4. Aussprache
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(1874 und 1895), die Herausgeber des New English Dictionary,
Mark Liddell (1903ff-)? Dowden, Lanier, A. W. Ward u. a.
Eine Zeitlang schien es, als ob diese Schreibung Shakspere, die sich
auf des Dichters eigenhändige Unterschriften berufen konnte, Aus-
sicht hätte sich durchzusetzen.
Aber auch die Vorkämpfer von Shakespeare fanden Nachfolger.
Zunächst nur zögernd, dann in zunehmender Zahl schlossen sich
andre Herausgeber, Biographen und Kritiker dem Vorgehen von
Hunter und Collier an: in Amerika Verplanck (1847) und Hud-
son (1851); in England Halliwell (-Phillipps) (1853—65), Dyce
(1857—77), Staunton (1858—60), Cowden Clarke (1864), die
Glore Edition (1866); ferner in Amerika Furness (seit 1871), in
England Marsh (1877; aber 1864 Shakspere), Fleay, Swin-
eurne, Leslie Stephen, Dowden in seiner späteren Zeit, und viele
andre; in Deutschland Gervinus, die deutsche Shakespeare-
Gesellschaft (1864), Elze (1870) ua. Besonders energisch legte sich
Halliwell-Phillipps in einer Broschüre New Lamps or Old? Shax-
pere or Shakespeare? (1879; 2. Aufl. 1880) für Shakespeare ins Zeug.
Die Schrift machte Eindruck, aber der Streit ging doch noch einige
Jahrzehnte weiter fort. Allmählich begannen sich die Reihen der
Shakspere-Kämpfer zu lichten. Die Veröffentlichung von Haneys
Büchlein The Name of William Shakespeare (1906) bezeichnet im
wesentlichen das Ende des Kampfes.
Heute ist der Sieg der Schreibung Shakespeare, die zu des Dich-
ters Lebzeiten die literarische und gewähltere Schreibweise der
Hauptstadt war, wohl endgültig entschieden. Shakspere wird nur
noch von wenigen benützt. Die Schreibung Shakespear, die nach
dem Muster der beiden letzten Folios von 1664—1750 herrschte,
wird heute wohl nur noch von Bernard Shaw verwandt. Die von
Steevens und Malone bevQrzugte Form Shakspeare, die von
1778—1840 allgemein beliebt war, ist heute so gut wie verschwun-
den. Shakespeare hat gesiegt.
4. Aussprache.
Für die Beurteilung der Aussprache des Namens Shakespeare
in spätmittelenglischer und frühneuenglischer Zeit ist das Neben-
einanderbestehen von zwei Formengruppen mit und ohne
Mittelvokal von maßgebender Bedeutung.
a) Die Formen des Typus Shak- ohne e sind offenbar mit
Kürze des Wurzi 1 vokals a verbunden, die ja vor mehrfacher
Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., phil.-hist. Kl. 1940 41. 5. Abh.
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(1874 und 1895), die Herausgeber des New English Dictionary,
Mark Liddell (1903ff-)? Dowden, Lanier, A. W. Ward u. a.
Eine Zeitlang schien es, als ob diese Schreibung Shakspere, die sich
auf des Dichters eigenhändige Unterschriften berufen konnte, Aus-
sicht hätte sich durchzusetzen.
Aber auch die Vorkämpfer von Shakespeare fanden Nachfolger.
Zunächst nur zögernd, dann in zunehmender Zahl schlossen sich
andre Herausgeber, Biographen und Kritiker dem Vorgehen von
Hunter und Collier an: in Amerika Verplanck (1847) und Hud-
son (1851); in England Halliwell (-Phillipps) (1853—65), Dyce
(1857—77), Staunton (1858—60), Cowden Clarke (1864), die
Glore Edition (1866); ferner in Amerika Furness (seit 1871), in
England Marsh (1877; aber 1864 Shakspere), Fleay, Swin-
eurne, Leslie Stephen, Dowden in seiner späteren Zeit, und viele
andre; in Deutschland Gervinus, die deutsche Shakespeare-
Gesellschaft (1864), Elze (1870) ua. Besonders energisch legte sich
Halliwell-Phillipps in einer Broschüre New Lamps or Old? Shax-
pere or Shakespeare? (1879; 2. Aufl. 1880) für Shakespeare ins Zeug.
Die Schrift machte Eindruck, aber der Streit ging doch noch einige
Jahrzehnte weiter fort. Allmählich begannen sich die Reihen der
Shakspere-Kämpfer zu lichten. Die Veröffentlichung von Haneys
Büchlein The Name of William Shakespeare (1906) bezeichnet im
wesentlichen das Ende des Kampfes.
Heute ist der Sieg der Schreibung Shakespeare, die zu des Dich-
ters Lebzeiten die literarische und gewähltere Schreibweise der
Hauptstadt war, wohl endgültig entschieden. Shakspere wird nur
noch von wenigen benützt. Die Schreibung Shakespear, die nach
dem Muster der beiden letzten Folios von 1664—1750 herrschte,
wird heute wohl nur noch von Bernard Shaw verwandt. Die von
Steevens und Malone bevQrzugte Form Shakspeare, die von
1778—1840 allgemein beliebt war, ist heute so gut wie verschwun-
den. Shakespeare hat gesiegt.
4. Aussprache.
Für die Beurteilung der Aussprache des Namens Shakespeare
in spätmittelenglischer und frühneuenglischer Zeit ist das Neben-
einanderbestehen von zwei Formengruppen mit und ohne
Mittelvokal von maßgebender Bedeutung.
a) Die Formen des Typus Shak- ohne e sind offenbar mit
Kürze des Wurzi 1 vokals a verbunden, die ja vor mehrfacher
Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., phil.-hist. Kl. 1940 41. 5. Abh.