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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,1): Kommentar zu Nietzsches "Der Fall Wagner", "Götzen-Dämmerung" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.70913#0576
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Stellenkommentar GD Streifzüge, KSA 6, S. 152-153 557

Entwicklung ausgegangen werden sollte, legt demgegenüber GD Streifzüge
eines Unzeitgemässen 44, KSA 6, 146, 2 nahe.
152, 25-29 Aber man missversteht grosse Menschen, wenn man sie aus der
armseligen Perspektive eines öffentlichen Nutzens ansieht. Dass man keinen Nut-
zen aus ihnen zu ziehn weiss, das gehört selbst vielleicht zur Grösse...}
Vgl. GD Streifzüge eines Unzeitgemässen 44, KSA 6, 145 f.
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N. stellt sich in diesem Abschnitt auf die einsame Höhe des von seinen Zeitge-
nossen völlig Unverstandenen — eine Höhe, auf die Hehn 1888, 50-189 Goethe
gestellt hatte, dem sein Publikum in keiner Weise das Wasser habe reichen
können.
153, 2 vor dem ich Ehrfurcht habe] Vgl. NK 152, 13. Im Sinne von Wilhelm
Meisters Wanderjahren ist hier die Ehrfurcht vor dem gemeint, „was uns gleich
ist".
153, 3 f. auch verstehen wir uns über das „Kreuz"...] Vgl. NK KSA 6, 52, 16 f.
153, 4-6 Man fragt mich öfter, wozu ich eigentlich deutsch schriebe: nir-
gendswo würde ich schlechter gelesen, als im Vaterlande.] Wiederum ist die
Gegenfigur Goethe als Inbegriff der deutschen Sprachbeherrschung: Bei Hehn
1888, 64 konnte N. lesen, Klopstock sei zum Schluss gekommen: „Also kann
Goethe kein Deutsch!" „Nur als Goethe in den Venetianischen Epigrammen
sich erlaubt hatte, die deutsche Sprache als den schlechtesten Stoff zu bezeich-
nen, in dem er Leben und Kunst verderbe, — da war dies in Klopstocks Augen
ein Frevel am Heiligsten" (ebd.). Oder dass er von Frau von Stein zur Korres-
pondenz in französischer Sprache genötigt worden sei: „So mußte der, durch
den die deutsche Sprache aus dem Aschenbrödel zur Fürstin ward, sich üben,
es auch in der äußeren Art den Hofleuten gleichzuthun!" (Ebd., 84). In EH
Warum ich so gute Bücher schreibe 2, KSA 6, 301, 14-17 behauptet N., er sei
überall sonst entdeckt, nur im „Flachland" Deutschland nicht.
153, 7-13 Dinge schaffen, an denen umsonst die Zeit ihre Zähne versucht; der
Form nach, der Substanz nach um eine kleine Unsterblichkeit bemüht
sein — ich war noch nie bescheiden genug, weniger von mir zu verlangen. Der
Aphorismus, die Sentenz, in denen ich als der Erste unter Deutschen Meister bin,
sind die Formen der „Ewigkeit"] Vgl. z. B. Hehn 1888, 194: „Aus Italien schreibt
er [sc. Goethe] drei Jahre darauf (1787, 23. August): ,Die Gestalt dieser Welt
vergeht, ich möchte mich nur mit dem beschäftigen, was bleibende Verhält-
 
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