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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1924, 3. Abhandlung): Die Intensitäten alluvialer und diluvialer geologischer Vorgänge und ihre Einwirkung auf die pliocäne Rumpffläche des Kraichgaues und Odenwaldes — Berlin, Leipzig, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.43846#0008
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WILHELM SaLOM OK ;

8
Bergschlipfe und Muhren kenne ich aus diesem Zeitraum vom Schweizer-
weg im Heidelberger Stadtgebiet (Neuenheim), an der Reinerschen Villa
am Schloß-Wolfsbrunnenweg, hinter dem Haarlaß, am Guckkastenweg
östlich des Haarlaß gegen das Stift Neuburg und beim Kinderheim
der Stadt Mannheim südlich Neckargemünd. Auch im Siebenmühlen-
tal fand eine Rutschung von größerem Ausmaße unterhalb des Hübsch-
sehen Grundstückes statt.
Zahlreiche unbedeutende Rutschungen waren z. B. an der Straße
von der Neckargemünder Eisenbahnbrücke gegen Neckarsteinach am
rechten Neckarufer zu sehen.1) Ich verdanke nun auch für diese
Niederschlagsperiode wieder sehr wertvolle Angaben den Zusammen-
stellungen der badischen Landeswetterwarte, deren Leitung
ich auch an dieser Stelle meinen besten Dank für die Überlassung der
Tabellen und für die Erlaubnis zur Veröffentlichung ausspreche. Nach
diesen Tabellen hatten

Monats-
°/o der
Zahl der
im Januar 1923 E
liederschlags-
normalen
Niederschi.
summe
Summe
Tage
Neckarbischofsheim -(Kraichgau) .
79,2 mm
126.
14.
Kohlhof.
109,5 „
166.
19.
Königstuhl.
107,4 „
168.
19.
Heidelberg.
93,7 „
195.
20.
Mannheim.
56,2 „
201.
17.
im Februar 1923
Neckarbischofsheim.
122,1 „
235.
17.
Kohlhof.
151,7 „
271.
20.
Königstuhl.
147,6 „
273.
19.
Heidelberg.
111,7 „
279.
20.
Mannheim.
52,2 „
218.
18.
Der März war wieder ziemlich normal.
Das Wesentliche und
Wichtige an den Monaten Januar
und Februar
■ 1923 war
also, daß
in dem Gebiet trotz gänzlichen
Fehlens von
Platzregen
oder gar

Wolkenbrüchen die lange dauernde Vermehrung der Niederschläge (auf
126 — 201 °/o im Januar, im Februar aber 218—279 °/o der normalen
Menge) ausreichte, um an zahlreichen Stellen das Gleichgewicht der
Hänge zu stören und diese in intensive Bewegung zu versetzen. Und
dabei fanden die hauptsächlichsten Rutschungen, Muhren und Schlipfe
schon Anfang Februar statt. Offenbar hing das damit zusammen,
daß vor dem Eintritt der angeführten Bodenbewegungen nach meiner
9 Über Rutschungen im Kraichgau hat Mückle (Kraichgau S. 34) einige
Angaben.
 
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