Die Intensitäten alluvialer und diluvialer geologischer Vorgänge usw. 7
Der Riggenbach sehen Definition des Wolkenbruches entspricht kein
einziger dieser Fälle, weil bei keinem eine Gesamtmenge von 50 mm
gefallen ist. Der Definition von Platzregen entsprechen etwa 25 Fälle
von 44, also im Durchschnitt wenig mehr als ein Fall im Jahr. Fast
alle 44 stärkeren Regenfälle liegen in den heißesten Sommermonaten,
wenige im Mai, September, Oktober.
Der einzige Regenfall des Gebietes, der, soweit mir das bekannt
geworden ist, wenigstens für einen Ort mehr als 50 mm in einer Nacht
aufwies, war der erwähnte Gewitterregen vom 5.-6. Juni 1921. Für
ihn erhielt ich durch meinen verehrten Kollegen Professor Wolf von
der Heidelberger Sternwarte die folgenden Angaben. In der betreffen-
den Nacht fielen in:
Adelsheim.
. 9,6 mm,
Eberbach . .
16,0 mm,
Oberdielbach . . . .
. 56,5
D
Elsenz . . .
7,9
V
Neckarbischofsheim
. 28,6
D
Kohlhof . .
14,1
V
Königstuhl.
. 14,0
d
Heidelberg .
12,6
V
Mannheim.
• 1,2
d
Karlsruhe. .
—
V
Gerlachsheim . . . .
. 25,5
Pulfringen .
11,5
Aus dieser Zusammenstellung
geht, hervor, daß der Regen g
Stärke (über 20 mm) nur
an drei
Stellen
erreicht hat,
daß
aber
Stärke genügte, um an einzelnen Punkten tiefe Erosionsrisse zu er-
zeugen und eine kleine Muhre hervorzurufen. Würden sich so starke
o
Wirkungen öfter an derselben Stelle wiederholen, so müßten in
wenigen Jahrhunderten erhebliche geologische Wirkungen entstehen.
Indessen geht aus den Zusammenstellungen der Landeswetterwarte wie
aus den Erfahrungen der einheimischen Bevölkerung deutlich hervor,
daß das nicht der Fall ist, daß also zerstörende Regengüsse nur in
sehr großen zeitlichen Abständen denselben Punkt zu betreffen
pflegen.
Eigentliche Wolkenbrüche im Riggenbach sehen Sinne kommen
jedenfalls nur äußerst selten, wenn überhaupt in dem hier behandelten
Gebiete vor.
Die stärksten Abtragung en habe ich in den 26 Jahren meines
Aufenthaltes in Pleidelberg nicht bei den Sommergewitterregen, ja auch
nicht bei den Hochwässern des Winters beobachtet, sondern in der
langen Winterregenperiode des Januar-Februar 1923. Da gingen in
wenigen Tagen in der unmittelbaren Umgebung von Heidelberg eine
Anzahl von Bergschlipfen und kleinen Muhren herunter, während an
zahlreichen Stellen die Oberhaut lehmiger Gehänge mit der Gras-
narbe ins Gleiten kam und in den Straßen- und Eisenbahneinschnitten,
aber auch bei natürlichen Hängen die Böschungen abstumpfte. Größere
2*
Der Riggenbach sehen Definition des Wolkenbruches entspricht kein
einziger dieser Fälle, weil bei keinem eine Gesamtmenge von 50 mm
gefallen ist. Der Definition von Platzregen entsprechen etwa 25 Fälle
von 44, also im Durchschnitt wenig mehr als ein Fall im Jahr. Fast
alle 44 stärkeren Regenfälle liegen in den heißesten Sommermonaten,
wenige im Mai, September, Oktober.
Der einzige Regenfall des Gebietes, der, soweit mir das bekannt
geworden ist, wenigstens für einen Ort mehr als 50 mm in einer Nacht
aufwies, war der erwähnte Gewitterregen vom 5.-6. Juni 1921. Für
ihn erhielt ich durch meinen verehrten Kollegen Professor Wolf von
der Heidelberger Sternwarte die folgenden Angaben. In der betreffen-
den Nacht fielen in:
Adelsheim.
. 9,6 mm,
Eberbach . .
16,0 mm,
Oberdielbach . . . .
. 56,5
D
Elsenz . . .
7,9
V
Neckarbischofsheim
. 28,6
D
Kohlhof . .
14,1
V
Königstuhl.
. 14,0
d
Heidelberg .
12,6
V
Mannheim.
• 1,2
d
Karlsruhe. .
—
V
Gerlachsheim . . . .
. 25,5
Pulfringen .
11,5
Aus dieser Zusammenstellung
geht, hervor, daß der Regen g
Stärke (über 20 mm) nur
an drei
Stellen
erreicht hat,
daß
aber
Stärke genügte, um an einzelnen Punkten tiefe Erosionsrisse zu er-
zeugen und eine kleine Muhre hervorzurufen. Würden sich so starke
o
Wirkungen öfter an derselben Stelle wiederholen, so müßten in
wenigen Jahrhunderten erhebliche geologische Wirkungen entstehen.
Indessen geht aus den Zusammenstellungen der Landeswetterwarte wie
aus den Erfahrungen der einheimischen Bevölkerung deutlich hervor,
daß das nicht der Fall ist, daß also zerstörende Regengüsse nur in
sehr großen zeitlichen Abständen denselben Punkt zu betreffen
pflegen.
Eigentliche Wolkenbrüche im Riggenbach sehen Sinne kommen
jedenfalls nur äußerst selten, wenn überhaupt in dem hier behandelten
Gebiete vor.
Die stärksten Abtragung en habe ich in den 26 Jahren meines
Aufenthaltes in Pleidelberg nicht bei den Sommergewitterregen, ja auch
nicht bei den Hochwässern des Winters beobachtet, sondern in der
langen Winterregenperiode des Januar-Februar 1923. Da gingen in
wenigen Tagen in der unmittelbaren Umgebung von Heidelberg eine
Anzahl von Bergschlipfen und kleinen Muhren herunter, während an
zahlreichen Stellen die Oberhaut lehmiger Gehänge mit der Gras-
narbe ins Gleiten kam und in den Straßen- und Eisenbahneinschnitten,
aber auch bei natürlichen Hängen die Böschungen abstumpfte. Größere
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