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Oehme, Curt [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 7. Abhandlung): Der Einfluß des Glykokolls bei Hund und Ratte, 1 — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.43799#0026
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26

Curt Oehme: Der Energiehaushalt
0.787 (+O.OO3) bzw. 0.793. Diese Unterschiede fallen außerhalb
der bekanntlich nicht ganz kleinen Fehlerbreite des R. Q.. Das
individuell verschiedene Verhalten des R. Q. bei gleicher Ernäh-
rung ist wohl gerade wegen der methodischen Schwierigkeit bisher
wenig beachtet. Für die vorliegenden Fragen zunächst viel wich-
tiger ist aber sein Gang bei Reaktionen auf Aminosäure-
zufuhr. Wie bereits bei den früheren Versuchen an Kleintieren
bewegt er sich auch bei den Hunden in entgegenge-
setztem Sinne wie die Stoffwechselgröße, fallend, wenn
jene steigt, und umgekehrt.
Der R. Q. ist in der dritten Dezimale nicht mehr genau. Er schwankt
aber mit dem Maximum und Minimum der Grundumsatzlage, abgesehen
von den Hungerperioden, bei Hund 1 zwischen 0.69s und 0.78, bei Hund
3 zwischen 0.76 und 0.86, bei Hund 4 zwischen 0.78 und 0.86, bei Hund 6
zwischen 0.72 und 0.78. Die kleineren Ausschläge bei Hund 3 und
6 korrespondieren mit der geringeren Grundumsatzverschie-
bung durch Glykokoll während der Verabreichung von Küchen-
abfall futter. Der mittlere Fehler findet sich in Tab. X angegeben.
Der respiratorische Quotient ist also trotz gleichlangem Futter-
entzug vor den Grundumsatzbestimmungen verschieden groß am
selben Tier und steigt auf Werte an, die als unvereinbar mit
einer korrekten Vorbereitung und Ausführung der Grundumsatz-
bestimmung beargwöhnt werden könnten, wie das in Kleintier-
versuchen (s. oben Methodik S. 13) durch amerikanische Forscher bei
der Suche nach dem wahren Grundumsatzwert auch geschehen
ist. Allen unseren Versuchen ist die gleiche Nahrungskarenz von
28 bis 30 Stunden, den parallelen mit und ohne Glykokoll auch
die gleiche Ernährungsweise vorausgegangen.
Die Größe des respiratorischen Quotienten unter
Grundumsatzbedingungen und damit die Beteiligung der
drei Hauptnährstoffe am Stoffwechsel ist hiernach von
der Vorbehandlung mit der Aminosäure abhängig. Sie
erhöht anscheinend die Verbrennung der Kohlehydrate auf Kosten
der Fette. Über den Einbezug des Eiweißes wird später die
gleichzeitige Beobachtung des Stickstoffwechsels Aufschluß geben
(s. S. 57 u. 67). Da der Stoffwechsel nach der vorbereitenden Nah-
rungsenthaltung zur Grundumsatzmessung sich ähnlich dem in der
ersten Hungerphase gestaltet, in der die Kohlehydratvorräte ein-
geschmolzen werden, aber beim Hund noch nicht erschöpft sind,
liegt die Annahme nahe, daß die Aminosäure auf diese Vorgänge
nachhaltigen Einfluß ausübe. Es fragt sich, ob die Wirkung auf
 
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