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Jaspers, Karl; Weidmann, Bernd [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 13): Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung — Basel: Schwabe Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51323#0092
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Editorische Notiz

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skript« in 14 Mappen, von dem »frühere Manuskriptstufen« und »Reste« in 24 Map-
pen unterschieden sind. Das späteste vorhandene Manuskript ist sehr nah am Text des
Buches, aber nicht identisch mit dem fertigen Manuskript, das an den Verlag ging.408
Das nachgelassene Material dokumentiert vielmehr das Manuskript im Prozess seiner
Entstehung, gibt also Einblick in die Art und Weise, wie Jaspers gearbeitet hat. Auf zahl-
reichen Blättern sind handschriftliche Passagen mit aufgeklebten Textstreifen kombi-
niert, die Jaspers aus einem Sonderdruck des Festschriftbeitrags oder aus Schreibma-
schinenabschriften früherer Manuskriptstufen ausgeschnitten hat. Im darauffolgenden
Arbeitsschritt wurden diese Blätter abgetippt, um der nächsten Manuskriptstufe als
Grundlage zu dienen. Für den Stellenkommentar waren besonders diese Übergänge
aufschlussreich. So hat ein Vergleich von Typoskript und handschriftlicher Vorlage er-
geben, dass Zitatfehler häufig auf Lesefehler bei der Abschrift zurückgehen.
Nach den Vorgaben der KJG hätte das Gespräch mit Zahrnt auf der Grundlage
der gekürzten, von Jaspers autorisierten Fassung in den Provokationen ediert werden
müssen.409 Die Kürzung war allerdings so beträchtlich, dass sie den Charakter des Ge-
sprächs verändert hat. Gestrichen wurden: Zahrnts Einleitung, die von ihm ausge-
wählten und im Rundfunk von fremder Stimme gelesenen Zitatpartien sowie seine
diesbezüglichen Überleitungen. Damit konnte das Gespräch zwar formal an die übri-
gen Gespräche angeglichen werden, verlor aber die Prägung, die es von Zahrnt erhal-
ten und, nach dem Urteil von Jaspers, zu etwas Besonderem gemacht hatte. Wir ha-
ben uns deshalb entschlossen, den Text auf der Grundlage des Stundenbuchs von 1963
zu edieren.

408 Nach dem Erscheinen des Buches vom Verlag gefragt, was mit diesem Manuskript geschehen soll,
bemerkte Jaspers trocken, dass es für ihn »keinen Wert« besitze: »Ich würde es, wie in früheren
Fällen der zurückgeschickten Manuskripte, vernichten. Sollte bei Ihnen irgendein Interesse
bestehen es aufzuheben, habe ich nichts dagegen, andernfalls bitte ich Sie, es dort zu vernich-
ten.« (K. Jaspers an D. Mörike, Piper Verlag, 16. November 1962, DLA, A: Piper)
409 Vgl. K. Jaspers: »Philosophie und Offenbarungsglaube. Ein Gespräch mit Heinz Zahrnt«, sowie
den Verlagsvertrag über die Provokationen zwischen Piper, Jaspers und Saner vom 22. Oktober
1968, DLA, A: Piper. - Nach dem Vorwort hat Jaspers die Redaktion des Gesprächs selbst besorgt,
dagegen legen die Nachweise am Ende des Bandes nahe, dass Saner zumindest daran beteiligt war
(vgl. K. Jaspers: Provokationen, 10 bzw. 220).
 
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