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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0194
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Nr. 51

181

17 ib'-bal-kit-ma GUB-az-ma ana a-hi-ti qa-bi

18 Zl-tü GAR-an-ma d+EN.LIL US4-mz' UN.MES u GALGA UN.MES

19 ina § 1§GAG il-lal-ma sd DUG4-w ti-bii ERIN KÜR

20 a-la-lu sä-qa-lu

„Wenn zwischen der Lungenhaube und der Haupterhebung der Lunge Lungengewebe wie ein Pflock sitzt. Das abseitige
(Omen) „Dito (=Wenn zwischen der Lungenhaube und der Haupterhebung der Lunge Lungengewebe) wie ein Pflock auf
seiner Spitze umgewendet ist und sitzt“ wird als ungünstiges (Zeichen) angesehen. Ein Angriff wird geschehen, und Enlil
wird den Verstand der Leute und die Zuversicht der Leute auf einen Pflock/Nagel hängen, wie man sagt: Angriff des feind-
lichen Heeres, hängen (gleich) aufhängen.“

Die Deutung von dingir dingir lugal bleibt unklar.

18-27 Weitgehend parallel zu diesem Abschnitt ist K 4088 (CT 31/37) 4-14, wie schon von D. Kennedy in AHw 1349a erkannt.

Die ersten drei fragmentarischen Zeilen von K 4088 lassen sich aufgrund der in Rm2,101 weggebrochenen Apodosen die-
sem Text nicht sicher zuordnen.

25 Der bislang nicht identifizierte Teil der Lunge terinnät kubus hasi, „Zapfen der Lungenhaube“, wird trotz der Pluralform

terinnätu immer singularisch konstruiert. Siehe hierzu neben CAD T 356a auch F. R. Kraus, JCS 37 (1985) 184.

45’-54’ Der Abschnitt ist weitgehend parallel zu BM 122643 (CT 51/152) Vs. 3-12, wie bereits von I. Starr, JNES 42 (1983) 110
erkannt.

48’ Zu der unklaren Apodose ZI.GA SU siehe neben der bereits von I. Starr, JNES 42 (1983) 115 angeführten Parallele in PRT
103 (= I. Starr, SAA IV, Nr. 316) Vs. 8’ jetzt auch VAT 13796 (Nr. 116) Vs. 4’: ZI.GA SU-m.

52’ Zu dem bisher nicht identifzierten Teil der Lunge mustasninti hasi siehe neben den sehr kurzen Bemerkungen von I. Starr,

JNES 42 (1983) 116 bereits die Zusammenstellung der Belege bei R. Borger, BiOr 14 (1957) 184f.

62’ Zu sutabrü „ganz hindurchgehen“ siehe bereits J. Nougayrol, JAOS 70 (1950) 113 Anm. 9, dem auch in CAD B 281b
gefolgt wird, und ferner J.-W. Meyer, Untersuchungen 103 und U. Jeyes, OBE 165, die beide nochmals die vollständige
Durchbohrung der Leber oder Lunge betonen.

63’-Rs. 25Der Abschnitt ist weitgehend parallel zu Rm 44 + Rm 188 (CT 31/34-35) Vs. 2 - Rs. 14, wie schon F. W. Geers in einer
Beischrift zu Heft Q 91 (unp.) erkannt hat.

64’ Die Bedeutung von samiltu in der Apodose bleibt unklar; es ist wohl nicht mit dem Lungenteil samis/ltu identisch.

Rs. 1 Das doppelt gesetzte NU wird hier als Dittographie angesehen, wie schon von A. R. George, Iraq 50 (1988) 37 erwogen.

2 Die korrekte Lesung für ü mas när bleibt unklar, siehe hierzu auch I. Starr, JNES 42 (1983) 117 mit der ähnlichen Stelle in
K 70 (CT 31/1-5, bearbeitet von U. S. Koch, Secrets, 521-534, Nr. 109) iii 25: ILLAT KÜR tu mas när. U. S. Koch, Secrets,
529 liest ohne Übersetzung und Erklärung tu-mas-nir. Die von A. Boissier, Second Note 10 für K 70 iii 25 vorgeschlage-
ne Emendation zu tu-mas-sir ist im Licht der Parallele unwahrscheinlich.

3 Ein weiterer in diesem Text erscheinender, bislang nicht identifizierter Teil der Lunge ist sulummat hasi. Siehe hierzu

I. Starr, JNES 42 (1983) 117 und die Belege in CAD S/III 261bf.

5 Der Terminus sikku in mär sipri sa sikki bezeichnet ein Fortbewegungsmittel, vielleicht einen Wagen. Siehe dazu die

umfassende Diskussion von W. Heimpel, RA 88 (1994) 5-31, der ebd. S. 7 auf den vorliegenden Beleg eingeht. Für die
altassyrischen Belege dieses Wortes siehe J. G. Dercksen, Copper Trade 67-69.

7 I. Starr, JNES 42 (1983) 118 möchte unter den ämirü hier die „(divine) onlooker“, also die Götter verstehen. Da die Götter
aber in den beiden von Starr zitierten Apodosen direkt genannt werden, sollte hier entsprechend ein anderer Aspekt vorlie-
gen. Daher wird ämirü hier mit CAD A/II 65b als „Böswillige“ gedeutet.

8 Unter sithu muß mit CT 20/44 (bearbeitet von U. S. Koch, Secrets, 114) 56f. eine Markierung auf Leber oder Lunge ver-
standen werden: 1 SU.SI sepu 1/2 SU.SI pitru 2 SU.SI sit-qu 3 SU.SI sit-hu „Eine Fingerbreite ist ein Fuß (lang), eine halbe
Fingerbreite ist eine Einkerbung (lang), zwei Fingerbreite(n) ist eine Spalte (lang), drei Fingerbreite(n) ist ein sithu lang“.
Sie ist jedoch extrem selten belegt, siehe dazu I. Starr, JCS 27 (1975) 242f. mit Anm. 7, ders., JNES 42 (1983) 118,
U. S. Koch, Secrets, 616 und CAD S/III 129b.

10 Auch die Bedeutung und Lage auf der Lunge vonsamil/stu ist unklar, siehe dazu CAD S 117a und I. Starr, JNES 42 (1983) 18.

18-20 // VAT 9934 (Nr. 1) iv 64-69, siehe dazu schon I. Starr, JNES 42 (1983) 119. Zu dem Zeichen NI+GIS für siqlu „Schekel“

siehe die Diskussion in CAD S/III 99b.

58’ Unter nibü, dem „Aufsteigen“, ist mit AHw 786a eine Protuberanz auf Milz und Lunge zu verstehen, siehe dazu die von

J. Aro und J. Nougayrol, RA 67 (1973) 49 zu Z. 55’ zusammengestellten Belege und die ausführliche Diskussion bei
J.-W. Meyer, MARI7 (1993) 351, der das nibü auf der Milz als „eine Bezeichnung für die Reste der Bänder“ deutet, siehe
dazu auch Th. Richter, AoF 21 (1994) 228 Anm. 55. U. S. Koch, Secrets, 79 umschreibt das Wort als mbu (wie bereits
I. Starr, SAA IV, XLVII) und übersetzt „swelling“.

61’ Die Stichzeile entspricht dem Incipit von VAT 10125 (Nr. 52, KAR 428) und stellt nach dem Katalog K 1352 (CT 20/1,
bearbeitet von U. S. Koch, Secrets, Nr. 1) Vs. 10 die zehnte Tafel des Kapitels summa hasü der bärütu-Serie dar.

62’ Zum Kolophon siehe H. Hunger, BAK, Nr. 46 und zu dem sogenannten „Zählzeichen“, das aus zwei „Zehner“-Zählungen
(Neun Keile plus ein Keil waagerecht darunter gesetzt) besteht, siehe E. Weidner, AfO 16 (1952-53) 202, Hunger, BAK 5
Anm. 1 und mit weiteren Belegen F. R. Kraus, ZA 77 (1987) 200f. Ähnliche „Zählzeichen“ sind auch in VAT 10124
(Nr. 52, KAR 428) und VAT 13798 (Nr. 73) sowie in der unpublizierten Notiz VAT 15426 belegt. Hinzu treten, nach
 
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