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Stellenkommentar
von Christen zu unterscheidende und nicht mit ihnen zu verwechselnde Heiden.< [...]
Weder >arm< noch >verloren< hat dabei ein Gewicht äusser dem, dass die Ausdrücke in dem
besonders diskutablen Fall des japanischen Jodoismus die unverwischbare Grenze bezeich-
nen sollen.« (K. Barth an K. Jaspers, 16. September 1949, ebd., 70)
596 Bei Barth: »der Vermeidung aller positiven Aussagen«. - In der ersten Auflage ist beim Wechsel
von S. 487 zu S. 488 Text verlorengegangen. Darauf hat Jaspers den Verlag im Rahmen einer
Korrekturliste für die zweite Auflage (vgl. die editorische Notiz zu diesem Band, S. LXXXIX)
hingewiesen. Seine Korrekturanweisung war allerdings unvollständig. Von fremder Hand
ist auf dem Blatt notiert: »von (?)«.
597 Nach Spinoza zählen zu den Grundlagen und Prinzipien der Bibelauslegung u.a. umfas-
sende Sprachkenntnisse, besonders des Hebräischen, die Unterscheidung zwischen Sinn
und Wahrheit biblischer Äußerungen sowie die Rekonstruktion der Entstehungs- und Über-
lieferungsgeschichte sämtlicher biblischen Bücher (vgl. B. de Spinoza: Tractatus theologico-
politicus 7 sowie die Darstellung in K. Jaspers: Die großen Philosophen, 849-852). Auf diese
Weise ist Spinoza zum Wegbereiter der historisch-kritischen Methode der Bibelauslegung
geworden. Vgl. K. Scholder: Ursprünge und Probleme der Bibelkritik imiy. Jahrhundert. EinBei-
trag zur Entstehung der historisch-kritischen Theologie, München 1966,165-170; R. H. Popkin:
»Spinoza and Bible scholarship«, in: D. Garrett (Hg.): The Cambridge Companion to Spinoza,
Cambridge 1996, 383-407; U. Goldenbaum: »Der historische Ansatz des Theologisch-politi-
schen Traktats Baruch Spinozas als ein Ausweg aus den religionsphilosophischen Debatten
des 17. Jahrhunderts«, in: T. Brose (Hg.): Religionsphilosophie. Europäische Denker zwischen
philosophischer Theologie und Religionskritik, Würzburg 1998, 83-112.
598 Beginn der vierten Strophe von Luthers Reformationslied »Ein feste Burg ist unser Gott«
(WA 35, 457).
599 Im Vergleich mit dem Johannesevangelium oder den Paulusbriefen hielt Luther den Jako-
busbrief für »eyn rechte stroern [stroherne] Epistel«, die »doch keyn Evangelisch art an yhr
hat« (M. Luther: Das Neue Testament Deutsch [1522], »Vorrede«, WADB 6,10). Vgl. auch Lu-
thers Vorreden zum Jakobusbrief, WADB 7, 384-387.
600 Vgl. F. Overbeck: Christentum und Kultur, 1-28. Aus welchen Vorlagen dieser Abschnitt kom-
piliert ist (vgl. Stellenkommentar, Nr. 147), belegt die kritische Neuausgabe des Textes in:
F. Overbeck: Werke und Nachlaß, Bd. 6/1: Kirchenlexicon Materialien. Christentum und Kultur,
hg. von B. von Reibnitz, Stuttgart, Weimar 1996, 33-60.
601 Anspielung auf 2. Kor 3, 6: »Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.«
602 Am Beginn seiner Schrift Vom unfreien Willen reagiert Luther auf die Kritik des Erasmus, er,
Luther, argumentiere zu dogmatisch: »Du hast schon in anderen Schriften meine Hartnä-
ckigkeit im Behaupten getadelt. Jetzt sagst du auch in dieser Schrift [vgl. Erasmus: De libero
arbitrio I a 4], du habest so wenig Gefallen an festen Behauptungen, daß du es vorziehst, den
Skeptikern zu folgen, wo immer die unverletzliche Autorität der heiligen Schrift und die
Beschlüsse der Kirche es erlauben.« (M. Luther: Vom unfreien Willen, 20) Luther macht in
seiner Entgegnung deutlich, dass die Unbedingtheit des Glaubens die Unbeirrbarkeit des
Glaubenden fordert, der für seinen Glauben existentiell einsteht und nicht bloß, wie Eras-
mus schreibt, eine Meinung vertritt: »Darum sage ich: wenn jemand an festen Behauptun-
gen keine Freude hat, so ist das gerade kein Zeichen, daß er im Herzen ein Christ ist. Man
muß vielmehr Freude an festen Behauptungen haben, oder man ist kein Christ. Unter >Be-
hauptung< verstehe ich - um nicht einem Spiel mit Worten zu verfallen - ein beständiges
Stellenkommentar
von Christen zu unterscheidende und nicht mit ihnen zu verwechselnde Heiden.< [...]
Weder >arm< noch >verloren< hat dabei ein Gewicht äusser dem, dass die Ausdrücke in dem
besonders diskutablen Fall des japanischen Jodoismus die unverwischbare Grenze bezeich-
nen sollen.« (K. Barth an K. Jaspers, 16. September 1949, ebd., 70)
596 Bei Barth: »der Vermeidung aller positiven Aussagen«. - In der ersten Auflage ist beim Wechsel
von S. 487 zu S. 488 Text verlorengegangen. Darauf hat Jaspers den Verlag im Rahmen einer
Korrekturliste für die zweite Auflage (vgl. die editorische Notiz zu diesem Band, S. LXXXIX)
hingewiesen. Seine Korrekturanweisung war allerdings unvollständig. Von fremder Hand
ist auf dem Blatt notiert: »von (?)«.
597 Nach Spinoza zählen zu den Grundlagen und Prinzipien der Bibelauslegung u.a. umfas-
sende Sprachkenntnisse, besonders des Hebräischen, die Unterscheidung zwischen Sinn
und Wahrheit biblischer Äußerungen sowie die Rekonstruktion der Entstehungs- und Über-
lieferungsgeschichte sämtlicher biblischen Bücher (vgl. B. de Spinoza: Tractatus theologico-
politicus 7 sowie die Darstellung in K. Jaspers: Die großen Philosophen, 849-852). Auf diese
Weise ist Spinoza zum Wegbereiter der historisch-kritischen Methode der Bibelauslegung
geworden. Vgl. K. Scholder: Ursprünge und Probleme der Bibelkritik imiy. Jahrhundert. EinBei-
trag zur Entstehung der historisch-kritischen Theologie, München 1966,165-170; R. H. Popkin:
»Spinoza and Bible scholarship«, in: D. Garrett (Hg.): The Cambridge Companion to Spinoza,
Cambridge 1996, 383-407; U. Goldenbaum: »Der historische Ansatz des Theologisch-politi-
schen Traktats Baruch Spinozas als ein Ausweg aus den religionsphilosophischen Debatten
des 17. Jahrhunderts«, in: T. Brose (Hg.): Religionsphilosophie. Europäische Denker zwischen
philosophischer Theologie und Religionskritik, Würzburg 1998, 83-112.
598 Beginn der vierten Strophe von Luthers Reformationslied »Ein feste Burg ist unser Gott«
(WA 35, 457).
599 Im Vergleich mit dem Johannesevangelium oder den Paulusbriefen hielt Luther den Jako-
busbrief für »eyn rechte stroern [stroherne] Epistel«, die »doch keyn Evangelisch art an yhr
hat« (M. Luther: Das Neue Testament Deutsch [1522], »Vorrede«, WADB 6,10). Vgl. auch Lu-
thers Vorreden zum Jakobusbrief, WADB 7, 384-387.
600 Vgl. F. Overbeck: Christentum und Kultur, 1-28. Aus welchen Vorlagen dieser Abschnitt kom-
piliert ist (vgl. Stellenkommentar, Nr. 147), belegt die kritische Neuausgabe des Textes in:
F. Overbeck: Werke und Nachlaß, Bd. 6/1: Kirchenlexicon Materialien. Christentum und Kultur,
hg. von B. von Reibnitz, Stuttgart, Weimar 1996, 33-60.
601 Anspielung auf 2. Kor 3, 6: »Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.«
602 Am Beginn seiner Schrift Vom unfreien Willen reagiert Luther auf die Kritik des Erasmus, er,
Luther, argumentiere zu dogmatisch: »Du hast schon in anderen Schriften meine Hartnä-
ckigkeit im Behaupten getadelt. Jetzt sagst du auch in dieser Schrift [vgl. Erasmus: De libero
arbitrio I a 4], du habest so wenig Gefallen an festen Behauptungen, daß du es vorziehst, den
Skeptikern zu folgen, wo immer die unverletzliche Autorität der heiligen Schrift und die
Beschlüsse der Kirche es erlauben.« (M. Luther: Vom unfreien Willen, 20) Luther macht in
seiner Entgegnung deutlich, dass die Unbedingtheit des Glaubens die Unbeirrbarkeit des
Glaubenden fordert, der für seinen Glauben existentiell einsteht und nicht bloß, wie Eras-
mus schreibt, eine Meinung vertritt: »Darum sage ich: wenn jemand an festen Behauptun-
gen keine Freude hat, so ist das gerade kein Zeichen, daß er im Herzen ein Christ ist. Man
muß vielmehr Freude an festen Behauptungen haben, oder man ist kein Christ. Unter >Be-
hauptung< verstehe ich - um nicht einem Spiel mit Worten zu verfallen - ein beständiges