72 (2003) 440. Zum subtu, dem „Sitz“, siehe U. Koch-Westenholz, BLO 66 und 62f.

II 41-42 // BLO 62/74 und 62/87-88.

II43 Siehe U. S. Koch, Secrets 58/76.

II 44 // VAT 10868 (Nr. 26, KAR 442) Rs. 5.

1145-46 //BLO 62/15.

II 47 // BLO 62/3. Das sulrnu „Wohlbefinden“ wurde von U. Jeyes, JCS 30 (1978) 221 nach Diskussion der älteren Literatur als

Furche identifiziert und in U. Jeyes, OBE 61 als „groove which runs between the neck of the gall bladder and umbilical fis-
sure“ lokalisiert. Siehe auch die ausführliche Diskussion der Lage und Identifizierung des sulrnu bei J.-W. Meyer,
Untersuchungen 61f. Nach R. Leiderer, Anatomie 82 bezeichnet das sulrnu eine Furche im Lobus quadratus sowie den
Lobus quadratus selbst.

II 48 J.-W. Meyer, Untersuchungen 138 hat diesen „Normalzustand“ des sulrnu graphisch dargestellt.

II 49 // BLO 64/80 und die dort genannten Parallelen.

II 50 Vergleiche das sehr ähnliche, auf den Pfad zur Rechten der Gallenblase bezogene Omen in ii 72, das U. Jeyes, OBE 61 als
Beleg dafür deutet, daß das sulrnu „Wohlbefinden“ und der padän imitti marti „der Pfad zur Rechten der Gallenblase“ iden-
tisch seien. Diese Gleichsetzung, die zuerst von J.-W. Meyer, Untersuchungen 61 vermutet wurde, wird von I. Starr,
SAA IV, XLIII und ders., BiOr 48 (1991) 177 bestritten, da die beiden Bezeichnungen im vorliegenden Text nebeneinan-
der erscheinen. U. Koch-Westenholz, BLO S. 66 mit Anm. 199 verteidigt die Gleichsetzung hingegen.

1151 //BLO 64/18.

II 52-68 // BLO 105/1’-17’ und weitere dort genannte Duplikatstellen.

II 52 Zur Apodose vgl. VAT 10765 (Nr. 22, KAR 460) Vs. 22’ und U. Jeyes, OBE 169 zu 12’.

II 53-56 Keilschriftzeichen werden häufig im Erscheinungsbild von Teilen der Leber oder der Lunge erkannt, siehe dazu
J. Nougayrol, RA 40 (1945-46) 79f.

II 57 Zu mukil res lemutti(m), dem so wörtlich „bösen ‘Haupthalter’-Dämon“, siehe W. Farber, ZA 64 (1975) 87-95.

II 58 Für die Protase vgl. I. Starr, SAA IV, Nr. 20 Rs. 14.

II 59 //1. Starr, SAA IV, Nr. 320 Vs. 3’-4’ und TCL 6, Nr. 3, Rs. 15.

II 61 Statt mit CAD N/II 350a und CAD S/II 50b i-par-ru-ud zu lesen, zeigt die Neukopie, daß i-sar-ru-ut zu lesen ist.

II 62-64 // U. S. Koch, Secrets 58/77-79. Th. Richters Deutung der Protasen (in: B. Böck et al. (Hrsg.), Fs. J. Renger, 410 Anm. 21
zu 4) als BE SILIM (15/150) ka-pi'-is überzeugt nicht, da hier und an den anderen von Richter angeführten Stellen das
Verbum kabäsu „wegdrücken“ anzusetzen ist, das bei Furchen wie manzäzu, padänu oder sulmu weit mehr Sinn ergibt als
kapäsu „umschlagen“, siehe dazu auch oben unter i 50.

II 66 Vgl. das sehr ähnliche Omen BLO 64/58. Siehe auch die Umschrift des Omens in I. Starr, Rituals, 102. Zu asru(KT), der
„Zone“ von Leber- oder Lungenteilen, siehe J.-W. Meyer, Untersuchungen 68.

II 67 Das letzte Zeichen ist gegen die Kopie E. Ebelings ein TI, vgl. die neue Kopie S. 372.

II 68 Zu diesem Omen, das so nicht in der bärütu-Serie belegt ist, siehe BLO S. 277.

II 69 // BLO 64/92. Die Zeile ist das Incipit der siebten Tafel des Kapitels summa pän täkalti. Zum „Pfad zur Rechten der

Gallenblase“, und zu seiner eventuellen Gleichsetzung mit dem sulrnu „Wohlbefinden“ siehe zu ii 50.

1170-71 // BLO 79/7.

II 72 Siehe zu ii 50.

II 73-74 // BLO 99/3’ und die dort genannten Parallelen. Mit U. Jeyes, OBE 64 wird in ii 73 in Anlehnung an CT 20 ii 11 das Dativ-
Suffixpronomen -ku ergänzt, gegen U. Koch-Westenholz, BLO 99/3’, die -ka ansetzt.

Bei padän sumel marti „dem Pfad zur Linken der Gallenblase“ handelt es sich nach der Beschreibung von R. Leiderer,
 
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