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Immisch, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 7. Abhandlung): Agatharchidea — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37684#0018
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18

Otto Immisch:

του Νείλου αύξήσεως παραλαβεΐν. διό φησιν, ώς τούτο ούκέτι.
πρόβλημά έστιν ώφθη γάρ ωανερώς, ότι, έξ ύετών αύξει, καί (τό παρά-
δοξον) ότι, έν τοΐς ξηροτάτοις τόποις τής Αιθιοπίας, έν οίς ούτε
χειμών ούτε ύδωρ έστί, ξυμβαίνει του θέρους πλείστους ύετούς γίνεσθαι.
Beidemal ist τοΰτο stark betont und deshalb von mir gesperrt.
Das Referat über die Etesien deckt es nicht mit. Denn die Be-
währung durch Autopsie kann ja gar nicht auf den Gesamtumfang
der aristotelischen Erklärung gehen und jenen räumlich weit ent-
fernten, nördlichen Entstehungsgrund der äthiopischen Sommer-
regen mitumfassen wollen, sondern nur für die Tatsache dieser
so sonderbaren Regen selber kommt die Autopsie in Betracht,
oder noch genauer: für die Tatsache des Zusammenhanges der
Nilschwelle mit ihnen. Vor dem ersten τοΰτο stehen, diese seine
enge Beziehung sichernd, die Worte: καί έκ των ύετών τούτων ό
Νείλος πλημμυρεΐ του θέρους από των μεσημβρινών καί ξηρών
τόπων ρέων (= καίπερ ρέων).
Diese scharfe, das Referat über die Etesien tatsächlich preis-
gebende Einschränkung jenes berühmten und stolzen Aristoteles-
wortes "ούκέτι πρόβλημα” allein auf das sichtbar Tatsächliche,
auf das Stück wirklicher Beobachtung, das freilich durch Aristo-
teles selbst mit einer meteorologischen Hypothese verbunden
ward, ist, wie wir schon bemerkten (S. 11 Note und 14), echt·
agatharchideisch. Er denkt den παράδοξα gegenüber immer
daran, daß es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als
die Schulweisheit sich träumen läßt. Nur den Ätiologien gegenüber
ist er zurückhaltend. Die Tatsachen respektiert er als solche.
Er ist eben grundsätzlicher Anhänger der ένάργεια (das ist sein
Lieblingswort!) nicht nur im ästhetischen Sinne des Ausdruckes,
sondern auch in seinem methodisch-logischen Sinne. Berger
a. a. 0. 495 und Leopoldi S. 20f., 42f. und 55f. stellen die Belege
dafür zusammen (dieser freilich, um mit Schwartz Agatharchides
damit epikureisch beeinflußt zu erweisen, wozu bei dem Zweifler
an der ausreichenden Erklärbarkeit paradoxer Naturvorgänge
wirklich kein Anlaß ist). Und daß nun tatsächlich Agatharchides
es ist, der diesen Grundsatz gerade auch in der Frage der Nil-
schwelle geltend gemacht hat, folgt aus dem zum Glück unab-
hängig von Photius durch Diodor 1, 41, 4ff. erhaltenen Fr. inc.
112 (S. 194 M.). Da behauptet er lediglich die Tatsache jener die
Nilflut veranlassenden Regen und bestätigt sie durch ähnliche
Vorgänge im tropischen Asien. Und zweierlei ist dabei bemer-
 
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