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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0117
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104

Divinatorische Texte II: Opferschau-Omina

210a, CAD E 135b) mit „sich zu gleicher Höhe erheben mit (ana)“ bzw. „to rival in height“ übersetzt. Dies hat Th. Richter,
OrNS 72 (2003) 438f. aufgrund eines ähnlichen Belegs von elü im S-Stamm in Zweifel gezogen, und sich stattdessen für
die Deutung „sich zu (ana) einer Keule hin aufwölben“ ausgesprochen. Richters Deutung überzeugt auch dadurch, daß sie
die vorliegenden Belege besser erklärt als die herkömmliche Übersetzung.

Auffällig ist im vorliegenden und dem folgenden Omen die Schreibung gaba-la-ah-hu für gabarahhu „Verzweiflung“. Ein
Schreibfehler ist ausgeschlossen, das Zeichen LA ist in beiden Fällen eindeutig. Damit ist ein weiterer Beleg für den selte-
nen Liquidenwechsel r -> 1 (GAG 3 § 34b) gefunden, der bei dem Lexem gabarahhu bislang nicht beobachtet wurde.

9-10 Zur Ergänzung des ersten Teils der Apodose siehe BLO 65/62. Der zweite, in Z. 10 erscheinende Teil der Apodose bleibt
mir unverständlich.

13 Vgl.BLO 95/11.

14 Siehe BLO 42/99. Die Zeichen RA-is - sind beschädigt, und die Lesung ist unsicher. Die Wendung karmüta illak wird sonst
im Zusammenhang mit Städten oder Gebäuden gebraucht, siehe CAD A/I 315b; hier wird sie erstmals auf das Heer bezo-
gen. Interessant ist die Schreibung kar-mu-tu, die hier statt des erwarteten Akkusativs karmüta erscheint, vgl. auch Vs. 17
und Rs. 18 pa-suq-tu statt des erwartetenpasuqta. Dies zeigt einmal mehr, daß in jungbabylonischen Texten des ersten vor-
christlichen Jahrtausends die Kasusendungen nicht immer deutlich getrennt werden (siehe GAG § 191b).

16 Siehe CAD S 10b. Die genaue Bedeutung des Verbums sadädu, das bislang ausschließlich in Opferschau-Texten und
immer im Zusammenhang mit qü „Faden, Äderchen“ erscheint, ist noch nicht geklärt. Siehe auch das achte Omen der sech-
sten Tafel des Kapitels summa pän täkalti der bärütu-Serie (BLO 64/8), in der die gleiche Protase auf das sulrnu
„Wohlbefinden“ bezogen wird und auch die dort folgende Zeile der hier folgenden Zeile sehr ähnlich ist.

17 Siehe das sehr ähnliche, nur auf das sulrnu „Wohlbefinden“ bezogene neunte Omen der sechsten Tafel des Kapitels summa
pän täkalti der bärütu-Serie (BLO 64/9): BE SILIM GU.MES sup-pu-us ERJN-ka pa-suq-ti IGl-mar. Zu beachten ist die sehr
ähnliche Apodose!

21 Parallel zu BLO 42/76. Das phonetische Komplement an SUB-<i/ zeigt, daß SUB.MES in BLO 42/76 von nadü und nicht

von maqätu abzuleiten ist.

23 // BLO 33/5’ und VAT 9934 (Nr. 1) ii 8.

24 // BLO 32/5’, 42/65 und vgl. ähnlich auch VAT 9934 (Nr. 1) ii 8.

25 // BLO 31/16 und 42/70. Die Protase erscheint auch mit anderer Apodose in VAT 9934 (Nr. 1) ii 5.

26 // BLO 42/71. Zur Bedeutung von musarriru siehe U. Koch-Westenholz, BLO S. 240 Anm. 625: „Perhaps a musarriru is

someone whose job is to supply the enemy with false information“.

27 // BLO 32/8’-9’.

29 // BLO 32/7’. Die Deutung von nisüt mali als “Tragen von ungekämmten Haar” folgt U. Koch-Westenholz, BLO S. 216
Anm. 573.

30 Vergleiche BLO 32/4’ und ähnlich auch BLO 33/6’-11 ’. Unklar ist, was TA hier bedeuten soll.

31 Unsicher bleibt, was in der kurzen Lücke in der Protase zu ergänzen ist. Analog zum folgenden Omen sollte hier nichts ste-
hen, doch sind Reste von Zeichen in der Lücke zu erkennen. Der Vergleich eines Samenkorns mit einem Sproß findet sich
auch in VAT 9934 (Nr. 1) iii 7 (mru) und in dem summa manzäzu-Kommentar BLO 19/9 und 12.

34-35 Siehe ähnlich BLO 57/85-86.

37 Siehe das ähnliche, aber auf danänu, die „Stärke“, bezogene Omen in BLO 59/7.

39 Das erste Omen ist parallel zu BLO 42/101 und 53 Vs. 9’.

40 Siehe ähnlich BLO 42/78. Zu BABBAR matir siehe die Anmerkung zu VAT 10868 (Nr. 26, KAR 442) Vs. 4’.

42 Zum ersten Omen vgl. I. Starr, SAAIV, Nr. 285 Z. 4-5 und STT 308 i 5; das zweite Omen hat eine Parallele in BLO 42/69.

43 Siehe ähnlich BLO 53 Vs. 16’f.

45 // BLO 42/103 und 95 Rs. 1, allerdings mit anderer Apodose. Etwas überraschend wird das niphu-Merkmal hier nicht wie
in Vs. 39 oder der folgenden Zeile logographisch IZI.GAR geschrieben.

46 // BLO 53 Vs. 6’.

47 //BLO 42/102 und 53 Vs. 12’.

49 // BLO 30/9. Zu subat imitti/sumeli padäni „dem rechten/linken Sitz des Pfades“ siehe U. Jeyes, OBE 57f.

52 Am Ende sind die Zeichen tuk ku nur deutbar, wenn man den im ersten vorchristlichen Jahrtausend extrem seltenen

Lautwert si4 des Zeichens SE annimmt, siehe hierzu W. von Soden und W. Röllig, Syllabai 4, Nachträge 18* und R. Borger,
MesZL 426 sub 810 SE.

Rs. 10-11 // BLO 42/47, vgl. auch die ausführliche Apodose in BLO 42/46. Aufgrund der gleichartigen Apodosen in den drei Gruppen
von drei Omina Rs. 3-6,7-9 und 10-13 wird hier jedoch davon ausgegangen, daß sich die drei Gruppen auf die Spitze, die
Mitte und die Basis des Pfades beziehen und somit am Anfang des Omens SUHUS und nicht wie in BLO 42/47 MURUB4
zu ergänzen ist.

12 // BLO 42/48. Auffällig ist das maskuline Pronominalsuffix in hir-ri-ti-sü (siehe auch Rs. 5 und 8), da es sich auf das femi-
nine Nomen ummänu bezieht. Die Parallelstelle BLO 42/48 bietet hingegen das korrekte feminine Pronominalsuffix.

13 Siehe ähnlich BLO 42/44.

14 Die Apodose ist m. W. ohne Parallele. Ob es sich hierbei nur um die Wegführung von Einwohnerinnen eroberter Städte in
die Sklaverei oder um gezielten Frauenraub handelt, bleibt unklar.

// BLO 30/21-27.

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