64
Wolfgang Raible
(„Niemand hatte ihn gesehen“.)
- Zâ
,Jean“
fin mâzé
PFV ,essen“
Langform am Satzende
(„Jean hat gegessen“.)
- li
3.P.Sg.
bliyé li koz for
,vergessen“ 3.P.Sg. jeden“ ,laut“
Langform vor Objektsatz
(„Er vergißt, daß er laut redet“.)
In diesem letzten Beispiel signalisiert also die Langform des Verbs
ohne Junktor, daß der Satz „ungewöhnlich“, nämlich mit einem Glied-
satz als Objekt, weitergeht. Der Junktor kann hier fehlen. Charakteri-
stisch für die engere,„infinitere“ Verbindung zwischen erstem und zwei-
tem Verb ist nun dort, wo sie existiert, die Kurzform des ersten Verbs.
Bei den Verben, die hier immer die Kurzform haben, scheint es sich zu
einem beträchtlichen Teil um Modifikatoren der Aktionsart zu han-
deln61. Verben wie ,einwilligen‘, ,verweigern4, ,versuchen4, bevorzu-
gen4 lassen dagegen beide Möglichkeiten zu.
- zot fin
3.P.P1. PFV
refiz
,verweigern“
Kurzform
ede
,helfen“
(„Sie weigerten sich zu helfen“, Nickau, S. 24.)
- to rod rezisté
3.P.Sg. ,suchen“
Kurzform
,wehren“
(„Du versuchst, dich zu wehren“, ebd.)
Die zweite Besonderheit des Mauritius-Kreols gegenüber dem Princi-
pensischen liegt in einer anderen Struktur des Tempus-Aspekt-Systems.
Das Kreol von Principe hat das für viele Kreolsprachen charakteristi-
sche primäre Aspekt- und sekundäre Tempus-System. Wie eine Unter-
suchung von Susanne Michaelis ergeben hat, hat sich das Kreol der
Seychellen zu einem primären Tempus- und einem sekundären Aspekt-
System verändert62. Analoges scheint, interpretiert man die Beispiele
von Marie-Anne Nickau, für das Mauritius-Kreol zu gelten. Dies bedeu-
111 Typisch ist, daß hier nie ein pu-Anschluß vorkommt (der dem Fall [3] des Principensi-
schen entspricht).
62 Vgl. die Magisterarbeit von Susanne Michaelis (1988; französisch = Michaelis [1991 -
Système]).
Wolfgang Raible
(„Niemand hatte ihn gesehen“.)
- Zâ
,Jean“
fin mâzé
PFV ,essen“
Langform am Satzende
(„Jean hat gegessen“.)
- li
3.P.Sg.
bliyé li koz for
,vergessen“ 3.P.Sg. jeden“ ,laut“
Langform vor Objektsatz
(„Er vergißt, daß er laut redet“.)
In diesem letzten Beispiel signalisiert also die Langform des Verbs
ohne Junktor, daß der Satz „ungewöhnlich“, nämlich mit einem Glied-
satz als Objekt, weitergeht. Der Junktor kann hier fehlen. Charakteri-
stisch für die engere,„infinitere“ Verbindung zwischen erstem und zwei-
tem Verb ist nun dort, wo sie existiert, die Kurzform des ersten Verbs.
Bei den Verben, die hier immer die Kurzform haben, scheint es sich zu
einem beträchtlichen Teil um Modifikatoren der Aktionsart zu han-
deln61. Verben wie ,einwilligen‘, ,verweigern4, ,versuchen4, bevorzu-
gen4 lassen dagegen beide Möglichkeiten zu.
- zot fin
3.P.P1. PFV
refiz
,verweigern“
Kurzform
ede
,helfen“
(„Sie weigerten sich zu helfen“, Nickau, S. 24.)
- to rod rezisté
3.P.Sg. ,suchen“
Kurzform
,wehren“
(„Du versuchst, dich zu wehren“, ebd.)
Die zweite Besonderheit des Mauritius-Kreols gegenüber dem Princi-
pensischen liegt in einer anderen Struktur des Tempus-Aspekt-Systems.
Das Kreol von Principe hat das für viele Kreolsprachen charakteristi-
sche primäre Aspekt- und sekundäre Tempus-System. Wie eine Unter-
suchung von Susanne Michaelis ergeben hat, hat sich das Kreol der
Seychellen zu einem primären Tempus- und einem sekundären Aspekt-
System verändert62. Analoges scheint, interpretiert man die Beispiele
von Marie-Anne Nickau, für das Mauritius-Kreol zu gelten. Dies bedeu-
111 Typisch ist, daß hier nie ein pu-Anschluß vorkommt (der dem Fall [3] des Principensi-
schen entspricht).
62 Vgl. die Magisterarbeit von Susanne Michaelis (1988; französisch = Michaelis [1991 -
Système]).