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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0228
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Nr. 64-65

215

11 Wenn die Basis der linken Oberfläche des Fingers an einer Stelle eingekerbt ist: Zwölf Tage ist seine Zeitspanne.

12 Wenn die Spitze der linken Oberfläche des Fingers an zwei Stellen eingekerbt ist: 15 Tage ist seine Zeitspanne.

13 Wenn die Mitte der linken Oberfläche des Fingers an zwei Stellen eingekerbt ist: 18 Tage ist seine Zeitspanne.

14 Wenn die Basis der linken Oberfläche des Fingers an zwei Stellen eingekerbt ist: 21 Tage ist seine Zeitspanne.

15 Wenn die Spitze der linken Oberfläche des Fingers an drei Stellen eingekerbt ist: Innerhalb ? von ? 24 Tagen ist seine

Zeitspanne (abgelaufen 7),

16 bei günstigen (Zeichen) sind sie ungünstig, bei ungünstigen (Zeichen) sind sie g[ünstig],

17 Wenn die Mitte der linken Oberfläche des Fingers an drei Stellen eingekerbt ist: 27 Tage ist seine Zeitspanne,

18 der Fürst wird Hilfstruppen bekommen, (aber) der Feind wird nicht abziehen und ... [ ... ].

19 Wenn die Basis der linken Oberfläche des Fingers an drei Stellen eingekerbt ist: Ein Monat, 30 Tage ist [seine
Zeitspanne],

20 bei günstigen (Zeichen) sind sie ungünstig, bei ungünsti[gen (Zeichen) sind sie günstig],

21 Wenn du eine Stadt belagerst, für den Kampf, für Reg[en],

22 für einen Kranken oder viele andere Dinge [setzt du einen Termin fest] innerhalb dieses Jahres.

23 In deiner günstigen Opferschau des Sieges [und des Erfolgs.].

24 [We]nn die Spitze der linken Oberfläche des Fingers eingekerbt ist [.],

25 innerhalb von einem Monat (und) zehn Tagen wird die Stadt des Feindes ... [.],

26 ein Kranker wird sterben, [.].

Bemerkungen:

Rs. 4 Die Ergänzung [ta-pal] am Ende der Zeile folgt VAT 13798 (Nr. 73) Vs. 8, siehe dort.

5 Das von Ebeling als GAL autographierte Zeichen ist tatsächlich das Zeichen ITI, siehe das Kollationsergebnis auf S. 468.

Es ist identisch mit dem Zeichen ITI in Z. 19. Die Ergänzung zu ü-se-[pi'-su(-ka)] beruht auf VAT 10100 (Nr. 70) Vs. 29,
siehe auch VAT 13798 (Nr. 73) Vs. 9.

7-20 Dieser Abschnitt ist weitgehend parallel zu W 22839 (+) W 22849 (SpTU IV/157, bearbeitet von U. S. Koch, Secrets,

Nr. 99) Vs. 4-9. Dies dürfte auch U. S. Koch, Secrets, S. 462 bemerkt haben, denn ihre Bemerkung „This text to some extent
parallels text 100“ kann sich nicht auf ihre Nr. 100 beziehen; es muß vielmehr Nr. 99 heißen und sich damit auf den vor-
liegenden Texte beziehen. SpTU IV/157 bezieht sich jedoch im Gegensatz zu VAT 9492 auf die rechte Oberfläche des
Fingers und die Kalkulation der Zeitspanne ist ausführlich dargelegt. Zur kalkulierten Zeitspanne (adannu) an dieser Stelle
siehe I. Starr, SAAIV, LXVIII, Anm. 14, U. S. Koch, Secrets, S. 462 (und Nr. 100) und N. P.Heeßel, in: A. Annus (Hrsg.),
Divination 163-175.

8 Das Zeichen KÜR hat Ebeling in der Kopie von KAR 452 (S. 433) vergessen, siehe das Kollationsergebnis auf S. 468.

15 Unklar bleibt die Bedeutung von i-na vor der Nennung der Zeitspanne, die hier die Reihe der Zeilen 7, 10-14, 17 und 19

durchbricht.

18 Die Lesung NUN TI.LA-;dra irassi von U. S. Koch, Secrets, 463 überzeugt nicht, da zum einen der Lautwert täm für das

Zeichen UD in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrtausends nicht gebräuchlich ist, vgl. W. von Soden und W. Röllig,
Syllabar 4, 42. Zum anderen wäre eine Aussage über die Gesundheit des Fürsten in diesem Kontext ungewöhnlich, nicht
aber eine über kriegerische Auseinandersetzungen. Und schließlich wird das Nomen balätu(m) kaum mit dem Verbum rasü
gebraucht. Die Schreibung ti-la-tam ist hingegen auch sonst zu belegen, siehe etwa YOS 10/60, Vs. 6: LUGAL ti-la-tam
i-ra-si.

21 la-wi-a-ta ist hier als Stativ der 2. Pers. Sing. von lawü „belagern“ aufzufassen. Zur Belagerung von Städten in Opferschau-
Omina siehe M. Stol, NABU 2003/67.

22 Siehe das Kollationsergebnis auf S. 468.

65) VAT 9476 (Kopie: S. 431) Kalkulation des adannu

Fundnummer: Ass 5739; Fundort: Stadtgebiet; Archivzugehörigkeit: -

Untere rechte Ecke einer Tafel, nur der untere Rand ist erhalten. Die Rückseite ist vollständig weggebrochen. Der Text ist sehr
abgerieben, so daß die Zeichen nicht immer mit Sicherheit zu identifizieren sind; 48 x 42 x 14,5 mm.

Datierung: mittelbabylonisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -

Transliteration:

] x [x]

] T -ma- TlV-m[a\

] x ri i+na re-es x ZAG [x]

Vs. 1’ [

2’ [

3’ [
 
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