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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0209
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APOLOGIE

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Cronic 28 . Item Hierobeam, der gulden kelber wider das verbott Gottes
auffrichtet 2 9. Auch Alexandri Himenei und Phileti, die sich dem heiligen
Paulo entgegen c satzten? 0 . Dise exempel haben sie antzogen, vermei-
nendt, unß da mit der auffrur wider die gesandten und priester Gottes,
5 auch einfürung falsches Gotsdiensts zu beschuldigen, so sie selb leider
und die, so sie fürnemlich vertedigen, mit solchem erschrocklichen
laster behafftet seindt. Dann wer getrew ist im hauß des Herren und von
im gesandt, sein wort getrewlich leeret wie Mose, den wöllen wir in aller
gehorsam hören und im underthdnigklich volgen, wissend, das wir als
10 dann Gott hören und volgen. Nimmer mehr wöllen wir wider soliche
wie Maria, die schwester Mose, auß bösem neid murren, nach weniger
mit Chore, Dathan, Abyram eyn auffrur erwegen. So’ 1 soll auch ferr von
unß sein, das wir in Christlichen Cerimonien ettwas, das nit darzu
gehört, wie Nadab und Abihu frembd feur, geprauchen oder wie Osia,
i 5 der Künig, unß wider das gesatz des Herren ettwas im götlichen dienst,
das unß nit zustünde, underziehen. Noch ferrer sol von unß sein, das
wir eyn andern und von Gott verbotten gotsdienst, wie Hierobeam,
anrichten oder dem H. geyst in Paulo und andern Apostlen Christi
widerstreben solten. Das ligt aber am tag, das die meyster diser Confu-
20 tation sampt andern, Bäbstlichem hofe verwandten, wider die, so das
götlich wort lauter, klar und getreulich fürtragen, nit alleyn wie Maria
murren, sonder auch wie Chore und sein gselschafft uffrur und allen
unrath bewegen, darunder wenig zu hertzen gefurt, das alle, so das
Euangeli warlich predigen, auch gwißlich von gott gesandt sind, | dem H 2 b
25 nach, das S. Paulus sagt zun Römern am 10. [15]: Wie werden siepredigen,
ivo sie nicht gesandt seind? Item, das Johannes sagt, Johan. 3. [27]: Es mag
der mensch nichts nemmen, es iverde im dann vom himmel gegehen. Blut und
fleisch und der gantz natürlich mensch mag doch göttliche ding nicht
verstan, nach? 2 vil weniger wurdt er die selbigen recht zu predigen sinn
30 oder willen haben. Eben dise sinds auch, die von Juden und Heiden vil
nit allein fremder, sonder gantz abgöttischer nit gepreuch, sonder miß-
breuch in die kirchen bracht haben und sich wider das helle gebott
Gottes seiner leere und Cerimonien underziehen??. Dann wie ein Bischof
sein solle, beschreibt S. Paulus im 3. ca. der ersten zum Thimo. und am
55 ersten in deren zum Tito, Nemlich das er unstrejflich, nur eins iveihs man.

c) entgegem Or.
28. 2Par26,i6ff. Paet^old, S. 3, i2ff.
29. 3Regi2,28. Paet^pld, S. 3, 19!.
30. iTimi,2o; 2Tim2,i7. Paet^pld, S. 3, 20.
31. Andererseits, dagegen.
32. Noch.
33. Sich (den Mißbräuchen) unterziehen, unterordnen.
 
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