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Nikolaus [Hrsg.]; Koch, Josef [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1938/39, 4. Abhandlung): Die Auslegung des Vaterunsers in vier Predigten — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.41999#0121
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LXXI. Ein kurcze 1er vnd auflegung (n. 29—30).

121

ihn verlassen habe. Gott hat ihn vielmehr seinem Eigenwillen über-
lassen; denn Gott will niemanden gegen seinen Willen im Himmel
haben.

Sondern erlöse uns von dem Übel. Amen
30. Es gibt auf Erden nirgends eine Stätte, wo kein Übel ist.
Wir sind dem Fleisch nach Adams Kinder und ,,von Jugend auf
zum Bösen geneigt“. „Von dem Übel“, das heißt: von den Sünden.
Jeglichen Übels ist die Hölle voll und sie ist böse über alles Böse.
Nichts ist so böse, daß man nicht doch etwas Gutes an ihm fände,
nur in der Hölle ist nichts Gutes, sondern alles Übel und alles Böse
ohne Ende. Deshalb sollen wir Gott den Herrn bitten, daß er uns
von dem Übel der Sünde erlöse, die ein Weg zu allem Übel ist,
nämlich zur Hölle. Was ist (fern) von Übel? Das ist der Himmel
und die ewige Freude und ewige Wonne, und nichts Besseres gibt
es oder kann es geben, als man dort findet, wo alles Übel zu ende
ist. Das verleihe uns der allmächtige Gott durch seinen eingebo-
renen Sohn, unseren Herren Jesus Christus, mit der Gnade des
Heiligen Geistes. Amen.
 
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