258 Götzen-Dämmerung
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65, 17 f. Der Enttäuschte spricht. — Ich suchte nach grossen Menschen,
ich fand immer nur die Affen ihres Ideals.] Vgl. z. B. Za IV Der Zauberer 2, wo
der Zauberer nach dem großen Menschen sucht, ihn in Zarathustra zu finden
wähnt — doch Zarathustra weigert sich, als „grosser Mensch" gefunden zu
werden (KSA 4, 319 f.). Im selben Abschnitt qualifiziert Zarathustra den Sucher
als „Schauspieler" (KSA 4, 317, 10 bzw. 26), was wiederum eine thematische
Brücke zu GD Sprüche und Pfeile 38 zu schlagen erlaubt und erklären könnte,
weshalb 65, 17 f. zwischen die beiden „Gewissensfragen" geschoben wird. Zu
N.s positivem Begriff vom „grossen Menschen" gerade auch in Abgrenzung von
Carlyle siehe GD Streifzüge eines Unzeitgemässen 44 (KSA 6, 145 f.). Im „Affen
des Ideals" mag man eine Anspielung auf den Darwinismus erkennen (vgl. NK
KSA 1, 58, 5-8 u. Large 1998, 86). In GT 10 benutzt N. auch die antike Wendung
„Affe des Herakles" im Sinne von „sich prahlerisch verhalten", vgl. NK KSA 1,
75, 1 f. Zum Motiv des Affen bei N. siehe Groff 2004.
40
65, 20 f. Bist du Einer, der zusieht? oder der Hand anlegt? — oder der wegsieht,
bei Seite geht?... Dritte Gewissensfrage.] Vgl. NK 65, 9-11. Die Metaphorik des
Zusehens, Hand-Anlegens oder Wegsehens erinnert an Jesu Erzählung vom
barmherzigen Samariter in Lukas 10, 30-37.
41
65, 23-66, 2 Willst du mitgehn? oder vorangehn? oder für dich gehn?... Man
muss wissen, was man will und dass man will. Vierte Gewissensfrage.] Vgl.
NK 65, 9-11 u. NL 1888, KSA 13, 18[7], 534, 1-4: „Man soll von sich nichts
wollen, was man nicht kann. Man frage sich: willst du mitgehn? Oder
voran gehn? Oder für dich gehn? — Im zweiten Fall will man Hirt sein: Hirt,
das heißt oberster Nothbedarf einer Heerde."
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66, 4-6 Das waren Stufen für mich, ich bin über sie hinaufgestiegen, — dazu
musste ich über sie hinweg. Aber sie meinten, ich wollte mich auf ihnen zur Ruhe
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65, 17 f. Der Enttäuschte spricht. — Ich suchte nach grossen Menschen,
ich fand immer nur die Affen ihres Ideals.] Vgl. z. B. Za IV Der Zauberer 2, wo
der Zauberer nach dem großen Menschen sucht, ihn in Zarathustra zu finden
wähnt — doch Zarathustra weigert sich, als „grosser Mensch" gefunden zu
werden (KSA 4, 319 f.). Im selben Abschnitt qualifiziert Zarathustra den Sucher
als „Schauspieler" (KSA 4, 317, 10 bzw. 26), was wiederum eine thematische
Brücke zu GD Sprüche und Pfeile 38 zu schlagen erlaubt und erklären könnte,
weshalb 65, 17 f. zwischen die beiden „Gewissensfragen" geschoben wird. Zu
N.s positivem Begriff vom „grossen Menschen" gerade auch in Abgrenzung von
Carlyle siehe GD Streifzüge eines Unzeitgemässen 44 (KSA 6, 145 f.). Im „Affen
des Ideals" mag man eine Anspielung auf den Darwinismus erkennen (vgl. NK
KSA 1, 58, 5-8 u. Large 1998, 86). In GT 10 benutzt N. auch die antike Wendung
„Affe des Herakles" im Sinne von „sich prahlerisch verhalten", vgl. NK KSA 1,
75, 1 f. Zum Motiv des Affen bei N. siehe Groff 2004.
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65, 20 f. Bist du Einer, der zusieht? oder der Hand anlegt? — oder der wegsieht,
bei Seite geht?... Dritte Gewissensfrage.] Vgl. NK 65, 9-11. Die Metaphorik des
Zusehens, Hand-Anlegens oder Wegsehens erinnert an Jesu Erzählung vom
barmherzigen Samariter in Lukas 10, 30-37.
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65, 23-66, 2 Willst du mitgehn? oder vorangehn? oder für dich gehn?... Man
muss wissen, was man will und dass man will. Vierte Gewissensfrage.] Vgl.
NK 65, 9-11 u. NL 1888, KSA 13, 18[7], 534, 1-4: „Man soll von sich nichts
wollen, was man nicht kann. Man frage sich: willst du mitgehn? Oder
voran gehn? Oder für dich gehn? — Im zweiten Fall will man Hirt sein: Hirt,
das heißt oberster Nothbedarf einer Heerde."
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66, 4-6 Das waren Stufen für mich, ich bin über sie hinaufgestiegen, — dazu
musste ich über sie hinweg. Aber sie meinten, ich wollte mich auf ihnen zur Ruhe