Serologische Studien mit einzelligen Grünalgen. (B. 3) 33
20 Minuten beginnt in gänzlich negativen Fällen die Lösung der
Blutkörperchen eben sichtbar zu werden. Man läßt die Reaktion
bei Zimmertemperatur weitergehen, und kann so viel feinere
Unterschiede feststellen als bei dem schnellen Verlauf der Reaktion
im Brutschrank.
Die richtige Verdünnung des Antikörpers spielt bei der Aus-
führung der Reaktion die wesentlichste Rolle, sie ist natürlich ab-
hängig von der Fragestellung des Versuches. Hierauf wird bei
Besprechung der einzelnen Versuche noch näher zurückgekommen.
Zur weiteren Erläuterung des Vorganges sei ein praktisches
Beispiel angegeben. Wir benutzen ein hochwertiges Kaninchen-
serum von Stichococcus bacillaris in einer Verdünnung von 1:100
als Antikörper (S). Dazu verwenden wir als Antigen (E) in einem
Falle ein Extrakt von Stichococcus bacillaris, im anderen Falle
von Protococcus veridis. Im ersten Falle sind das Antigen (E)
und der Antikörper (S) homolog, sie vermögen also das zugesetzte
Komplement (C) zu binden, so daß beim Zusatz des hämolytischen
Systems (A+H) kein Komplement mehr frei ist und die Hammel-
blutkörper deshalb nicht zur Lösung kommen können, d. h. die
Reaktion ist positiv. (Der mittlere Fall in Fig. 4.)
Wenn das zum Versuch benutzte Stichococcus-Serum nicht
hochwertig genug war, um in der Verdünnung 1:100 alles Komple-
ment zu binden, so wird ein Teil der Hammelblutkörper gelöst
werden, die Reaktion ist schwach positiv, um eine vollständig
positive Reaktion zu erzielen, müßte das Serum weniger stark
verdünnt werden.
Im zweiten Falle, wenn wir als Antigen Protococcus-Extrakt
(El) verwenden, sind Antigen und Antikörper nicht homolog,
sie vermögen daher das zugesetzte Komplement nicht zu binden.
Das Komplement kann sich mit dem Ambozeptor vereinigen und
die Hammelblutkörper werden aufgelöst, d. h. die Reaktion ist
in diesem Falle negativ. (Der erste Fall in Fig. 4.)
Die Reaktion bleibt hier auch negativ, wenn wir den Ver-
dünnungsgrad des Stichococcus-Serums wesentlich herabsetzen.
Wenn wir drittens als Antigen Stichococcus-Extrakt (E) und als
Antikörper Protococcus-Serum (Sl) anwenden, verläuft die Re-
aktion ebenfalls negativ, weil Antigen und Antikörper wieder
nicht homolog sind. (Dritter Fall in Fig. 4.)
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20 Minuten beginnt in gänzlich negativen Fällen die Lösung der
Blutkörperchen eben sichtbar zu werden. Man läßt die Reaktion
bei Zimmertemperatur weitergehen, und kann so viel feinere
Unterschiede feststellen als bei dem schnellen Verlauf der Reaktion
im Brutschrank.
Die richtige Verdünnung des Antikörpers spielt bei der Aus-
führung der Reaktion die wesentlichste Rolle, sie ist natürlich ab-
hängig von der Fragestellung des Versuches. Hierauf wird bei
Besprechung der einzelnen Versuche noch näher zurückgekommen.
Zur weiteren Erläuterung des Vorganges sei ein praktisches
Beispiel angegeben. Wir benutzen ein hochwertiges Kaninchen-
serum von Stichococcus bacillaris in einer Verdünnung von 1:100
als Antikörper (S). Dazu verwenden wir als Antigen (E) in einem
Falle ein Extrakt von Stichococcus bacillaris, im anderen Falle
von Protococcus veridis. Im ersten Falle sind das Antigen (E)
und der Antikörper (S) homolog, sie vermögen also das zugesetzte
Komplement (C) zu binden, so daß beim Zusatz des hämolytischen
Systems (A+H) kein Komplement mehr frei ist und die Hammel-
blutkörper deshalb nicht zur Lösung kommen können, d. h. die
Reaktion ist positiv. (Der mittlere Fall in Fig. 4.)
Wenn das zum Versuch benutzte Stichococcus-Serum nicht
hochwertig genug war, um in der Verdünnung 1:100 alles Komple-
ment zu binden, so wird ein Teil der Hammelblutkörper gelöst
werden, die Reaktion ist schwach positiv, um eine vollständig
positive Reaktion zu erzielen, müßte das Serum weniger stark
verdünnt werden.
Im zweiten Falle, wenn wir als Antigen Protococcus-Extrakt
(El) verwenden, sind Antigen und Antikörper nicht homolog,
sie vermögen daher das zugesetzte Komplement nicht zu binden.
Das Komplement kann sich mit dem Ambozeptor vereinigen und
die Hammelblutkörper werden aufgelöst, d. h. die Reaktion ist
in diesem Falle negativ. (Der erste Fall in Fig. 4.)
Die Reaktion bleibt hier auch negativ, wenn wir den Ver-
dünnungsgrad des Stichococcus-Serums wesentlich herabsetzen.
Wenn wir drittens als Antigen Stichococcus-Extrakt (E) und als
Antikörper Protococcus-Serum (Sl) anwenden, verläuft die Re-
aktion ebenfalls negativ, weil Antigen und Antikörper wieder
nicht homolog sind. (Dritter Fall in Fig. 4.)
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