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Lieske, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 3. Abhandlung): Serologische Studien mit einzelligen Grünalgen — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34598#0020
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20 (B. 3)

R. LiESKE:

Höhlung eines für Hängetropfen-Präparate ausgeschliffenen Ob-
jektglases einen Tropfen des betreffenden Serums und verteilt mit
einer Platinöse die zu untersuchende Algenart in dem Tropfen.
Bei richtiger Verdünnung des Serums tritt hierbei bei positiver
Reaktion sofort oder nach ganz kurzer Zeit eine makroskopisch
ohne weiteres sichtbare Agglutination ein. In zweifelhaften Fällen
ist der Serumtropfen sehr bequem mit einem schwächeren Trocken-
system zu untersuchen. (Vgl. Fig. 2 und 3).


Fig. 2. Aufschwemmung einer Licht -
kuitur von Stichococcus bacillaris in
normai. Kaninchenserum, Verd. 1: 200.
Seibert Obj. 3. Okui. III.

Fig. 3. Schwache Agglutination von
Stichococcus bacillaris, Serumverdün-
nung 1: 200.
Seibert Obj. 3. Okul.III.

Gute Sera verwendet man zur Deckglasagglutination am besten
in einer Verdünnung von 1 : 100 bis 1 : 200.
Die Untersuchungen ergaben zunächst, daß niedere Algen
sich ebensogut agglutinieren lassen wie Bakterien. Die Frage, ob
die Reaktion wirklich artspezifisch ist, bedurfte weiterer Unter-
suchungen. Ein Immunserum von Chlorella vulgaris z. B. aggluti-
nierte in entsprechender Verdünnung nur Chlorella vulgaris, nicht
etwa Chlorococcum- oder Chlamydomonas-Arten. Das ist noch
kein Beweis dafür, daß die Agglutination für eine bestimmte Al-
genart spezifisch ist. Es wäre möglich, daß die Reaktion nur für
den zur Immunisierung angewendeten Stamm spezifisch wäre,
was natürlich den praktischen Wert der Agglutinationsmethode
sehr herabsetzen würde.
 
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