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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1924, 3. Abhandlung): Die Intensitäten alluvialer und diluvialer geologischer Vorgänge und ihre Einwirkung auf die pliocäne Rumpffläche des Kraichgaues und Odenwaldes — Berlin, Leipzig, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.43846#0038
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38

Wilhelm Salomon: Die Intensitäten usw.

und Neckars, sowie des oberrheinischen Gebirgsrandes ist wie folgt zu
erklären: Die sanftwellige Hochflächenlandschaft ist im Pliocän ent-
standen, wobei es dahingestellt sein soll, ob die Stufen damals bereits
in ihrer heutigen Form herausgebildet waren. Auf den Ruhezustand,
der im Pliocän eingetreten war, folgte entweder noch im jüngeren
Pliocän oder, nach dem Alter der Bruchsaler Hochflächenkiese zu ur-
teilen, sogar erst im älteren Diluvium eine neue Periode tektonischer
Bewegungen, durch die der Höhenunterschied zwischen Erosionsbasis
und Hinterland wesentlich vergrößert wurde. Der Gebirgsrand hob
sich scharf heraus. Schon dadurch wurde die Erosionstätigkeit des
Neckars und seiner Nebenflüsse neu belebt. Außerdem aber waren be-
stimmte Unterperioden des Diluviums offenbar wesentlich niederschlags-
reicher als die Gegenwart. In ihnen vergrößerte sich das Maß der
Abtragung, Erosion und Akkumulation ganz erheblich. In den kalten
Perioden fanden intensive Abtragungen durch Solifluktion statt, so daß
wir das Diluvium als Ganzes genommen als eine Periode der Regsam-
keit. der exogenen Vorgänge bezeichnen müssen. Im Gegensatz dazu
ist das Alluvium eine Periode schwacher Tätigkeit, sowohl der exogenen
Vorgänge, wie der tektonischen Bewegungen. Ausnahmen von der
Regel sind in den ersten Abschnitten beschrieben. Sie ändern nichts
am Charakter des Alluviums (für das hier behandelte Gebiet) als einer
ausgesprochenen kraftlosen Epigonenperiode. Die plioeäne
Rumpfflächenlandschaft läßt sich im Osten über Franken nach Thü-
ringen, im Westen über Frankreich, Holland, Belgien bis nach England
verfolgen. An einer Reihe von Stellen ragten aber Bergländer über
sie empor.
 
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