Stellenkommentar
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vorhandenen Abweichungen hier wie dort beträchtlich. Vgl. Der philosophische Glaube an-
gesichts der Offenbarung, in diesem Band, S. 129, sowie Stellenkommentar, Nr. 48.
16 In der zitierten Vorlage »so« nicht hervorgehoben. Vgl. K. Barth: »Die Lehre von den Sakra-
menten«, 440.
17 Dass Aristarch (zwischen 310 v. Chr. und 230 v. Chr.) ein heliozentrisches Weltbild vertre-
ten hat, ist überliefert von Archimedes (Arenarius 15; vgl. Opera omnia, hg. von J. L. Heiberg,
Bd. 2, Leipzig 2i9i3, 219); dass er deshalb von Kleanthes (331/330 v. 010-230/229 v. Chr.)
der Gotteslästerung bezichtigt worden sein soll, ist überliefert von Plutarch (»De facie quae
in orbe lunae apparet«, in: ders.: Moralia, 920 A-945 D, hier: 923 A). - Vgl. K. Jaspers: Nach-
laß zur Philosophischen Logik, 148 u. 191.
18 Vgl. K. Jaspers: Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, in diesem Band, S. 514,
bzw. Stellenkommentar, Nr. 653.
19 »Es gibt mehr Ding’ im Himmel und auf Erden, / Als Eure Schulweisheit sich träumt«
(W. Shakespeare: Hamlet, Prinz von Dänemark, 1. Akt, 5. Szene, Werke 4,100).
20 Zu Kierkegaards Redlichkeit vgl. K. Jaspers: Der philosophische Glaube angesichts der Offenba-
rung, in diesem Band, S. 500-501.
21 »Denn gleicht es nicht einem Haß gegen sie, wenn er seine Seligkeit an eine Bedingung ge-
knüpft hat, von der er weiß, daß sie sie nicht annehmen? [...] Er kann bis zum letzten alles
für sie tun wollen, kann alle Pflichten eines treuen Sohnes [...] mit größter Begeisterung er-
füllen, so zu hassen befiehlt das Christentum nicht; und doch, wenn diese Bedingung sie
trennt, sie für ewig trennt: ist das nicht, als haßte er sie?« (S. Kierkegaard: Abschließende un-
wissenschaftliche Nachschrift zu den philosophischen Brocken II, GW,, 7, 265)
22 Die Legende, wonach der friesische König Radbod (gestorben 719) die Taufe durch den frän-
kischen Bischof und Missionar Wolfram von Sens (gestorben um 700) verweigert haben
soll, ist überliefert in: »Vita Vulframni episcopi Senonici«, in: Monumenta Germaniae Histo-
rica: Scriptorum rerum Merovingicarum, Bd. 5: Passiones vitaeque sanctorum aevi Merovingici,
hg. von B. Krusch, W. Levison, Hannover, Leipzig 1910, 657-673, hier: 668. Vgl. auch »Rad-
bot läßt sich nicht taufen«, in: Deutsche Sagen. Herausgegeben von den Brüdern Grimm, ediert
und kommentiert von H. Rölleke, Frankfurt a.M. 1994, 494. - Jaspers hat diese Legende be-
reits in Philosophie I, 317 erwähnt.
23 F. Overbeck: Christentum und Kultur. Gedanken und Anmerkungen zur modernen Theologie, aus
dem Nachlaß hg. von C. A. Bernoulli, Basel 1919, 266. Dort »Eine« nicht hervorgehoben.
Außerdem: »eines besonderen, über der Kirche waltenden Schutzes«. - Zur Problematik die-
ser Schrift sowie zu Overbecks Bedeutung für Jaspers vgl. Stellenkommentar, Nr. 147.
Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung
Vorwort und Einleitung
24 Wie wichtig Jaspers diese sprachliche Differenzierung war, zeigt sein Bedauern, dass sie im
Titel der englischen Übersetzung (Philosophical Faith and Revelation, New York 1967) nicht
beibehalten werden konnte: Das »angesichts« musste durch ein »und« ersetzt werden (vgl.
K. Jaspers an H. Arendt, 25. Januar 1966, in: dies.: Briefwechsel 1926-1969, 661). Für diese
Entscheidung waren nach Auskunft des Übersetzers zwei Gründe maßgebend, ein sprach-
licher und ein ökonomischer: »Das deutsche >angesichts< ist eine auf englisch nicht ver-
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vorhandenen Abweichungen hier wie dort beträchtlich. Vgl. Der philosophische Glaube an-
gesichts der Offenbarung, in diesem Band, S. 129, sowie Stellenkommentar, Nr. 48.
16 In der zitierten Vorlage »so« nicht hervorgehoben. Vgl. K. Barth: »Die Lehre von den Sakra-
menten«, 440.
17 Dass Aristarch (zwischen 310 v. Chr. und 230 v. Chr.) ein heliozentrisches Weltbild vertre-
ten hat, ist überliefert von Archimedes (Arenarius 15; vgl. Opera omnia, hg. von J. L. Heiberg,
Bd. 2, Leipzig 2i9i3, 219); dass er deshalb von Kleanthes (331/330 v. 010-230/229 v. Chr.)
der Gotteslästerung bezichtigt worden sein soll, ist überliefert von Plutarch (»De facie quae
in orbe lunae apparet«, in: ders.: Moralia, 920 A-945 D, hier: 923 A). - Vgl. K. Jaspers: Nach-
laß zur Philosophischen Logik, 148 u. 191.
18 Vgl. K. Jaspers: Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, in diesem Band, S. 514,
bzw. Stellenkommentar, Nr. 653.
19 »Es gibt mehr Ding’ im Himmel und auf Erden, / Als Eure Schulweisheit sich träumt«
(W. Shakespeare: Hamlet, Prinz von Dänemark, 1. Akt, 5. Szene, Werke 4,100).
20 Zu Kierkegaards Redlichkeit vgl. K. Jaspers: Der philosophische Glaube angesichts der Offenba-
rung, in diesem Band, S. 500-501.
21 »Denn gleicht es nicht einem Haß gegen sie, wenn er seine Seligkeit an eine Bedingung ge-
knüpft hat, von der er weiß, daß sie sie nicht annehmen? [...] Er kann bis zum letzten alles
für sie tun wollen, kann alle Pflichten eines treuen Sohnes [...] mit größter Begeisterung er-
füllen, so zu hassen befiehlt das Christentum nicht; und doch, wenn diese Bedingung sie
trennt, sie für ewig trennt: ist das nicht, als haßte er sie?« (S. Kierkegaard: Abschließende un-
wissenschaftliche Nachschrift zu den philosophischen Brocken II, GW,, 7, 265)
22 Die Legende, wonach der friesische König Radbod (gestorben 719) die Taufe durch den frän-
kischen Bischof und Missionar Wolfram von Sens (gestorben um 700) verweigert haben
soll, ist überliefert in: »Vita Vulframni episcopi Senonici«, in: Monumenta Germaniae Histo-
rica: Scriptorum rerum Merovingicarum, Bd. 5: Passiones vitaeque sanctorum aevi Merovingici,
hg. von B. Krusch, W. Levison, Hannover, Leipzig 1910, 657-673, hier: 668. Vgl. auch »Rad-
bot läßt sich nicht taufen«, in: Deutsche Sagen. Herausgegeben von den Brüdern Grimm, ediert
und kommentiert von H. Rölleke, Frankfurt a.M. 1994, 494. - Jaspers hat diese Legende be-
reits in Philosophie I, 317 erwähnt.
23 F. Overbeck: Christentum und Kultur. Gedanken und Anmerkungen zur modernen Theologie, aus
dem Nachlaß hg. von C. A. Bernoulli, Basel 1919, 266. Dort »Eine« nicht hervorgehoben.
Außerdem: »eines besonderen, über der Kirche waltenden Schutzes«. - Zur Problematik die-
ser Schrift sowie zu Overbecks Bedeutung für Jaspers vgl. Stellenkommentar, Nr. 147.
Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung
Vorwort und Einleitung
24 Wie wichtig Jaspers diese sprachliche Differenzierung war, zeigt sein Bedauern, dass sie im
Titel der englischen Übersetzung (Philosophical Faith and Revelation, New York 1967) nicht
beibehalten werden konnte: Das »angesichts« musste durch ein »und« ersetzt werden (vgl.
K. Jaspers an H. Arendt, 25. Januar 1966, in: dies.: Briefwechsel 1926-1969, 661). Für diese
Entscheidung waren nach Auskunft des Übersetzers zwei Gründe maßgebend, ein sprach-
licher und ein ökonomischer: »Das deutsche >angesichts< ist eine auf englisch nicht ver-