Nr. 38
155
49 Wenn in der linken Verbreiterung des Fingers eine Keule liegt und zur linken [Oberfläc]he ? des Fingers zeigt: [ ...
...].
50 Wenn in der rechten Verbreiterung des Fingers eine Keule liegt und zur mittleren [Oberfläc]he ? des Fingers zeigt:
[.]•
51 Wenn in der linken Verbreiterung des Fingers eine Keule liegt und zur mittleren [Oberfläc]he ? des Fingers zeigt:
[.]•
52 Wenn die Spitze des Fingers [.].
53 Wenn die Spitze [.]: Eine Hungersnot wird es im Land geben.
54 Summe: 34 ? [Einträge.].
Bemerkungen:
Vs. 38 Die umgekehrte Beobachtung, nämlich daß die Finnenblase die Spitze des Fingers verschluckt, ist in A 8 (Nr. 37) Rs. 9
belegt. Zur Apodose vergleiche U. Jeyes, in: A. R. George und I. L. Finkel (Hrsg.), Fs. W. G. Lambert, 353, Rs. 1.
45 Zur Apodose vgl. VAT 10418 + A 9 (Nr. 63) Vs. 7’.
46 Zur Apodose vgl. K 2086+ (CT 31/9-12) iii 20’ // K 11714 (CT 31/29) 10’: KESDA.MES-m/m5 us-te-mi-dam-mci [ ... ].
Rs. 1 Die Apodose hat eine Parallele im sechsten Omen der neunten Tafel des Kapitels summa martu der bärütu-Serie. Siehe
dazu AO 6454 (TCL 6, Nr. 4) Vs. 7, K 3568 + K 12396 (CT 30/39-40) Vs. 6, K 6863 (CT 30/5) Vs. l’, K 9934 (unp.) 6,
und vgl. auch VAT 10914 (Nr. 29) Vs. 6’.
2 Das zweite Omen in dieser Zeile ist wohl nach dem ersten Omen zu ergänzen; zu der Parallelisierung des Königs von
Akkad mit dem König von Amurru in Opferschau-Texten vgl. K 1365 (teilw. A. Boissier, Choix I 44-48) Rs. 12’-13’:
LUGAL MAR.TU kl/URI kl ZI-ma LUGAL URI kl/MAR.TU kl AS.TE DAB-bat „Der König von Amurru/Akkad wird sich erhe-
ben, aber der König von Akkad/Amurru wird den Thron besteigen.“
3 Da das männliche Possessivsuffix bei ina libbisu zeigt, daß es sich nicht auf ubänu, den Finger, beziehen kann, muß am
Anfang des Omens nicht ZAG bzw. GÜB, sondem ein maskuliner Teil des Fingers ergänzt werden.
7-8 Vgl. sehr ähnlich Vs. 31f.
10-11 Die beiden Omina sind den Omina 15-16 der neunten Tafel des Kapitels summa ubänu, erhalten in K 1365 (A. Boissier,
Choix 46f.) 15f., sehr ähnlich:
15 BE SU.SI TA SUHUS-M EN SAG-sd GIM SIÜZ zi-rat tar-du it-ta-rad
16 BE SU.SI TA SAG-sd EN SUHUS-M GIM SI ÜZ zj-rat tar-du KU4
Während VAT 10513 die ausführliche Beschreibung (kima qaran enzi) ibassTma istu imitti ana sumeli sahrat bietet, hat
dies K 1365 zu zirat abgekürzt.
13-16 Auffällig ist das Zeichen lis vor der Verbalform itrusma. In ähnlichen Stellen erscheint hier qü „Faden“, siehe dazu CAD
Q 287b unten. An den vorliegenden Stellen liegt jedoch eindeutig das Zeichen lis vor, das weder in logographischer noch
in syllabischer Schreibweise bisher als Bezeichnung für eine Lebermarkiemng belegt ist. Eine Lesung als silx/4, siehe dazu
R. Borger, MesZL 378 zu Nr. 591, mit einer Herleitung von silu „Loch“ scheidet aufgrund fehlender lexikalischer
Parallelen, aber auch aus grammatischen Gründen aus, da hier der Nominativ silu zu erwarten wäre.
Die Nennungen von älu saplü „untere Stadt“ bzw. älu elü „obere Stadt“ sind m. W. singulär in Omen-Texten, siehe dazu
auch CAD S/I 476a-b. Hier werden sie als Bezeichnungen für die Unterstadt und Oberstadt bzw. Zitadelle einer Stadt
gedeutet.
15 Aufgrund der Analogie zu den Zeilen 13-14 und 16 hätte man hier eigentlich URU KI.TA erwartet, im Text steht aber ein-
deutig URU NIGIN-to. Innerhalb des Omens wechselt hier die Schreibung von ubänu „Finger“ auffälligerweise von dem
Logogramm SU.SI zu dem altemativen Logogramm U. Dasselbe Phänomen ist jedoch noch mehrfach in diesem Text belegt,
siehe Rs. 24 und 37f. Eine Lesung BÜR für silu „Loch“ für das Zeichen U ist unwahrscheinlich, da Löcher auf der Leber
oder Lunge nie nach Spitze, Mitte und Basis unterschieden werden.
17 Die Apodose zeigt, daß massü(MAS.S\J) gegen CAD M/I 327f sub massü B nicht als „ruler“ angesehen werden kann,
sondem einen hochrangigen Untergebenen des Herrschers bezeichnet.
20 Das Verb des Nebensatzes wird hier als assyrischer Stativ im Subjunktiv von elü im S-Stamm angesehen (selüni). Zu sülü
mit der Bedeutung „(auf Tafeln) eintragen“ siehe CAD E 132a und AHw 209b. Leider ist nicht zu klären, wie viele Zeichen
am Ende der Zeile weggebrochen sind, da der Text über den Rand geschrieben sein kann. Vgl. die ähnliche Unterschrift in
ACh Istar 23, 31: 39 MU.MES a-hu-ti sä ina SÄ tup-pi sä-nim-ma in-nam-ru-ma [.] „39 „aM“-Omina, die auf einer
anderen Tafel gesehen wurden und [.].“
27 Für die erste Apodose vgl. VAT 10481 + A 9 (Nr. 63) Vs. 16’.
31-32 Zu surrur siehe CAD S/II 58b sowie I. Starr/F. N. H. al-Rawi, Iraq 61 (1999) 184, die auf die Bedeutung „to wobble“ hinweisen.
53 Es ist kein Incipit zu Omina des „Fingers“ bekannt, das sich mit den Resten dieser Stichzeile in Einklang bringen läßt.
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49 Wenn in der linken Verbreiterung des Fingers eine Keule liegt und zur linken [Oberfläc]he ? des Fingers zeigt: [ ...
...].
50 Wenn in der rechten Verbreiterung des Fingers eine Keule liegt und zur mittleren [Oberfläc]he ? des Fingers zeigt:
[.]•
51 Wenn in der linken Verbreiterung des Fingers eine Keule liegt und zur mittleren [Oberfläc]he ? des Fingers zeigt:
[.]•
52 Wenn die Spitze des Fingers [.].
53 Wenn die Spitze [.]: Eine Hungersnot wird es im Land geben.
54 Summe: 34 ? [Einträge.].
Bemerkungen:
Vs. 38 Die umgekehrte Beobachtung, nämlich daß die Finnenblase die Spitze des Fingers verschluckt, ist in A 8 (Nr. 37) Rs. 9
belegt. Zur Apodose vergleiche U. Jeyes, in: A. R. George und I. L. Finkel (Hrsg.), Fs. W. G. Lambert, 353, Rs. 1.
45 Zur Apodose vgl. VAT 10418 + A 9 (Nr. 63) Vs. 7’.
46 Zur Apodose vgl. K 2086+ (CT 31/9-12) iii 20’ // K 11714 (CT 31/29) 10’: KESDA.MES-m/m5 us-te-mi-dam-mci [ ... ].
Rs. 1 Die Apodose hat eine Parallele im sechsten Omen der neunten Tafel des Kapitels summa martu der bärütu-Serie. Siehe
dazu AO 6454 (TCL 6, Nr. 4) Vs. 7, K 3568 + K 12396 (CT 30/39-40) Vs. 6, K 6863 (CT 30/5) Vs. l’, K 9934 (unp.) 6,
und vgl. auch VAT 10914 (Nr. 29) Vs. 6’.
2 Das zweite Omen in dieser Zeile ist wohl nach dem ersten Omen zu ergänzen; zu der Parallelisierung des Königs von
Akkad mit dem König von Amurru in Opferschau-Texten vgl. K 1365 (teilw. A. Boissier, Choix I 44-48) Rs. 12’-13’:
LUGAL MAR.TU kl/URI kl ZI-ma LUGAL URI kl/MAR.TU kl AS.TE DAB-bat „Der König von Amurru/Akkad wird sich erhe-
ben, aber der König von Akkad/Amurru wird den Thron besteigen.“
3 Da das männliche Possessivsuffix bei ina libbisu zeigt, daß es sich nicht auf ubänu, den Finger, beziehen kann, muß am
Anfang des Omens nicht ZAG bzw. GÜB, sondem ein maskuliner Teil des Fingers ergänzt werden.
7-8 Vgl. sehr ähnlich Vs. 31f.
10-11 Die beiden Omina sind den Omina 15-16 der neunten Tafel des Kapitels summa ubänu, erhalten in K 1365 (A. Boissier,
Choix 46f.) 15f., sehr ähnlich:
15 BE SU.SI TA SUHUS-M EN SAG-sd GIM SIÜZ zi-rat tar-du it-ta-rad
16 BE SU.SI TA SAG-sd EN SUHUS-M GIM SI ÜZ zj-rat tar-du KU4
Während VAT 10513 die ausführliche Beschreibung (kima qaran enzi) ibassTma istu imitti ana sumeli sahrat bietet, hat
dies K 1365 zu zirat abgekürzt.
13-16 Auffällig ist das Zeichen lis vor der Verbalform itrusma. In ähnlichen Stellen erscheint hier qü „Faden“, siehe dazu CAD
Q 287b unten. An den vorliegenden Stellen liegt jedoch eindeutig das Zeichen lis vor, das weder in logographischer noch
in syllabischer Schreibweise bisher als Bezeichnung für eine Lebermarkiemng belegt ist. Eine Lesung als silx/4, siehe dazu
R. Borger, MesZL 378 zu Nr. 591, mit einer Herleitung von silu „Loch“ scheidet aufgrund fehlender lexikalischer
Parallelen, aber auch aus grammatischen Gründen aus, da hier der Nominativ silu zu erwarten wäre.
Die Nennungen von älu saplü „untere Stadt“ bzw. älu elü „obere Stadt“ sind m. W. singulär in Omen-Texten, siehe dazu
auch CAD S/I 476a-b. Hier werden sie als Bezeichnungen für die Unterstadt und Oberstadt bzw. Zitadelle einer Stadt
gedeutet.
15 Aufgrund der Analogie zu den Zeilen 13-14 und 16 hätte man hier eigentlich URU KI.TA erwartet, im Text steht aber ein-
deutig URU NIGIN-to. Innerhalb des Omens wechselt hier die Schreibung von ubänu „Finger“ auffälligerweise von dem
Logogramm SU.SI zu dem altemativen Logogramm U. Dasselbe Phänomen ist jedoch noch mehrfach in diesem Text belegt,
siehe Rs. 24 und 37f. Eine Lesung BÜR für silu „Loch“ für das Zeichen U ist unwahrscheinlich, da Löcher auf der Leber
oder Lunge nie nach Spitze, Mitte und Basis unterschieden werden.
17 Die Apodose zeigt, daß massü(MAS.S\J) gegen CAD M/I 327f sub massü B nicht als „ruler“ angesehen werden kann,
sondem einen hochrangigen Untergebenen des Herrschers bezeichnet.
20 Das Verb des Nebensatzes wird hier als assyrischer Stativ im Subjunktiv von elü im S-Stamm angesehen (selüni). Zu sülü
mit der Bedeutung „(auf Tafeln) eintragen“ siehe CAD E 132a und AHw 209b. Leider ist nicht zu klären, wie viele Zeichen
am Ende der Zeile weggebrochen sind, da der Text über den Rand geschrieben sein kann. Vgl. die ähnliche Unterschrift in
ACh Istar 23, 31: 39 MU.MES a-hu-ti sä ina SÄ tup-pi sä-nim-ma in-nam-ru-ma [.] „39 „aM“-Omina, die auf einer
anderen Tafel gesehen wurden und [.].“
27 Für die erste Apodose vgl. VAT 10481 + A 9 (Nr. 63) Vs. 16’.
31-32 Zu surrur siehe CAD S/II 58b sowie I. Starr/F. N. H. al-Rawi, Iraq 61 (1999) 184, die auf die Bedeutung „to wobble“ hinweisen.
53 Es ist kein Incipit zu Omina des „Fingers“ bekannt, das sich mit den Resten dieser Stichzeile in Einklang bringen läßt.