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Driesch, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 18. Abhandlung): Logische Studien über Entwicklung, 2 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37695#0048
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48

Hans Driesch:

der Gesamtheit m der Elemente hergestellt werden können1, und
zwar wären alle diese möglichen Verschiedenheiten seines Ver-
haltens das Ergebnis mechanischer Wirkungen der anderen
Elemente.
Das würde für jedes Element gelten.
Alle in einer experimental beliebig hergestellten Teilmenge
jeweils vorhandenen Elemente aber würden trotzdem „harmo-
nisch“ Zusammenarbeiten, d. h. ein dem „normalen“ der Gruppen-
verteilung nach geometrisch ähnliches Ergebnis zeitigen.
e) Die Einstellung von A muß, wie wir wissen, insofern bei
jeder beliebigen Mengenentnahme (bis zu f hin), im wesentlichen
„dieselbe“ bleiben, als sie stets zu einem geometrisch ähnlichen
Ergebnis führt. Dieses Ergebnis darf dynamisches Gleich-
gewicht heißen. Da jedes Gleichgewicht auf einem gegenseitigen
Sichaufheben von Kräften ruht, so würde also in unserem Falle
das Endgleichgewicht auf der Gesamtheit der einander aufhebenden
Endresultanten (im Sinne von b) ruhen. Die Gesamtheit
der Endresultanten im Zustand B wäre es, welche, trotz
beliebiger Störung des Zustandes A, lediglich aus der Mechanik
des Systems heraus, geometrisch ähnlich geblieben wäre.

f) Wichtige Erinnerung: Es darf nach Voraussetzung
keine „Maschine“ angenommen werden, welche nach einer Ent-
nahme von Elementen im Zustand A erst einmal den Zustand A
als solchen in geometrischer Ähnlichkeit wieder herstellt. Denn
außer dem Zustand A soll ja eben (s. Nr. 2) nichts vorhanden
sein. Der Zustand A-x muß also aus sich das proportionale
Endgleichgewicht leisten können, und zwar für jede beliebige
Menge x, beliebig sowohl der Lage in A wie, innerhalb der Grenzen
0 < x < fm, der Größe nach.

g) In jedem beliebigen Experimentalfall müßten die End-
lagen der Elemente in Zustand B:

.b ,tb m

XI yi ZI, x2 y 2 z 2 , xf yf z?.X-_X y~_x z~_x
Funktionen sein nur von ihren Lagen und Geschwindigkeiten in

1 Die „prospektive Potenz“, d. h. das überhaupt mögliche Schicksal,
eines beliebig herausgegriffenen Elements umfaßt also so viele mögliche
„prospektive Bedeutungen“, d. h. wirkliche Einzelschicksale, wie sich Teil-
mengen von m—x Elementen (wo 0<x<fm), aus der Gesamtmenge m
bilden lassen.
 
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