Otto Immisch:
Mnesarch, Bulagoras, Gartydas, Aresas. Das sachlich Bedenkliche
geht uns hier nichts an, das Wesentliche für uns ist, diese Liste
war trotz Jamblichs einführendem όμολογεΐται nicht die ein-
zige, da anderswo vielmehr Telauges seinem Vater Pythagoras
nachfolgte (Diog. Pr. 15 und 8, 43). Ebendies aber berichtet wei-
ter unten (438 b 28) auch unser Verfasser: καί 6 μέν Μνήσαρχος
εις των υιών αύτοΰ λέγεται, νεώτερος τελεύτησα!, Τηλαύγης δέ ό
έτερος διεδέξατο. Damit entfällt der Katalog Jamblichs (obwohl in
ihm auffallenderweise die Generation des Aristäus gerade von Plato
her bestimmt wird: έπτά γενεαΐς έγγιστα προ Πλάτωνος). Für die
gesuchte Abfolge muß überhaupt, trotz des Ausdruckes διάδοχος
γέγονε, wie schon die Tatsache der beiden Schlußglieder Plato und
Aristoteles dartut, nicht sowohl eine Diadochenreihe im engeren
Sinne maßgebend sein, sondern eine jener merkwürdigen Anord-
nungen der antiken Philosophiegeschichte, die weniger von persön-
lich schulgeschichtlicher, als von sachlich problemgeschichtlicher
Art sind. Anknüpfend schon an Stellen wie Plato Soph. 242 D wird
eine ionische und eine italische Entwicklungslinie unterschieden,
wie es, mittelbar auf Sotion zurückgehend, Diogenes tut; vgl. be-
sonders Rohde, Kl. Sehr. 1, 231 ff. Bei Diogenes rücken nun frei-
lich (Pr. 14f.) die sokratischen Schulen, nebst Stoa und Lyzeum,
auf die ionische Seite, die Atomisten und Epikur auf die italische.
Trotzdem dürfen wir, schon wegen der erwähnten Übereinstim-
mung bei Telauges, wenigstens seine ältere italische Reihe be-
nutzen: Pythagoras, Telauges, Xenophanes, Parmenides, Zenon1.
Auch beim Anonymus lesen wir später (439 a 32): δτι την μέν
θεωρητικήν καί φυσικήν Πλάτωνά φασι παρά των έν Ιταλία Πυθαγο-
ρείων έκμαθεΐν, τήν δέ ήθικήν μάλιστα παρά Σωκράτους. τής δέ
λογικής σπέρματα καταβαλεΐν αύτω Ζήνωνα καί Παρμενίδην
τούς Έλεάτας· καί ούτοι δέ τής Πυθαγορείου ήσαν διατριβής
(vgl. του Πυθαγορικοΰ διδασκαλείου μεταλαβόντε, καθάπερ που καί
δ Καλλίμαχος ίστόρησεν, nach Schneider 2, 3, 19 in den πίνακες.
Auch Sotion bei Diog. 9, 21). Das wären also vier Glieder der
nach Pythagoras beginnenden Diadochenreihe. Wir vermissen
noch drei Namen bis auf den als Platons Lehrer genannten
Archytas. Schwerlich fehlte indessen neben den Eleaten
Empedocles, der in der verschiedensten Weise der Schule
1 Worauf dann bei ihm Leucippus, Democritus, Epicurus folgen; vgl.
Ps. Galen hist. phil. 601, 5ff. Diels.
Mnesarch, Bulagoras, Gartydas, Aresas. Das sachlich Bedenkliche
geht uns hier nichts an, das Wesentliche für uns ist, diese Liste
war trotz Jamblichs einführendem όμολογεΐται nicht die ein-
zige, da anderswo vielmehr Telauges seinem Vater Pythagoras
nachfolgte (Diog. Pr. 15 und 8, 43). Ebendies aber berichtet wei-
ter unten (438 b 28) auch unser Verfasser: καί 6 μέν Μνήσαρχος
εις των υιών αύτοΰ λέγεται, νεώτερος τελεύτησα!, Τηλαύγης δέ ό
έτερος διεδέξατο. Damit entfällt der Katalog Jamblichs (obwohl in
ihm auffallenderweise die Generation des Aristäus gerade von Plato
her bestimmt wird: έπτά γενεαΐς έγγιστα προ Πλάτωνος). Für die
gesuchte Abfolge muß überhaupt, trotz des Ausdruckes διάδοχος
γέγονε, wie schon die Tatsache der beiden Schlußglieder Plato und
Aristoteles dartut, nicht sowohl eine Diadochenreihe im engeren
Sinne maßgebend sein, sondern eine jener merkwürdigen Anord-
nungen der antiken Philosophiegeschichte, die weniger von persön-
lich schulgeschichtlicher, als von sachlich problemgeschichtlicher
Art sind. Anknüpfend schon an Stellen wie Plato Soph. 242 D wird
eine ionische und eine italische Entwicklungslinie unterschieden,
wie es, mittelbar auf Sotion zurückgehend, Diogenes tut; vgl. be-
sonders Rohde, Kl. Sehr. 1, 231 ff. Bei Diogenes rücken nun frei-
lich (Pr. 14f.) die sokratischen Schulen, nebst Stoa und Lyzeum,
auf die ionische Seite, die Atomisten und Epikur auf die italische.
Trotzdem dürfen wir, schon wegen der erwähnten Übereinstim-
mung bei Telauges, wenigstens seine ältere italische Reihe be-
nutzen: Pythagoras, Telauges, Xenophanes, Parmenides, Zenon1.
Auch beim Anonymus lesen wir später (439 a 32): δτι την μέν
θεωρητικήν καί φυσικήν Πλάτωνά φασι παρά των έν Ιταλία Πυθαγο-
ρείων έκμαθεΐν, τήν δέ ήθικήν μάλιστα παρά Σωκράτους. τής δέ
λογικής σπέρματα καταβαλεΐν αύτω Ζήνωνα καί Παρμενίδην
τούς Έλεάτας· καί ούτοι δέ τής Πυθαγορείου ήσαν διατριβής
(vgl. του Πυθαγορικοΰ διδασκαλείου μεταλαβόντε, καθάπερ που καί
δ Καλλίμαχος ίστόρησεν, nach Schneider 2, 3, 19 in den πίνακες.
Auch Sotion bei Diog. 9, 21). Das wären also vier Glieder der
nach Pythagoras beginnenden Diadochenreihe. Wir vermissen
noch drei Namen bis auf den als Platons Lehrer genannten
Archytas. Schwerlich fehlte indessen neben den Eleaten
Empedocles, der in der verschiedensten Weise der Schule
1 Worauf dann bei ihm Leucippus, Democritus, Epicurus folgen; vgl.
Ps. Galen hist. phil. 601, 5ff. Diels.