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Immisch, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 7. Abhandlung): Agatharchidea — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37684#0013
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Agatharehidea.

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advertisse apucl Photium, in Agatharchide: cuius excerpta errore
librarii in duo diversa capita esse divulsa, ut interiectis aliis aliorum
scriptorum excerptis alterum caput suo auctori subtractum et in
alienum nomen migraverit. Wyttenbach fährt fort: sed hoc quäle
sit nondum satis iudicare potui: quandoquidem neutra in Photii
editione, Hoeschelii et Schottii, quid ad marginem notatum nee in
peculiaribus adversariorum schedis quidquam a Ruhnkenio signiji-
catum adhuc repperi. Hierbei ist — mag nun Ruhnken selbst
über die Einzelheiten der vielleicht nie ernstlich in Angriff genom-
menen Sache sich nicht ganz zutreffend ausgedrückt haben, oder
mag seine Erzählung in Wyttenbachs Gedächtnis nachträglich
etwas verschoben worden sein — irrtümlich nur die Angabe über
den Zwischenschub einer Mehrzahl nicht - agatharchideischer
Exzerpte und die Behauptung, das abgesprengte Stück laufe
jetzt unter einem bestimmten, von Agatharchides verschiedenen
Verfassernamen. Die Absprengung selbst (excerpta errore librarii
in duo diversa capita esse divulsa) ist richtig; nur geht die gesuchte
Einleitung zum ersten Buche, die das losgetrennte Stück enthält
und die sich als eine sehr umfängliche, philosophische Haupt-
einleitung des Gesamtwerkes herausstellt, dem Codex 250 un-
mittelbar voraus, abgesondert als Codex 249, und zwar als ein
anonymes Werk, gegenwärtig mit der Einführungsformel άνεγνώσθη
Πυθαγόρου βίος, die schon beim ersten Durchlesen als durchaus
unvereinbar mit dem Gesamtinhalt sich erweist.
Zur Bequemlichkeit des Lesers gebe ich unten S. 27 ff. einen
Abdruck des Stückes. Zweierlei sei vorab bemerkt. Die Länge
der in unexzerpierter Gestalt allerdings recht ausführlich zu den-
kenden Abhandlung kann nicht ins Gewicht fallen, auch nicht
das weite Ausholen und das bis ziemlich zum Schluß andauernde
Fernbleiben vom Hauptgegenstand des agatharchideischen Wer-
kes. Wir haben dieses Sichgehenlassen in der Komposition schon
kennen und verstehen gelernt. Es sei hier neben der besprochenen
Einleitung zum fünften Buche noch auf Exkurse von teilweise
ähnlichem Umfang verwiesen. So im ersten wie es scheint mehr
historischen Buche die an die Frage nach dem Ursprung des
Namens Ερυθρά θάλασσα angeknüpfte allgemeine Erörterung
über den Widersinn mythologischer Erfindungen (442 b 29 — 444 b
19), allein fast zwei Drittel so lang wie das ganze Exzerpt Cod. 249.
Andere Stücke dieser Art waren wohl gleichfalls sehr ausführlich;
vgl. die Einlage des oben S. 10 erwähnten συμβουλευτικός λόγος
 
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