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Hans Driesch:
Schematische Darstellung:
Ö
Hier wird, wie bei der zweiten Möglichkeit, Energie aus einer
Achse in die andere ,,verlagert“, das allgemeine Prinzip von
der Energieerhaltung bleibt aber, da die Widerstände „wie“
absolut elastische gedacht werden, gewahrt.
4. Vergleich der verschiedenen Lehren.
Welche von den drei Möglichkeiten einer Beeinflussung des
Materiellen durch das Amaterielle realisiert sind, entzieht sich der
Feststellung. Alle drei können hypothetisch nach Bedürfnis ver-
wertet werden.
Für die vitale Handlung, also für die Innervation, würde ich
die erste, also meine eigene frühere Lehre, vorziehen; hier handelt
es sich ja nur um „ja“ oder „nein“; die örtlich und zeitlich be-
stimmte Lokalisation der Gesamtheit des „ja“ ergibt das Be-
sultat1.
Für die Ontogenese und die regulative Formbildung überhaupt
aber leistet die dritte, die neue, Möglichkeit wohl mindestens eben-
soviel wie die alte. Das formschaffende Gebilde kann auf Grund
ihrer wie mit „realen“ Bedingungsgleichungen durchsetzt gedacht
werden: so kommt die typische Ordnung in das noch Ungeordnete
oder in seiner Ordnung Gestörte.
Ganz besonders scheint mir aber der folgende Umstand für
•das Verwirklichtsein der dritten Möglichkeit bei allen vitalen
Formbildungsvorgängen zu sprechen: Alle Vitalordnung ist nur
in großen Zügen gewährleistet, geht aber nicht ins aller-
letzte, nicht einmal bis auf die Lagen der einzelnen Zellen. Vieles
ist „zufällig“, es ist nur eine Gesamtheit von Ordnungs-
zügen im Zufälligen da.
1 Hierzu vgl. meinen Aufsatz: Der Begriff der organischen Form in
Schaxels Abh. z. theor. Biol. 3, S. 59 f.
Hans Driesch:
Schematische Darstellung:
Ö
Hier wird, wie bei der zweiten Möglichkeit, Energie aus einer
Achse in die andere ,,verlagert“, das allgemeine Prinzip von
der Energieerhaltung bleibt aber, da die Widerstände „wie“
absolut elastische gedacht werden, gewahrt.
4. Vergleich der verschiedenen Lehren.
Welche von den drei Möglichkeiten einer Beeinflussung des
Materiellen durch das Amaterielle realisiert sind, entzieht sich der
Feststellung. Alle drei können hypothetisch nach Bedürfnis ver-
wertet werden.
Für die vitale Handlung, also für die Innervation, würde ich
die erste, also meine eigene frühere Lehre, vorziehen; hier handelt
es sich ja nur um „ja“ oder „nein“; die örtlich und zeitlich be-
stimmte Lokalisation der Gesamtheit des „ja“ ergibt das Be-
sultat1.
Für die Ontogenese und die regulative Formbildung überhaupt
aber leistet die dritte, die neue, Möglichkeit wohl mindestens eben-
soviel wie die alte. Das formschaffende Gebilde kann auf Grund
ihrer wie mit „realen“ Bedingungsgleichungen durchsetzt gedacht
werden: so kommt die typische Ordnung in das noch Ungeordnete
oder in seiner Ordnung Gestörte.
Ganz besonders scheint mir aber der folgende Umstand für
•das Verwirklichtsein der dritten Möglichkeit bei allen vitalen
Formbildungsvorgängen zu sprechen: Alle Vitalordnung ist nur
in großen Zügen gewährleistet, geht aber nicht ins aller-
letzte, nicht einmal bis auf die Lagen der einzelnen Zellen. Vieles
ist „zufällig“, es ist nur eine Gesamtheit von Ordnungs-
zügen im Zufälligen da.
1 Hierzu vgl. meinen Aufsatz: Der Begriff der organischen Form in
Schaxels Abh. z. theor. Biol. 3, S. 59 f.