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Nikolaus [Hrsg.]; Koch, Josef [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1938/39, 4. Abhandlung): Die Auslegung des Vaterunsers in vier Predigten — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.41999#0030
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J. Koch und H. Teske Cusanus-Texte: I. Predigten, 6

wß dem eerften, vnd der dritt wß zwen die vor geent. Der artikel:
„Dyn wille gewerde“ geet wß den die voer yme geent, vnd alfo
bis an das ende eyn ytlicher in fyner ordenung.
Das allerheiligfte gebet legen ich in den kurtzten nu alfo wß:

5 Vater vnfer
7. Eyn „vater“ ift eyn natürlicher erfter vnd oberfter vr-
fprung vnd jft allein eyn anbegin aller vnfer. Das bewifet das wort
„vnf er“. Want eyns ift nicht „vnfer“, fonder „vnfer“ ift vijl. Aber
Tr ii3 v vijl haben eynen orfprunck, als vns die zale das wifet: || zehen ader
io xx ift meer dan eyns vnd ift vijl. Aber das zehen zehen fynt ader
xx xx fint, das haben sij von eyme. Zehen ift nijt anders dan
eyns zehen maele, vnd dar vmb: were eyns nicht, zehen machten
nijt gefyn. Vnd alfo fynt zehen von eyme vnd haben von yne felbs
nichtz, fonder was fij fyn, das ift von eyme vnd ift yn yne nicht
15 dan eyns. Dar vmb fo fint wir alle, wie vijl vnfer fie, von eyme
vnd fyn wir nichtz von vns; vnd was wir fyn, das fyn wir in dem
vater, aen welchen wir nicht fyn mögen. Vnd alfo haben wir, wie
alle creaturen von eyme vater vnd yn eyme fyn, vß den Worten:
„Vater vnfer“. Dar nah folget:

1. eerften] inften S wß2 + den ST die vor geent] vorgenannten T
2. gewerde] gefchech S werd T 3. ende] künde S
4. Das] dicz T allerheiligfte + vnd höchftes T in den] mit demT
nu > TM 6. erfter + pater M 7. bewifet + nobis M

9. das wifet] probat quia M wifet] beweyft S

10. zehen2 > S ader bis 11. fint >
11. xx fint > S eyme + quia M
13. felbs > M
14. nichtz] nicht S
est plus quam unum M
ST sumus M 17. welchen] den T eo M
18. creaturen] creatur S vnd > S

M
12.

vnd > M

iftx] habent M ift2 bis 15. eyns] in uno non
yne] ym T nicht] nichtz T 15. fie] fein
vnd > M
fyn] findt S

19. nah + fo S folget > M + der S

6—7. Vgl. Sermo 17 n. 26, oben S. 14, 2f. Sermo 31 (V1 135ob; p 71 v):
Non est igitur Deus aliquid quod habet principium, sed est principium ab-
solutum absque principio. Non est igitur Deus in pluralitate, quia pluralitas
principium, scilicet unitatem, habet. Sed Deus est unus, non plures. Sermo 241
(V2 173ra; p 142r): Dicit Paulus: ,,Ex quo omnis paternitas in caelo et in
terra nominatur“ < Eph. 3, 15 >. Ecce, quomodo fons et origo omnis genera-
tionis sive explicationis virtutis nomen habet a Patre Domini nostri Iesu
Christi. Nam non est Pater ille nisi absoluta paternitas in se omnem paterni-
tatem complicans in caelo et in terra et in complicatione caeli et terrae, puta
in humana natura.
 
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