Metadaten

Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Heger, Klaus [Gefeierte Pers.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1992, 2. Abhandlung): Junktion: eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration ; vorgetragen am 4. Juli 1987 ; Klaus Heger zum 22.6.1992 — Heidelberg: Winter, 1992

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48166#0104
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
102

Wolfgang Raible

Trotz dieser anderen Ausrichtung ist seine Studie aus drei Gründen auch
hier von Interesse. Erstens geht es bei einigen der sieben Stufen, die
Iturrioz vorführt, auch um Junktion. Zweitens wird sichtbar, daß eine
Finitheitsskala auch beim Nomen als solchem enden kann, nicht nur,
wie im Falle der Dimension ,Junktion‘, beim Nomen in einer syntakti-
schen Rolle (Kasus, Präposition)107. Der dritte Grund: die Infinitheits-
skala am Beispiel der Kreolsprachen war eine Skala, die weitgehend
nicht aufgrund „positiver“ Signale, sondern aufgrund der Nicht-Kombi-
nierbarkeit von Grammemen mit Lexemen und anderen Grammemen
ermittelt werden muß. Die Infinitheitsskala des Finnischen beruht dage-
gen vorwiegend auf „positiven“ Signalen. Das Huichol nimmt in dieser
Hinsicht eine Mittelposition ein.
Iturrioz unterscheidet für das Huichol sieben Stufen zwischen Finit-
und Infinitheit. Gemeinsamer Nenner ist das Vorkommen sogenannter
klitischer Morpheme am Ende des verbalen Elements. (Sie entsprechen
offensichtlich den oben [Kapitel II.4.1.1] besprochenen Grammemen
am Ende der durch Koaleszenz jungierten Verben von Hopi-Sachver-
haltsdarstellungen.) Die erste Stufe ist im Zusammenhang mit der Di-
mension ,Junktion4 weniger interessant, weil es um Apposition und Re-
lativsatz-Ähnliches geht, also um Randbereiche der Junktion. Schon auf
der zweiten Stufe geht es um Junktions-Relevantes, hier um die schon
am Beispiel des Hopi vorgeführte „switch reference“. Im folgenden sind
die Stufen schematisch dargestellt, soweit sie Junktions-relevant sind
(Numerierung nach Iturrioz).

Name
Prä- und
& Postfixe
des Verbs
möglich
Einschränkungen
Klitische
Grammeme
Kongruenzmerk-
mal des Verbs108
2. Adver-
bialsatz
3. Neben-
prädika-
tion110
4. Attribu-
tion112
ja
ja
nein
keine Tempus-,
Aspekt- und
Modalgrammeme
s.o.
s.o.
nur noch
sechs109
nur noch
zwei111
nur noch
eines
obligatorisch
fakultativ
fakultativ

1117 Es handelt sich, bezogen auf die Dimension Junktion4, wohl um den Sonderfall, den,
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften