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CONFESSIO TETRAPOLITANA
lesen, das er wider seinen prauch mit eyner geysel die kauffenden vnd
verkauffenden auß dem Tempel treybe, welche doch dahyn geordnet
waren, die opffer, so gott im gesatz Mose selb eyngesetzt het, züfurderen.
Es hat Je der Herr mit diser seiner so m vngewonlichen thatt gnueg
züuersteen geben, wie vbel gott hasse, vnder dem scheyn seines diensts
zeyttlichen genyesß zusüechen". Sytenmal dann die Messen in so schwe-
ren myßbrauch geratten synd, das sye göttlichem gesatz wie auch dem
prauch der ellteren vnnd reyneren kirchen, auch leere aller heyligenn
vätter in so vyl weg vnnd gar vyl meer, dann hie ertzelet 0 , zuwider synd,
Pvff die weyß nemlichP, wie sye nun gemeynlich gehallten werden, Haben
vnnsere prediger soliche erschrockenliche verkerunng des heyligen
Abentmals Christi vnd myßbrauch der messen ernstlichs von den Cantz-
len durch göttlich schrifff gestraffet vnd verdammet. s Daher haben
etwan st vyl die messen u vff solich myßbreuchische weyß zü hallten selb
nachgelassenn v , Bey ettlichen synd sye auch durch ein Oberkheytt an-
gestellet worden, vnnd das aber alleyn der vrsach, das der geyst gottes
in aller schrifft nichts so ernstlich verdammet, auch nichts so hefftigs
gebeuttet abzustellen alß falschen vnd von menschen erdichten gots-
dienst w . j
m) fehlt a. - n) nach zustellen a. - o) ertzelet (gestr.: syndt) B. - p)-p) nemlich wo
man sie auff die weiß haltet a. - q) fehlt a. - r) schrifft auffs ernstlichest für und für
a. - s)-s) biß das ettwan a. - t) add. B. - u) selbigen a. - v) nachgelassen haben a. -
w) gotsdienst (gestr.: Dann ein jeder gotseliger wol weyß, wie einem, der gott nicht
[Text: necht] vor Augen hat, das ein vnuermeydliche nott bringet, so er beredt wurdt,
das gott ettwas von im haben wölle vnnd mit ernnst erfordere. Zwar welcher massen
vyl vffnemen wurden, an dem brauch der messen, der nun so lang in höchster achtung
gewesen ist, ettwas geendert haben, hat leychtlicher jeder an den orten, da solichs fur-
genommen, versteen mögen; so synd auch solche also gesynnet, das in nichts schweres
begegnen mag, dann wa [add.: durch sye nit allein] E.Key.Mat., die sye nach gott
ob allen menschen beuor haben, sonder nur der wenigst furst beieidiget werden soilt.
Jedoch, diweyl sye daran, das durch den Eyngerissen schweren myßbrauch des h.
Abentmals Christi gott vffs höchst verletzet vnnd sein Eer, fur die wir vnser ieben
setzen sollen, verdunckelt wurdt, kheyn zweyfel mer gehabt, wie auch an dem, das
sye schuldig synd, solche enteerung gottes Ab zustellen, haben sye hierynn gethon,
das von inen die forcht vnd liebe gottes ires glaubens vnnachlässlich erfordert hat.
Da haben sye nit fur gemöcht. Soll man gott ob allem loben vnd Eeren, so geburt
sich auch, das vor allem das Ab geschaffet werd, das gottes schmach vnd greuwel ist.
Zue disem vnser hymmlischer vatter aber, des will vnd heiliger nam in disem allein
angesehen ist, ist bißher vnd noch vnser hoffnung gewesen, er werde durch sein wun-
derbare guette geben, das E. Key e .Mt. zue dem allem seinen wilien vnd demnach vnser
vnschuld vnd trew erkhennen vnd Also dasselbig von vnns in gnaden verstanden) B.
72. Die Messe wurde in Straßburg im Anschluß an eine Schöffenabstimmung vom
20. 2. 1529 abgeschafft. Adam, S. 142h, i4Öf.
CONFESSIO TETRAPOLITANA
lesen, das er wider seinen prauch mit eyner geysel die kauffenden vnd
verkauffenden auß dem Tempel treybe, welche doch dahyn geordnet
waren, die opffer, so gott im gesatz Mose selb eyngesetzt het, züfurderen.
Es hat Je der Herr mit diser seiner so m vngewonlichen thatt gnueg
züuersteen geben, wie vbel gott hasse, vnder dem scheyn seines diensts
zeyttlichen genyesß zusüechen". Sytenmal dann die Messen in so schwe-
ren myßbrauch geratten synd, das sye göttlichem gesatz wie auch dem
prauch der ellteren vnnd reyneren kirchen, auch leere aller heyligenn
vätter in so vyl weg vnnd gar vyl meer, dann hie ertzelet 0 , zuwider synd,
Pvff die weyß nemlichP, wie sye nun gemeynlich gehallten werden, Haben
vnnsere prediger soliche erschrockenliche verkerunng des heyligen
Abentmals Christi vnd myßbrauch der messen ernstlichs von den Cantz-
len durch göttlich schrifff gestraffet vnd verdammet. s Daher haben
etwan st vyl die messen u vff solich myßbreuchische weyß zü hallten selb
nachgelassenn v , Bey ettlichen synd sye auch durch ein Oberkheytt an-
gestellet worden, vnnd das aber alleyn der vrsach, das der geyst gottes
in aller schrifft nichts so ernstlich verdammet, auch nichts so hefftigs
gebeuttet abzustellen alß falschen vnd von menschen erdichten gots-
dienst w . j
m) fehlt a. - n) nach zustellen a. - o) ertzelet (gestr.: syndt) B. - p)-p) nemlich wo
man sie auff die weiß haltet a. - q) fehlt a. - r) schrifft auffs ernstlichest für und für
a. - s)-s) biß das ettwan a. - t) add. B. - u) selbigen a. - v) nachgelassen haben a. -
w) gotsdienst (gestr.: Dann ein jeder gotseliger wol weyß, wie einem, der gott nicht
[Text: necht] vor Augen hat, das ein vnuermeydliche nott bringet, so er beredt wurdt,
das gott ettwas von im haben wölle vnnd mit ernnst erfordere. Zwar welcher massen
vyl vffnemen wurden, an dem brauch der messen, der nun so lang in höchster achtung
gewesen ist, ettwas geendert haben, hat leychtlicher jeder an den orten, da solichs fur-
genommen, versteen mögen; so synd auch solche also gesynnet, das in nichts schweres
begegnen mag, dann wa [add.: durch sye nit allein] E.Key.Mat., die sye nach gott
ob allen menschen beuor haben, sonder nur der wenigst furst beieidiget werden soilt.
Jedoch, diweyl sye daran, das durch den Eyngerissen schweren myßbrauch des h.
Abentmals Christi gott vffs höchst verletzet vnnd sein Eer, fur die wir vnser ieben
setzen sollen, verdunckelt wurdt, kheyn zweyfel mer gehabt, wie auch an dem, das
sye schuldig synd, solche enteerung gottes Ab zustellen, haben sye hierynn gethon,
das von inen die forcht vnd liebe gottes ires glaubens vnnachlässlich erfordert hat.
Da haben sye nit fur gemöcht. Soll man gott ob allem loben vnd Eeren, so geburt
sich auch, das vor allem das Ab geschaffet werd, das gottes schmach vnd greuwel ist.
Zue disem vnser hymmlischer vatter aber, des will vnd heiliger nam in disem allein
angesehen ist, ist bißher vnd noch vnser hoffnung gewesen, er werde durch sein wun-
derbare guette geben, das E. Key e .Mt. zue dem allem seinen wilien vnd demnach vnser
vnschuld vnd trew erkhennen vnd Also dasselbig von vnns in gnaden verstanden) B.
72. Die Messe wurde in Straßburg im Anschluß an eine Schöffenabstimmung vom
20. 2. 1529 abgeschafft. Adam, S. 142h, i4Öf.