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Immisch, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 7. Abhandlung): Agatharchidea — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37684#0014
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14

Otto Immisch:

444 b 41—445 a 23, oder die.Stelle 453 b ff., wo die πάθη ανέλ-
πιστα, durch die ganze Städte und Länder verödet sind, gewiß
im ursprünglichen Text nicht bloß kurz registriert, sondern schon
wegen der guten Gelegenheit zur έλεεινολογία wiederum pathe-
tisch geschildert gewesen sein werden; darauf führt nicht nur der
Vergleich mit der freilich auch verkürzten Parallelüberlieferung
bei Diodor 3, 30, 3, sondern vor allem die da erhaltene, für den
jetzigen Auszug viel zu umständliche Abschlußformel: ταΰτα μέν
ούν ήμΐν είρήσθω προς τους άπίστως διά τδ παράδοξον προς τάς ιστο-
ρίας διακειμένους· πάλιν δέ επί, συνεχή τοΐς προειρημένοις μεταβησόμεθα.
Ähnlich dürfte das jetzt ganz kurze Exzerpt über die Haupt-
geographen der vier Randgebiete (454 b 30—36), woran sich die
Betrachtungen ib. 37—455 a 14 angeschlossen haben mögen, einen
ursprünglich sehr stattlichen Exkurs bezeichnen, ebenso der Ab-
schnitt 460 a 8ff., wo offenbar eine ausführliche Doxographie
περί άμπώτεων mit einem negativen Schlußurteil stand: δτι
είπών περί άμπώτεων ό συγγραφεύς διαφόρους αιτίας καί πάσας
ώς ούδέν έχούσας αληθές άποδοκιμάσας έπάγει· δτι δέ ταΰτα πάντα
λαλιάν μέν έχει σιγάν αίσχυνομένην, πράγματος δέ ούδενός άντείληπται
βοήθειαν δυναμένου τοίς είρημένοις παρασχείν, εύχερές έστι μαθεΐν,.
ja die ganze Ätiologie der Meteora will er überlassen τοΐς έτοι-
μότερον έχουσι προς εύκολίαν ημών und sich an die Tatsachen-
schilderung halten (siehe oben S. 11). Ich führe das hier gleich
mit an, weil es desselben Geistes1 ist, wie der Schluß des von uns
für Agatharchides beanspruchten God. 249, wo 441 a 34ff. ebenso
1 Man beachte auch die auf Agatharchides zurückgehende (Wagner,
Fleck. Jahrb. 1895, 156ff.) Stelle über die Fata Morgana bei Diod. 3, 50, 4ff.
Auch da wird die Ätiologie mit sichtbarer Zurückhaltung eingeleitet παρα-
δόξου δ’ είναι δοκοΰντος του πράγματος καί μύθω πεπλασμένω παραπλήσιου
πειρώνταί τινες των φυσικών αιτίας άποδιδόναι του γινομένου τοιαύτας. Eines
Urteils enthält sich der Berichterstatter, dem Wagner a. a. O. viel
zuviel als eigene Meinung anrechnet und als bewußte philos. Terminologie.
Trotzdem ist ganz zutreffend, was Wagner 161 an weiteren Beispielen für
die skeptische Haltung des Ag. nicht nur phantastischen Einzelangaben
gegenüber (wie 456a 15ff. und Diodor 3, 36, 1), sondern besonders auch
in schwierigen ζητήματα beibringt. Besonders lehrreich ist der Fall 451a 4ff.
(Diod. 3, 20), weil es sich da um einen Satz der eigenen peripatetischen Schule
handelt, der sachlich natürlich von ihm vertreten wird, dessen Beweise aber
durch rhetorisierende Physiologen er ablehnt: εις λογικήν καταχωρήσαι πίστιν ού
ράδιον. Es ist der Satz άνθρωπος άγέννητος έξ άιδίου του γένους ύφεστώς,
wie ihn gerade damals wieder, wohl nicht zu lange vorher, das peripatetische
Schulhaupt Gritolaus im Zusammenhang des Streites mit den Stoikern περί
 
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