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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0280
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Nr. 85

267

6’

7’

8’-9’

11’

14’

15’

Rs.2’-4’

4’-13’

4’

5’-7’

8’

10’

14’

16’

17’

Nach dem Kollationsergebnis auf S. 469 ist das von E. Ebeling als beschädigt kopierte Zeichen eindeutig ein am, so daß
la-sa-am sarri{MAN) gelesen werden kann.

Eine mögliche Lesung DUH.US am Ende der Zeile ist unwahrscheinlich, da ein pitrustu hier nicht in den Kontext paßt.
Diese beiden Omina sind von U. Jeyes, OBE 67 als Hinweis gedeutet worden, das ser ubäni qablü „die mittlere Oberfläche
des Fingers“ gegenüber dem mdi kussi „Thronpodest“ liegt.

Zur Ergänzung der Apodose siehe D. Schwemer, Wettergottgestalten, 688.

Ammelu 5 anna (auch: Enmelu 5 anna) ist ein vorsintflutlicher König, der sowohl in der sumerischen Königsliste, als auch in
der sog.„seleukidischen Liste der Weisen und Gelehrten“ genannt wird, siehe dazu C. Wilke, in: J von Ungem-Stemberg -
H. Reinau (Hrsg.), Vergangenheit, 125-130.

Die Form ü-mas-sid wird hier als D-Stamm von masädu „reiben“ aufgefaßt. Die Lesung der Zeichen di gal ist unklar.
Siehe zu diesen Zeilen CAD N/II 29a. Dort wird Z. 4’ als Erklärung zu l’-3’ aufgefaßt („vom ... bis ... ,von ... undin ...,
dies sind die Zeichen, die ... “), doch bliebt dies aufgrund des fragmentarischen Charakters des Textes sehr unsicher.
Diesen Abschnitt, dessen Apodosen sich durchgängig auf den legendären König Gilgames beziehen, hat A. R. George,
Gilgamesh Epic 1,113f. bearbeitet. Die Apodosen von 5’, 7’, 9’-10’ und 13’ wurden auch von W.G. Lambert, in: P. Garelli
(Hrsg.), Gilgames, 44-45 umschrieben und übersetzt.

Am Ende der Zeile ist vor dem Bruch noch eindeutig ein senkrechter Keil zu sehen, so daß UM.M[E.A gelesen werden muß;
die Lesung um-m[a-ni von A. R. George, Gilgamesh Epic I, 113 ist auszuschließen.

Dieser Abschnitt wurde von E. Weidner, MAOG 4, S. 228f. und U. Koch-Westenholz, BLO S. 162, Anm. 464 umschrie-
ben und übersetzt. Das Omen von Z. 5’ findet sich auch in BLO, Text 20, Omen 74 sowie STT 308 iii 16, nach denen auch
ergänzt wurde. Siehe dazu auch I. Starr, JCS 29 (1977) 157.

Für den ersten Teil der Protase vgl. U. Koch-Westenholz, BLO 64/84.

Vergleiche den sehr ähnlichen Eintrag in VAT 9934 (Nr. 1) iii 23 und die bei R. D. Biggs, RA 63 (1969) 161 aufgelisteten
Parallelen sowie J.-W. Meyer, Untersuchungen 75, 154, 196.

Die Ergänzung i-sä\-ris in CAD EJ 223a ist auch möglich, doch sind hier aufgrund der weiteren Befunde Omina wie BLO
26/1 (BE GIR 2-ma TES.BI es-rü) etc. heranzuziehen, die von mehrfach vorhandenen Leberteilen handeln.

Vgl. VAT 9934 (Nr. 1) i 50. Es ist nicht auszuschließen, daß statt qi-bit-ka NU sa-an-q[ä-at] hier die Pluralform qi-bat-ka
NU sa-an-q[ä] „Deine Befehle werden nicht ordnungsgemäß durchgeführt“ anzusetzen ist.

Da vor dem Zeichen he noch das Zeichen ud zu erkennen ist, kommt nur eine Ergänzung eristu kimap]ir-he S U Bat in Frage.

85) A 463 (Photo: S. 453) Omina anhand des Verhaltens des Opferschafes

Fundnummer: Ass 22647; Fundort: fE5I, auf Ziegelpflaster unterer Palast, aus Palastgrabung; Archivzugehörigkeit: -
Fragment von der linken Seite einer in babylonischer Schrift beschriebenen Tafel, der linke Rand ist auf der Vorderseite ca. 20
mm erhalten. Die Tafel ist auf dem Photo in nur teilweise gereinigtem Zustand abgebildet, so daß an einigen Stellen die
Umschrift vorläufig bleiben muß. Die Rückseite, die nur sehr klein auf dem Foto Ass S 6845 photographiert ist, wird hier nicht
bearbeitet. Aufgrund des Inhalts, aber auch des Schriftduktus dürfte A 627 (unp.) mit diesem Fragment zusammenzuschließen
sein; 67,5 x 73 mm (nach Photo).

Datierung: mittelbabylonisch
Ältere Kopie, Bearbeitung: -

Duplikate und Parallelen: Vs. 5’-12’ // 83-1-18,410 (CT 31/30-33) Rs. 28’, 29’, 26’, 27’, 31’-34’

// K 2180 + K 4106 + K 6756 + K 6939 + K 6983 + K 8345 + K 8912 + K 14885
(unp.) Rs. 16’, 17’, 14’, 15’, 19’-22’

Transliteration:

Vs. 1’

2’

3’

4’

5’

6’

7’

9’

10’

11’

12’

13’

[BE SAG UDU A KUD-sw ] x x x x x [ ]

[BE SAG UDU A KUD]- rsw ap-pa-sü IL.IL hi pi zag x [ ]

[BE SAG UDU] rA 5 KUD-.su ap-pa-su ü-na-ap-pa-ah U[4.MES NUN GID.DA.MES]

[BE SAG UDU] A KUD-.su ina NUNDUM-.su il-ta-na-ap-pi-it U[5 ANSE ZÄH (...)]

[BE SAG UDU] A KUD-.su NUNDUM-.su AN.TA ana ZAG is-su-uk U[5 ANSE ZÄH (...)]
[BE SAG UDU] A KUD-.su NUNDUM-.su AN.TA ana GÜB is-su-uk AD.H[AL ? ]

[BE SAG UDU] A KUD-.su NUNDUM-.su AN.TA is-su-uk pa x [ ]

[BE SAG UD]U A KUD-5U NUNDUM-su KI.TA is-su-uk pa x [ ]

[BE SA]G UDU A KUD-.su NUNDUMMES-sü ü-tar-ra-as uz-[zi DINGIR ana LÜ]

BE SAG UDU A KUD-su NUNDUM.MES-sü is-ta-na- as-si DINGIR 5 [ana LÜ SÜR-/z]

BE SAG UDU A KUD-5U NUNDUM.MES-sü is-ta-na-da-ad INIM [MUNUS.SIG TE5-u]

BE SAG UDU A KUD-su NUNDUM.MES-sü i-lam-ma-am DINGIR G[U7 (...)]

BE SAG UDU A KUD-5U NUNDUM x NUNDUM x x [ ]
 
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