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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 23. Abhandlung): Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37466#0042
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43

Georg Klebs:

oder vierten Tage bei einigen Arten an, wobei die älteren Blätter
zuerst schlaft herabhingen. Am fünften Tage waren völlig welk
cuhrppu, Tec^o^u
und die Blätter begannen abzufallen; ohne deut-
liches Welken fielen ab die Blätter von LDi/oh'u, COwzu-
welk, aber grün und nicht abfallend zeigten
sich die Blätter von Nach Beendigung des Ver-
suches am zehnten Tage hatte allein specmsn noch
frisch aussehende Blätter; aber nach Befeuchtung des Topfes
fielen auch sie in einigen Tagen ab. Allmählich begann nach
Wasserzufuhr bei allen Exemplaren neues Wachstum; nur bei
und NcAlsWo&Awa war der obere Teil des Stammes
abgestorben. Die Versuche bestätigen die bekannte Tatsache, daß
Trockenheit zu einem Laubabfall führt, je nach den Arten in
verschiedener Zeit, aber schließlich mit dem gleichen Resultat.
In Buitenzorg herrscht ein relativ sehr feuchtes Klima (vgl.
Tabelle S. 39) und während der Westmonsunzeit im Winter regnet
es oft und viel. Indessen finden sich andrerseits große Schwan-
kungen; im November 1910 gab es vier aufeinanderfolgende
Tage, die regenfrei waren, während im Januar volle Regentage
eintraten. Im allgemeinen ist nicht anzunehmen, daß solche
Schwankungen für sich allein über Ruhe oder Wachstum ent-
scheiden, wenn auch dadurch wieder Ungleichheiten im Ver-
halten der Zweige befördert werden können.

D. Der Nährsalzgehalt des Bodens.
Für das Wachstum der Pflanzen sind, neben den durch die
Blätter erzeugten organischen Stoffen, gewisse anorganische Ver-
bindungen des Bodens unbedingt notwendig. Die Aufnahme
solcher Nährsalze hängt ab von der Menge und Konzentration,
in der sie sich im Boden befinden, ferner von der Größe des
Wurzelsystems, den Leitungsorganen des Stammes, der Transpira-
tionstätigkeit der Blätter. Nach den heute bekannten Tatsachen
muß man annehmen, daß die Transpiration bei genügendem
Wassergehalt des Bodens auf die Aufnahme der Nährsalze sehr
fördernd einwirkt. Auf diese günstige Wirkung der Transpiration
führt SMITH (1909) die eigentümliche Erscheinung zurück,
daß manche Bäume in Ceylon ihr neues Laub gerade in der
relativ trocknen Zeit des Februar ausbilden. Ebenso erklärt sich
 
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