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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0279
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266

Divinatorische Texte II: Opferschau-Omina

15’ [Wenn] das uppu eine Keule formt und am Palast der Darmwindungen reibt und ... zur Rechten der Darm[windun-
gen.],

16’ seine [Städt]e wirst du erobem, seine Mauern wirst du niederreißen, für den Kampf: Niederl[age.].

17’ [.] ... seine Niederlage wirst du herbeiführen, seine Götter wirst du abtransportieren [ (.) ].

18’ [.] ... die schmalen Stelle des Jochs unterhalb des .... zum Kanalrand [der Leber. ].

Rs. 2’ von der Basis des Schwanzes bis zum Schwanzende [.]

3’ vom Brustfortsatz und in ... [.].

4’ Die Vorzeichen, die auf d(ies)er Tafel nicht aufgeschrieben sind, gemäß der mündlichen Tradition der Gel[ehrten
.]•

5’ [Wenn auf] der Leber die Präsenz neunfach (vorhanden ist): Omen des Gilgame[s, des starken Königs, der seines-
gleichen nicht hat].

6’ [Wenn auf] der Leber der Kopf und die mittleren Teile der Präsenz ausradiert sind, aber seine Basis nach unt[en
zeigt: Omen des Gilgames],

7’ [der w]ie Zisudra das Leben suchte und den Weg zu Zisudr[a einschlug (.)].

8’ [Wenn (...) ] das Wohlbefinden von der schmalen Stelle der Gallenblase her langgezogen ist und seine Basis sich
zu einer Keule umdreht und nach unten ze[igt:.].

9’ [Wenn sich ... an der S]pitze der Gallenblase verdreht: Dito (= Omen des Gilgames), des starken Königs, der den
[Zedern-]Wald [abholzte und.].

10’ [Wenn zwei Ga]llenblasen da sind, aber ihre Gallenblasengänge eins sind, sie ihre Flüssigkeit austauschen: Dito,
des [starken] Königs, [ ... ].

11’ [Wenn zwei Galle]nblasen da sind, die normale lang ist und sie ihre Flüssigkeit vermischen: D[ito.].

12’ [.(und) die n]ormale über ihnen reitet und [ihre ?] Flüssigkeit [austauschen.].

13’ [.] ... Könige, die auf Thronpodesten sitzen, er[oberte er.].

14’ [Wenn ... zweifach vorhanden und sie zusammen eing]ezeichnet sind, (und dabei) eins auf der rechten Seite, eins
auf der linken gesetzt ist: [.].

15’ [.li]nks mittig eingekerbt ist und an der Spitze der Gallenblase rechts und link[s.].

16’ [.] ... weggedrückt sind: Dein Befehl wird nicht ordnungsgemäß durchgefüh[rt,.].

17’ [.ein Samenkom wie ein Sp]roß liegt und rot ist: Der Opferherr.[.].

18’ [.] ... : Die Niederlage des Feindes wirst du bewirken, die Köpfe ... [.].

19’ [.Tr]ibut wirst du erlangen,... [.].

Bemerkungen:

Vs. 1’ Nachdem E. Weidner, MAOG 4, 210 die Zeichen „man sum“ fragend als Sarru-iddin interpretiert hatte, schlug
H.-G. Güterbock, ZA 42 (1934) 32, Anm. 1 vor, den Namen Man-sum zu lesen und mit einer in dem sumerischen Text
„Fluch über Akkad“ erscheinenden Person ma-an-si-um zu identifizieren. Jedoch wird die Zeichenfolge ma-an-si-um aus
dem „Fluch über Akkad“ mittlerweile nicht mehr als Personenname, sondern als ein Gegenstand gedeutet, siehe hierzu
J. Cooper, Curse of Agade 242 mit Anm. 23, so daß es keinen Grund mehr gibt, den Namen Man-sum zu lesen. In CAD
A/II 97a wird der Name zu amüt Sar-kali'-sarri emendiert, allerdings wird dieser König in Omina mit der Vemichtung des
Reiches in Verbindung gebracht, siehe U. Koch-Westenholz, BLO 26/19, und nicht mit Schmetterlingen. Außerdem wer-
den in Vs. 2’ und 14’ Könige aus der vorsintflutlichen Zeit genannt, so daß sich der historische König Sarkalisarri hier nicht
in den Kontext einfügt. Die Lesung bleibt daher nach wie vor ungeklärt. Zum Ende der Zeile siehe das Kollationsergebnis
auf S.469.

Ein König E-pir-ti-an-ki ist bislang nur aufgrund des vorliegenden Belegs bekannt, siehe dazu E. Weidner, MAOG 4 (1928-
1929) 239.

2’
 
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