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Ernst Hoffmann:
unendlichen Gott, das in drei Abschnitten die Absolutheit des Einen
([jlovt]), den Weg vom Einen zum Ganzen (rcpooScx;), den Rückweg
vom Einzelnen zum Einen verherrlicht (s7UGTpo<py)).
1. Er, der selbstentsprungene Ursprung (ocutogcuto? apya), des
Seins Vater und Haushalter, ungezeugt, thront über den erhabenen
Gipfeln des Himmels, unsterblichen Ruhmes froh, unbewegt (archa-
isches sgTisSoA für den Aristotelischen Begriff des Unbewegten Be-
wegers). Er, der Vielheit heilige Einheit, der Monaden erste Monas
(evot7)t(ov sva<; ayvT), (xovaScov govap ts 7upa)T7]: Explicatio der Ur-
monas), eint die Einfachheiten des höchsten Seins und gebiert sie
in überwesenhafter Geburt (u7C£poua(öi<; J.ojeica q: Supertran-
scendenz der Generatio). Selbst entspringend durch erstgeborene
Form und unaussprechlich ausgegossen (^u&etca: Emanatio des
7cpojTOG7copov sISop) hat das Eine dreifältige Kraft angenommen
(Tpixopugßov zajzv akxav). Die überwesenhafte Quelle aber kränzt
sich mit der Kinder Schönheit, die vom Mittelpunkte entströmen
und um ihn sich bewegen (das Trinitätsmotiv vereinigt mit der ‘Ge-
burt’ und dem ‘Reigen’ der Ideen, wie es in der Ekstase geschaut
wird).
2. Doch schon ist zuviel gesagt. So Hohes kann nicht durch
‘Sprache’, nur durch ‘Schweigen’ offenbart werden. Der Geist
wende sich dem zu, was als ‘intelligible Welt’ Gegenstand des
Geistes1 2 ist, d.h. dem nur geistig zu erfassenden Begriffe der Welt-
ganzheit. Unser Geist und unsere Welt stammen beide vom Einen:
Unser Geist ist Teil vom Unteilbaren (agsphmo*; ep-spccdD]); unsere
Welt ist der Stoff, zu dem sich der unsterbliche Geist herniederge-
lassen hat, er des Göttlichen Ausfluß, der Eines und überall ist, ganz
ins Ganze ergossen, die Riesenwölbung des Himmels drehend, das
Universum erhaltend, auf die verschiedenen Formen verteilt und
durch sie Allem gegenwärtig: den Bahnen der Gestirne, den Chören
der Engel, ja selbst dem, was dem Ursprung entfremdet, dunklem
Vergessen verfallen und in irdische Unsal versunken ist3. Weltseele
und Gottesgeist sind für Synesios identisch geworden: In der All-
1 Parmenides B, 8, 30: spjteSov pivei (tö sov), Empedocles B, 17, 11:
epraSo? aicov. Dagegen Lucianus über das Heraklitische Prinzip 12c, 5: oxi
epireSov oüSsv.
2 I, 71: Mevs poi, -9-pacela cpoppiyi;, psvs, p'/jSe cpaivs xeXexac; ävopyi-
ölgxovq. friH xai xa vspüe cpcovei. xa 8’avco aiya xaXüxxot.. o 8e voüp cuoiaiv
psXsxai vooiai xoapoic;.
3 I, 93: 'O 8k xal pexovxt, Ssapw ^O-oviav supsxo popcpav, äira S’eaxaO-/) xox7]cov
Svocpcpav T^pouae Xdc-9-av, aXacoTtoiat, pspipvouc; yß-6vcc ■ö-aupaaai; axepTrij.
Ernst Hoffmann:
unendlichen Gott, das in drei Abschnitten die Absolutheit des Einen
([jlovt]), den Weg vom Einen zum Ganzen (rcpooScx;), den Rückweg
vom Einzelnen zum Einen verherrlicht (s7UGTpo<py)).
1. Er, der selbstentsprungene Ursprung (ocutogcuto? apya), des
Seins Vater und Haushalter, ungezeugt, thront über den erhabenen
Gipfeln des Himmels, unsterblichen Ruhmes froh, unbewegt (archa-
isches sgTisSoA für den Aristotelischen Begriff des Unbewegten Be-
wegers). Er, der Vielheit heilige Einheit, der Monaden erste Monas
(evot7)t(ov sva<; ayvT), (xovaScov govap ts 7upa)T7]: Explicatio der Ur-
monas), eint die Einfachheiten des höchsten Seins und gebiert sie
in überwesenhafter Geburt (u7C£poua(öi<; J.ojeica q: Supertran-
scendenz der Generatio). Selbst entspringend durch erstgeborene
Form und unaussprechlich ausgegossen (^u&etca: Emanatio des
7cpojTOG7copov sISop) hat das Eine dreifältige Kraft angenommen
(Tpixopugßov zajzv akxav). Die überwesenhafte Quelle aber kränzt
sich mit der Kinder Schönheit, die vom Mittelpunkte entströmen
und um ihn sich bewegen (das Trinitätsmotiv vereinigt mit der ‘Ge-
burt’ und dem ‘Reigen’ der Ideen, wie es in der Ekstase geschaut
wird).
2. Doch schon ist zuviel gesagt. So Hohes kann nicht durch
‘Sprache’, nur durch ‘Schweigen’ offenbart werden. Der Geist
wende sich dem zu, was als ‘intelligible Welt’ Gegenstand des
Geistes1 2 ist, d.h. dem nur geistig zu erfassenden Begriffe der Welt-
ganzheit. Unser Geist und unsere Welt stammen beide vom Einen:
Unser Geist ist Teil vom Unteilbaren (agsphmo*; ep-spccdD]); unsere
Welt ist der Stoff, zu dem sich der unsterbliche Geist herniederge-
lassen hat, er des Göttlichen Ausfluß, der Eines und überall ist, ganz
ins Ganze ergossen, die Riesenwölbung des Himmels drehend, das
Universum erhaltend, auf die verschiedenen Formen verteilt und
durch sie Allem gegenwärtig: den Bahnen der Gestirne, den Chören
der Engel, ja selbst dem, was dem Ursprung entfremdet, dunklem
Vergessen verfallen und in irdische Unsal versunken ist3. Weltseele
und Gottesgeist sind für Synesios identisch geworden: In der All-
1 Parmenides B, 8, 30: spjteSov pivei (tö sov), Empedocles B, 17, 11:
epraSo? aicov. Dagegen Lucianus über das Heraklitische Prinzip 12c, 5: oxi
epireSov oüSsv.
2 I, 71: Mevs poi, -9-pacela cpoppiyi;, psvs, p'/jSe cpaivs xeXexac; ävopyi-
ölgxovq. friH xai xa vspüe cpcovei. xa 8’avco aiya xaXüxxot.. o 8e voüp cuoiaiv
psXsxai vooiai xoapoic;.
3 I, 93: 'O 8k xal pexovxt, Ssapw ^O-oviav supsxo popcpav, äira S’eaxaO-/) xox7]cov
Svocpcpav T^pouae Xdc-9-av, aXacoTtoiat, pspipvouc; yß-6vcc ■ö-aupaaai; axepTrij.