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Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung
tig erreichten Einsicht, sondern das Ausstrecken der Hände. Das Verlangen ist, dieses
Grundwissen, das Bedingung eines allgemeinen Sichverbindens ist, selber in der Ver-
bindung zu entfalten.
Das allerdings geht nicht durch eine nur intellektuelle Arbeit. Vorausgesetzt ist das
uns Führende, auf das wir hören, ohne es selber hervorbringen zu können. Wir setzen
im Philosophieren wie in der Lebenspraxis Menschen voraus, nicht intellektuelle Ap-
parate, Funktionäre, Exponenten, Roboter.
Die begrifflichen Figuren vom Umgreifenden, die man zeichnet, haben ihren Sinn
durch keinen Gegenstand, der durch sie getroffen würde, und durch keine Subjektivi-
tät, die sich etwa darin ausdrücken möchte.
Es ist im Denkenden eine Macht gegenwärtig, die nicht er, und die doch in ihm
selbst ist. Sie drängt auf Selbstverständnis und Mitteilbarkeit. Man muß sie mit einem
Namen nennen und kann sie damit doch nicht angemessen treffen: Nennen wir sie
Vernunft, so ist sie zwar wesentlich, aber nicht genügend. Der Denkende durchschaut
diese andere Macht nicht. Aber er spürt ihre Gegenwärtigkeit in seinen Antrieben. Sie
läßt keine Ruhe. Die Vernunft ist als solche noch nicht schöpferisch im Sinne geisti-
ger Werkgestaltung, aber mächtig als das, wodurch alles erst einen Sinn bekommt. Sie
reagiert auf die Ereignisse und Situationen. Sie ist nur in der Bewegung durch die Er-
scheinungen zu erfahren. Sie weist hin auf das Beständige quer zur Zeit, den Bezugs-
punkt, auf den hin und von dem her der Gehalt der Wahrheit in der konkreten ge-
schichtlichen Gestalt offenbar wird.
Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung
tig erreichten Einsicht, sondern das Ausstrecken der Hände. Das Verlangen ist, dieses
Grundwissen, das Bedingung eines allgemeinen Sichverbindens ist, selber in der Ver-
bindung zu entfalten.
Das allerdings geht nicht durch eine nur intellektuelle Arbeit. Vorausgesetzt ist das
uns Führende, auf das wir hören, ohne es selber hervorbringen zu können. Wir setzen
im Philosophieren wie in der Lebenspraxis Menschen voraus, nicht intellektuelle Ap-
parate, Funktionäre, Exponenten, Roboter.
Die begrifflichen Figuren vom Umgreifenden, die man zeichnet, haben ihren Sinn
durch keinen Gegenstand, der durch sie getroffen würde, und durch keine Subjektivi-
tät, die sich etwa darin ausdrücken möchte.
Es ist im Denkenden eine Macht gegenwärtig, die nicht er, und die doch in ihm
selbst ist. Sie drängt auf Selbstverständnis und Mitteilbarkeit. Man muß sie mit einem
Namen nennen und kann sie damit doch nicht angemessen treffen: Nennen wir sie
Vernunft, so ist sie zwar wesentlich, aber nicht genügend. Der Denkende durchschaut
diese andere Macht nicht. Aber er spürt ihre Gegenwärtigkeit in seinen Antrieben. Sie
läßt keine Ruhe. Die Vernunft ist als solche noch nicht schöpferisch im Sinne geisti-
ger Werkgestaltung, aber mächtig als das, wodurch alles erst einen Sinn bekommt. Sie
reagiert auf die Ereignisse und Situationen. Sie ist nur in der Bewegung durch die Er-
scheinungen zu erfahren. Sie weist hin auf das Beständige quer zur Zeit, den Bezugs-
punkt, auf den hin und von dem her der Gehalt der Wahrheit in der konkreten ge-
schichtlichen Gestalt offenbar wird.